Sachsen-Anhalt strebt fĂŒhrende Rolle bei Entwicklung des autonomen und vernetzten Fahrens an

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Magdeburg. Sachsen-Anhalt soll Zukunftslabor fĂŒr vernetzte MobilitĂ€t, moderne MobilitĂ€tsketten und fĂŒr moderne Konzepte im Bereich des MobilitĂ€tsmanagements werden. „Wir wollen, dass unser Land kĂŒnftig eine aktive Rolle im Bereich des autonomen und vernetzten Fahrens einnimmt“, betonte die Ministerin fĂŒr Infrastruktur und Digitales, Dr. Lydia HĂŒskens (Foto), gestern im Anschluss an eine zweitĂ€gige Konferenz „Autonomes & vernetztes Fahren“ auf dem Magdeburger Hochschul-Campus.

Nach Auskunft von HĂŒskens bildeten AnwendungsfĂ€lle und Perspektiven fĂŒr autonomes Fahren insbesondere im lĂ€ndlichen Raum den Schwerpunkt der Veranstaltung. Die Konferenz habe vielfĂ€ltige Impulse geben können, die in die Agenda fĂŒr das autonome und vernetzte Fahren fĂŒr Sachsen-Anhalt einfließen wĂŒrden, betonte sie.

„Besonders im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) stellt uns die demografische Entwicklung in zweierlei Hinsicht vor enorme Herausforderungen. Einerseits fehlen uns die FachkrĂ€fte und andererseits wollen wir auch in der FlĂ€che ein stabiles und attraktives, aber auch wirtschaftliches Nahverkehrsangebot gewĂ€hrleisten. Autonomes Fahren kann da die Lösung sein“, umriss die Ministerin ein wesentliches Problemfeld.

Nach ersten erfolgreichen Pilotprojekten mit automatisierten Shuttle-Bussen in Stolberg (Thyra Floh) und in der Landeshauptstadt (Elbi) gebe es nun zielgerichtete Konzepte fĂŒr eine landesweite Einbindung in die Nahverkehrsangebote mit Bus und Bahn, sagte Lydia HĂŒskens.

Demnach sollen ab Mitte der zwanziger Jahre mehrere weiterfĂŒhrende Projekte fĂŒr den automatisierten/autonomen Busverkehr im On-Demand-Betrieb und zur Feinerschließung von Siedlungs- oder Industriegebieten umgesetzt werden.

Bis 2026 sollen der Streckenabschnitt der Bahn zwischen Halle und Bitterfeld und bis 2028 die Strecken Uelzen-Stendal-Magdeburg und Gnadau-Köthen mit modernster Leit- und Sicherungstechnik ausgerĂŒstet werden. Dieses ETCS* (Zugbeeinflussungssystem) ist Voraussetzung fĂŒr hochassistierten Fahrbetrieb im Schienenverkehr, so dass dort erste Pilotvorhaben im Eisenbahnbetrieb umgesetzt werden können.

Die Forschungslandschaft Sachsen-Anhalts biete beste Voraussetzungen dafĂŒr, die Zielkonzeption des Landes intensiv zu begleiten, hob Ministerin HĂŒskens hervor. An verschiedenen Hochschulstandorten hierzulande werde bereits intensiv an AnwendungsfĂ€llen des autonomen und vernetzten Fahrens geforscht, sei es fĂŒr ÖPNV, die Logistikbranche oder in der MikromobilitĂ€t.

FĂŒr den Teilbereich „Vernetzung“ könne insbesondere auf die AktivitĂ€ten des Digitalen Anwendungszentrums mit dem aktuellen Vorhaben „Testfeld Urban Magdeburg“ zurĂŒckgegriffen werden.


*European Train Control System

Text/Foto: Ministerium fĂŒr Infrastruktur und Digitales