Der Spitzenkandidat der Linken in Berlin, Gregor Gysi, hat sich fĂŒr ein Umdenken im Umgang mit US-PrĂ€sident Trump ausgesprochen. Die Linke werde fĂŒr ein souverĂ€nes VerhĂ€ltnis Deutschlands gegenĂŒber den USA streiten, sagte Gysi am Freitag rbb24:
„Trump leidet an Minderwertigkeitskomplexen. Ich kenne solche Typen, die hatte ich als Mandanten“, so der Rechtsanwalt. „Deshalb musst du mit dem ganz anders umgehen. Nie hasenfĂŒĂig. Wenn du sagst bitte, bitte ein Dollar weniger beim Zoll, dann kriegst du nochmal eine Million obendrauf. Das kannst du vergessen. Du musst knallhart eigene Interessen artikulieren.“
Gysi sprach sich auĂerdem fĂŒr einen bundesweiten Mietendeckel aus: „Ich finde, jede und jeder muss einen Anspruch auf fĂŒr ihn bezahlbares Wohnen haben. Und deshalb sage ich, ja, wir brauchen einen Mietendeckel. Das ist ja nichts Radikales, einfach mal zu sagen, sechs Jahre lang darf die Miete erstmal nicht erhöht werden.“
Gleichzeitig warb Gysi fĂŒr mehr soziale Gerechtigkeit: „Wir wĂŒrden tatsĂ€chlich mehr Steuergerechtigkeit einfĂŒhren, so dass die Mitte nicht weiter die ganzen Lasten unserer Gesellschaft trĂ€gt, was sie nicht kann. Und dann wĂŒrde es auch ein Mehr an Kultur geben. Es gibt drei Gebiete, wo man nie sparen darf: Bei Bildung, Kunst und Kultur sowie Gesundheit. Das ist verboten.“
Gysi zeigte sich zuversichtlich, dass die Linke den Einzug in den Bundestag schafft. Es herrsche inzwischen eine Einigkeit und Geschlossenheit innerhalb der Linken. Das BĂŒndnis Sahra Wagenknecht (BSW) habe dagegen mittelfristig keine Chance: „Der Unterschied ist, dass sie FlĂŒchtlings- und Europapolitik machen wie die AfD. Das kommt fĂŒr uns gar nicht in Frage. Dass sie Wirtschaftspolitik machen wie Ludwig Erhard und dass sie Sozialpolitik machen wie die Linken. Und ich habe gesagt, irgendwann durch diese drei Felder nehmen die WidersprĂŒche so zu, dass man sich dann auch schrittweise erledigt.“
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) am 07. Februar 2025
Foto: Gregor Gysi (c) TRIALON / Thomas KlÀber