Berlin. Politischen Protest gibt es nicht nur auf den StraĂen, sondern zunehmend auch an den KĂŒsten der Nord- und Ostsee und in den HĂ€fen. Um bei gröĂeren Protestaktionen Angriffe auf die kritische Infrastruktur zu verhindern, wird die Wasserschutzpolizei der norddeutschen BundeslĂ€nder regelmĂ€Ăig durch KrĂ€fte aus anderen BundeslĂ€ndern verstĂ€rkt. Deren Qualifikation und AusrĂŒstung reicht aber nicht, damit sie an der KĂŒste eingesetzt werden können. Das kritisiert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) im Vorfeld der fĂŒr Mitte MĂ€rz erwarteten Protestaktionen gegen die Inbetriebnahme des dritten deutschen LNG-Terminals in Stade.
Die GdP fordert, dass auch die KrĂ€fte aus den kĂŒstenfernen BundeslĂ€ndern, die bei GroĂeinsĂ€tzen an der Nord- und Ostsee als VerstĂ€rkung hinzugezogen werden, so ausgestattet werden, dass sie dort auch eingesetzt werden können. âDie bisherige Praxis, die LĂŒcken bei der Wasserschutzpolizei durch KrĂ€fte aus anderen BundeslĂ€ndern aufzufĂŒllen, die lediglich einen SportbootfĂŒhrerschein See mitbringen, reicht nichtâ, kritisiert der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Michael Mertens (Foto). âDie Innenminister mĂŒssen sicherstellen, dass alle Polizistinnen und Polizisten, die an der KĂŒste eingesetzt werden, ĂŒber die erforderliche nautische und seemĂ€nnische Qualifikation verfĂŒgen. Zudem muss die AusrĂŒstung der Wasserschutzpolizei an die verĂ€nderten Anforderungen angepasst werdenâ, fordert Mertens.
Abgesehen von den KĂŒstenlĂ€ndern gibt es bislang lediglich in Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-WĂŒrttemberg eigene Maritime Einsatzeinheiten (MEE) der Polizei. Deren AusrĂŒstung ist aber nur fĂŒr BinnengewĂ€sser ausgelegt. âIhr Einsatz an der KĂŒste ist bedenklich,â warnt der stellvertretende GdP-Vorsitzende.
Die GdP fordert, dass auch die Einheiten von kĂŒstenfernen LĂ€ndern, die bei besonderen Lagen am Meer eingesetzt werden, mit Festrumpfschlauchbooten ausgestattet werden. Zudem mĂŒssen fĂŒr alle im KĂŒstenbereich eingesetzten KrĂ€fte ein Ăberlebensanzug auf See, Handschuhe fĂŒr alle Jahreszeiten, einen Helm mit KommunikationsausrĂŒstung, wasserdichte Bootsstiefel und eine beschlagfreie Schutzbrille zur VerfĂŒgung stehen.
Foto: Michael Mertens (c) GdP / Hagen Immel