GemeindenotfallsanitÀter wird jetzt auch im Burgenlandkreis erprobt

Veröffentlicht in: Heute in Sachsen-Anhalt | 0

Magdburg/Zeitz. Ab dem Sommer 2023 kann im Burgenlandkreis bei der Versorgung von medizinischen NotfĂ€llen auf GemeindenotfallsanitĂ€ter zurĂŒckgegriffen werden. Neben dem Landkreis Wittenberg wird nun auch im Bereich Zeitz das neue Konzept fĂŒr die nĂ€chsten zwei Jahre erprobt.

Einen entsprechenden Zulassungsbescheid ĂŒbergab heute Innenministerin Dr. Tamara Zieschang: „Der GemeindenotfallsanitĂ€ter ist ein innovativer Ansatz, mit dem die Notfallversorgung im Land ergĂ€nzt und der Rettungsdienst weiterentwickelt wird. Es freut mich besonders, dass wir das neuartige Konzept zeitgleich mit dem Landkreis Wittenberg auch im Burgenlandkreis einfĂŒhren können. FĂŒr die UnterstĂŒtzung des Projekts danke ich den KostentrĂ€gern herzlich.“

Der GemeindenotfallsanitĂ€ter soll kĂŒnftig bei NotfĂ€llen zum Einsatz kommen, bei denen Patientinnen und Patienten einer dringenden medizinischen Versorgung bedĂŒrfen, aber ein Transport ins Krankenhaus nicht zwingend notwendig erscheint. Dies kann z. B. bei starken Schmerzen im Bewegungsapparat oder Ähnlichem der Fall sein.

Ziel der Erprobung ist es, herauszufinden, ob der GemeindenotfallsanitĂ€ter eine sinnvolle ErgĂ€nzung im Rettungsdienst ist, um die Hilfsfristen im Rettungsdienst zu verkĂŒrzen sowie die Notaufnahmen und Fachabteilungen in den KrankenhĂ€usern zu entlasten. Möglich wird die Erprobung des GemeindenotfallsanitĂ€ters durch eine neue Experimentierklausel, die auf Vorschlag des Ministeriums fĂŒr Inneres und Sport im Jahr 2021 im Rettungsdienstgesetz verankert wurde. Die Ausbildung der GemeindenotfallsanitĂ€ter des Burgenlandkreises wird beim Malteser-Rettungsdienst erfolgen.

Landrat Götz Ulrich ergĂ€nzt: „Angesichts steigender Einsatzzahlen und ĂŒberfĂŒllter Notfallambulanzen ist es dringend erforderlich, dass wir Rettungsdiensten und NotĂ€rzten den RĂŒcken fĂŒr lebensrettende EinsĂ€tze freihalten. Wir haben, wie viele andere Landkreise auch, die Erfahrung gemacht, dass mitunter Menschen unsere Leitstelle anrufen, die sich nicht in einer lebensbedrohlichen Situation befinden. Sie benötigen aber trotzdem medizinische Hilfe. In solchen FĂ€llen einen Rettungswagen zu schicken, blockiert wichtige KapazitĂ€ten fĂŒr tatsĂ€chliche NotfĂ€lle. Bislang war die Reaktion darauf, die Zahl der Rettungswagen zu erhöhen – auch um die Rettungsfristen einzuhalten. Mit den GemeindenotfallsanitĂ€tern schlagen wir jetzt einen neuen Weg ein, indem wir die Gesundheitsversorgung sinnvoll ergĂ€nzen und in ein zukunftsfĂ€higes System ĂŒberfĂŒhren. Das kommt am Ende allen Patientinnen und Patienten zugute.“

Hintergrund:

Hintergrundgrundinformationen zum GemeindenotfallsanitÀter finden Sie hier.

Quelle: Ministerium fĂŒr Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt

Symbolfoto/pixabay