Kriminalstatistik fĂĽr das Polizeirevier Magdeburg 2022

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• Anstieg der Fallzahlen auf 27.332 Straftaten (+ 4046)• Aufklärungsquote (AQ) bei 59,5% (+ 0,9 %)• 10.628 Tatverdächtige insgesamt ermittelt (+ 18,1 %)

Magdeburg. Die Anzahl der erfassten Straftaten stieg gegenĂĽber dem Vorjahr auf nunmehr 27.332 Fälle [(2021: 23.286); (2020: 25.093)]. Dies entspricht einem Anstieg um 17,4 %. Die Häufigkeitszahl fĂĽr die Landeshauptstadt Magdeburg (Straftaten pro 100.000 Einwohner) liegt demnach bei 11.572 [(2021: 9.876); (2020: 10.563)]. Höhere Fallzahlen gab es zuletzt im Jahr 2016 (28.534 Fälle).

Von den erfassten Straftaten konnten 16.263 (2021: 13.650) Fälle aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote ist im Vergleich zum Vorjahr mit 59,5 % leicht gestiegen. Zu beachten ist, dass von den 24.998 Straftaten insgesamt (ohne Verstöße AufenthG/AsylG/FreizĂĽg) 56,0 % (2021 56,0 %) aufgeklärt wurden. Hierbei wurden 8.459 (2021: 7.636) Tatverdächtige ermittelt davon 2.102 (2021: 1.800) Nichtdeutsche Tatverdächtige. Der Anteil Nichtdeutscher Tatverdächtiger liegt bei 24,8 % (2021: 23,6%) (ohne Verstöße AufenthG/AsylG/FreizĂĽg). Im Deliktsbereich Straftaten gegen Aufenthaltsgesetz, Asylverfahrensgesetz und FreizĂĽgigkeitsgesetz sind die Fallzahlen 2022 um 830 Fälle gegenĂĽber 2021 (1.504) auf 2.334 gestiegen. Dieser Anstieg steht im Kontext mit dem Betreiben der Landesaufnahmeeinrichtung Magdeburg und damit einhergehend neuer Zuständigkeiten (im Jahresverlauf 2021) des Polizeireviers Magdeburg.

Insgesamt konnten von allen Straftaten 10.628 Tatverdächtige (2021: 8.997) ermittelt werden (7.991 männlich, 2.637 weiblich). Damit wurden 18,1 % mehr Tatverdächtige ermittelt als im Vorjahr.

Der Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren liegt bei 25,5 % (2021: 23,6 %). Insgesamt sind 2.706 (2021: 2.125) Tatverdächtige dieser Altersgruppe zuzurechnen. Von den unter 21-Jährigen wurden 864 (2021: 672) Kinder (bis unter 14 Jahre), 917 (2021: 720) Jugendliche (14 bis unter 18 Jahre) und 925 (2021: 733) Heranwachsende (18 bis unter 21 Jahre) als Tatverdächtige ermittelt.

Im Jahr 2022 wurden insgesamt 11 Straftaten gegen das Leben (2021: 12 Fälle) erfasst, darunter waren ein Mord und vier Fälle von Totschlag.

Die Zahl der erfassten Sexualdelikte stieg von 315 auf 399 Fälle. Dies sind 84 Fälle mehr als im Vorjahr. Insgesamt konnten 330 Fälle aufgeklärt werden, was einer AQ von 82,7 % entspricht (2021: 90,2 %). In diesen Bereich fällt auch die sexuelle Belästigung §184i, wo es einen Anstieg um 103,6 % gab und die Anzahl der Delikte von 55 auf 112 im Jahr 2022 stieg. Im Bereich des Verbreitens pornografischer Schriften ging die Anzahl der Delikte um 15 auf 109 Fälle im Jahr 2022 zurĂĽck.

Die Anzahl der erfassten Rohheitsdelikte, zu denen u. a. Körperverletzungen, Bedrohungen und Raubdelikte zählen, stieg um 837 auf 4.307 Fälle. In der Gruppe der Raubstraftaten stiegen die Fallzahlen auf 243. Davon konnten 151 Fälle aufgeklärt werden. Die AQ lag hier bei 62,1 % (2021: 66,1 %).

Die Zahl der Körperverletzungsdelikte stieg um 440 Fälle. 2.726 Fälle wurden im Jahr 2022 erfasst (2021: 2.286 Straftaten). Die AQ lag bei 85,3 %.

