Zur Entscheidung der Mindestlohnkommission, einen Mindestlohn von 14,60 zu empfehlen, sagt Ines Schwerdtner (Foto), Vorsitzende der Partei Die Linke:
„Dass die Mindestlohnkommission daran scheitert, den Mindestlohn auf das europĂ€ische MindestmaĂ anzuheben, ist ein Armutszeugnis. Die hart arbeitenden Menschen wĂŒrden besser damit fahren, wenn der Gesetzgeber schlicht EU-Recht umsetzen wĂŒrde. Die SPD verkauft hier den Mindestlohn fĂŒr den Koalitionsfrieden. Sozialdemokraten, die das hinnehmen, haben sich selbst aufgegeben. Damit bricht die SPD eines ihrer zentralen Wahlversprechen. Ich bin gespannt, was der heute startende SPD-Bundesparteitag in der Hinsicht bringt.
Wenn diese Mindestlohnkommission wieder einen Sinn haben soll, braucht sie offensichtlich einen Arschtritt des Gesetzgebers. Es wĂ€re vielleicht grundsĂ€tzlich besser, wenn man per Gesetz eine automatische Mindest-Anpassung des Mindestlohns festlegen wĂŒrde. Die Mindestlohnkommission kann dann beraten, was darĂŒber hinaus sinnvoll ist.
Deutschland beschreitet in der EU einen Sonderweg zum Nachteil der BeschĂ€ftigten. Mit 14,60 Euro bleibt der Mindestlohn ein Armutslohn. Der Mindestlohn ist eine politische Entscheidung â und die Politik muss endlich handeln. Der Mindestlohn muss sofort per Gesetz auf 15 Euro steigen. Alles andere bedeutet, Armut trotz Arbeit bewusst in Kauf zu nehmen.
Dass der Mindestlohn so deutlich unter dem bleibt, was nötig wĂ€re, ist ein Schlag ins Gesicht aller Menschen, die trotz Arbeit jeden Euro zweimal umdrehen mĂŒssen. Das bedeutet auch, dass weiter aus Einzahlungen in die Sozialversicherungen durch Aufstockung Hungerlöhne quer-finanziert werden. Dieses Ergebnis ist Verrat an den Millionen Menschen im Lande, die tĂ€glich fĂŒr einen Mindestlohn arbeiten gehen.“
Quelle: Die Linke Parteivorstand am 27. Juni 2025
Foto: Ines Schwerdtner, Vorsitzende der Partei Die Linke © Olaf Kostritz