Kassenärztechef rechnet mit „unkontrolliertem Krankenhaussterben“

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Gassen: Es wird auch Kliniken treffen, die für die Versorgungssicherheit wichtig sind – „Bund und Länder haben zu viel Zeit vergeudet“

Osnabrück (ots). Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) befürchtet ein unkontrolliertes Krankenhaussterben. „Die Kliniken haben aus vielen Gründen finanzielle Probleme, und ohne Zweifel gibt es deutlich zu viele Häuser in Deutschland. Aber weil die Politik zu spät reagiert hat, werden wir jetzt in ein unkontrolliertes Krankenhaussterben hineinschlittern“, sagte der KBV-Vorstandsvorsitzende Andreas Gassen (Foto) im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). „Das ist nach meiner Einschätzung nicht mehr abzuwenden.“

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte sich noch beim Krankenhaus-Tag zu Wochenbeginn zuversichtlich gezeigt, seine Krankenhausreform rechtzeitig auf den Weg zu bringen, um die Schließung von Kliniken zu verhindern, die weiter gebraucht werden. Dem widersprach Gassen in der „NOZ“: „Es wird auch Kliniken treffen, die zur Versorgungssicherheit als Standort besser erhalten werden sollten. Hier wurde von Bund und Ländern viel Zeit vergeudet.“

Foto: Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Gassen (c) Lopata-Axentis