âNur wenn wir mit einer Stimme sprechen, werden wir uns in einem rauen geopolitischen Umfeld behaupten können“, betonte Bundeskanzler Merz zum Abschluss des EuropĂ€ischen Rats. Was ihm im gemeinsamen Handeln wichtig ist, lesen Sie hier.
âErst G7, dann die NATO und heute der EuropĂ€ische Rat. Wir haben gewaltige Aufgaben, denen wir uns stellen mĂŒssen und denen wir uns auch stellen werdenâ, resĂŒmierte Bundeskanzler Friedrich Merz nach Abschluss des EuropĂ€ischen Rates in BrĂŒssel. Es sei an der Zeit, dass die EuropĂ€ische Union âmit einer Stimme spricht, um sich im rauen geopolitischen Umfeld behaupten zu können.â Wichtige Themen des Gipfels waren die StĂ€rkung der VerteidigungsfĂ€higkeit, der BĂŒrokratieabbau und die UnterstĂŒtzung der Ukraine.
Das Wichtigste in KĂŒrze:
- EuropĂ€ische VerteidigungsfĂ€higkeit: Im Anschluss an den NATO-Gipfel haben sich die Mitgliedsstaaten der EuropĂ€ischen Union ĂŒber das FĂŒnf-Prozent-Ziel beraten. Zur Verteidigungsfinanzierung wurde das 150-Milliarden-Programm SAFE Rekordzeit von den EU-Staaten verabschiedet. Drei Dinge sind Kanzler Merz bei der Umsetzung besonders wichtig: âSimplifizierung, Standardisierung und StĂŒckzahlen. Ein echter Binnenmarkt der Verteidigungsindustrie wĂŒrde sehr viel höhere Effizienz ermöglichen.â
- StĂ€rkung der WettbewerbsfĂ€higkeit: Die EU-Staaten stimmen ĂŒberein, dass das Mercosur-Abkommen so schnell wie möglich verabschiedet werden muss. âWir sprechen auch ĂŒber weitere Abkommen, zum Beispiel im gesamten indopazifischen Raum. Da steht ein groĂes Freihandelsabkommen mit Indien im Raumâ, erklĂ€rte der Kanzler. Ebenfalls sei ĂŒber eine alternative Handelsorganisation zur WTO diskutiert worden.
- BĂŒrokratieabbau: Einigkeit herrscht bei den EU-StaatenÂ ĂŒber den RĂŒckbau der europĂ€ischen BĂŒrokratie. Die Omnibus-VorschlĂ€ge der Kommission mĂŒssten schnell umgesetzt werden, damit gezeigt werden könne, wie ernst es allen Partnern mit diesem Ziel sei, unterstreicht der Bundeskanzler.
- Ukraine unterstĂŒtzen: Der ukrainische PrĂ€sident Wolodymyr Selenskyj war den europĂ€ischen Staats- und Regierungschefinnen und -chefs in einer Videokonferenz zugeschaltet. Es wurde ĂŒber die finanziellen Mittel gesprochen, die 2025 und 2026 bereitgestellt werden sollen. Ebenfalls kam eine erneute VerlĂ€ngerung der Sanktionen gegen Russland zustande.
- HumanitĂ€re Lage im Gazastreifen: âWir haben die Sorge um die humanitĂ€re Lage im Gazastreifen miteinander geteilt und sehr intensiv ĂŒber verschiedene Möglichkeiten gesprochen, wie wir auch mit den Amerikanern zusammen jetzt auf Israel einwirken können, um einen Waffenstillstand im Gazastreifen herbeizufĂŒhrenâ, erklĂ€rte der Bundeskanzler. Es gĂ€be zu Israel eine klare gemeinsame Position des EuropĂ€ischen Rates.
Foto: Der Bundeskanzler lobte die âĂ€uĂerst konstruktive und auch sehr kollegiale AtmosphĂ€reâ des EuropĂ€ischen Rates.
(c) Bundesregierung/Marvin Ibo GĂŒngör