Zu verzeichnen ist, dass im Bereich der Rohheitsdelikte auch in diesem Jahr die Zahl der Bedrohungen wieder zugenommen hat. Hier kam es zu einem Anstieg von 256 auf 914 Delikte im Jahr 2022 (2021: 658).

Die Anzahl der Diebstahlsdelikte stieg auf 9.822 Fälle (+ 1.823 Fälle). Gleichwohl stellen die Diebstahlsdelikte mit 35,9 % mehr als ein Drittel des gesamten Straftatenaufkommens der Landeshauptstadt dar. 

Die Fallzahlen beim Fahrraddiebstahl sind um 43,7 % gestiegen. Mit 2.606 derartigen Delikten sind es 793 Straftaten mehr als 2021 (1.813). Die AQ stieg auf 31.1 %. Im Jahr 2021 lag Sie bei 8,6 %.

GegenĂĽber dem Jahr 2021 (187 Fälle) stieg die Zahl der WohnungseinbrĂĽche auf 210 Fälle an. Die AQ bei den WohnungseinbrĂĽchen konnte um 1,5 % gegenĂĽber 2021 auf 18,6 % gesteigert werden.  Am häufigsten gelangten die Täter durch Aufhebeln der Fenster mittels diverser Werkzeuge in das Innere. In den Räumlichkeiten wurde danach gezielt nach Wertgegenständen gesucht.

Festzustellen ist, dass die Zahl der Diebstahlshandlungen in/ aus Boden-/ Kellerräumen gegenüber dem vergangenen Jahr stark gesunken ist. Sie sank im Jahr 2022 um 534 auf 939.

FĂĽr den Bereich Diebstahl an/aus Kfz ist ein Anstieg zu verzeichnen. Dieser beträgt 20,9 %. Die Fallzahlen stiegen innerhalb eines Jahres von 877 auf 1.060.

Bei dem Deliktsbereich Diebstahl von Kraftwagen/unbefugte Ingebrauchnahme sank die Zahl der Delikte von 145 auf 134 im Jahr 2022das ist ein RĂĽckgang um – 7,6 %.

Im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte stiegen die Fallzahlen um 5,6 % auf 2.824 Fälle (2021: 2.673 Fälle).

Bei den hierzu zählenden Betrugshandlungen ist ein Anstieg um 144 Fälle (7,9 %) auf 1.959 Fälle zu verzeichnen. Im Deliktsbereich des Tankbetruges stiegen die Fallzahlen um 176 % von 131 auf 362 Fälle.

In der Deliktsgruppe Erschleichen von Leistungen, stiegen die Fallzahlen um 30 Straftaten auf 418 Fälle (7,7 %) an.

Die Fallzahlen im Deliktsbereich Sachbeschädigung bewegen sich gleichbleibend auf hohem Niveau. Sie stieg im Jahr 2022 um 40 auf 3.197 Fälle (1,3 %). 2021 waren es noch 3.157 Fälle. Sachbeschädigungen stellen einen Anteil von 11,7% an der Gesamtkriminalität dar. Die Anzahl der Fälle von Sachbeschädigungen durch Graffiti sank um 128 auf 926 Straftaten gegenĂĽber 2021 mit 1.054 Fällen. Die AQ beträgt 5,4 % (2021: 13,9 %).

Die Fallzahlen im Bereich der Rauschgiftdelikte sind auf Grund des hohen Verfolgungsdruckes weiter auf hohem Niveau. In diesem Deliktsbereich ist zu verzeichnen, dass die Straftaten von 1.207 auf 1.270 gestiegen sind. Die AQ im Bereich der Rauschgiftkriminalität betrug 93,0% und konnte trotz steigender Fallzahlen um 1,5 % erhöht werden. Den höchsten Anteil bilden dabei die allgemeinen Verstöße gegen das BtM-Gesetz mit 1.122 Fällen (2021: 954 Fälle).

Festgestellt werden muss, dass bei den Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte die Fallzahlen zum Vorjahr erneut angestiegen sind. Hier von 153 im Jahr 2021 auf 239 Straftaten im Jahr 2022. Es wurden bei diesem Delikt 67 weibliche (2021: 46) und 320 männliche (2021: 214) Polizeibeamte geschädigt.

Text/Polizei

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