Europaweit leistungsstÀrkster 7-Tesla-MRT ist in Betrieb

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Magdeburg. Am Mittwoch, dem 22. MĂ€rz 2023, wurde an der Otto-von-Guericke-UniversitĂ€t Magdeburg der europaweit leistungsstĂ€rkste 7-Tesla-Magnetresonanztomograph (MRT) feierlich eingeweiht. Im Beisein des Wissenschaftsministers des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Armin Willingmann, erfolgte der symbolische Knopfdruck zum Start des Hochleistungs-MRT fĂŒr kĂŒnftige Forschungsaufgaben.

Mit dem MAGNETOM Terra.X Impulse Edition können ab sofort mit einer bisher am Standort unerreichten PrĂ€zision Hirnfunktionen und -strukturen abgebildet und gemessen werden. „Mit der LeistungsfĂ€higkeit des einzigartigen neuen MRT werden wir gemeinsam mit den Neurowissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern in Magdeburg einen tieferen Blick in das menschliche Gehirn werfen. Strukturen und Funktionen innerhalb des Kortex, also der Hirnrinde, die in nur 3 Millimetern Dicke unsere Neuronen enthĂ€lt, können zukĂŒnftig differenziert werden und unser VerstĂ€ndnis des Gehirns wie auch von Krankheiten erweitern“, so der Sprecher des Center for Advanced Medical Engineering CAME, Prof. Dr. Oliver Speck. Bereits jetzt sei Magdeburg weltweit der Standort, an dem die meisten hochauflösenden 7-Tesla-Untersuchungen am Menschen durchgefĂŒhrt wĂŒrden, so der Wissenschaftler weiter.

Mit der Einweihung des MAGNETOM Terra.X Impulse Edition ist der Magdeburger UniversitĂ€tscampus weltweit der zweite Standort eines MRT dieser StĂ€rke, ein weiteres GerĂ€t steht an der University of California, Berkeley, in den USA. Das in Magdeburg zur VerfĂŒgung stehende MRT stellt dabei jedoch eine neuere Generation der 7-Tesla-Hochleistungs-MRTs dar, bei der mit Hilfe kĂŒnstlicher Intelligenz die Bildgebung zusĂ€tzlich verbessert wird. Damit ĂŒbernimmt Magdeburg europaweit eine FĂŒhrungsrolle im Bereich der Bildgebungsforschung. „Der Standort Magdeburg steht bereits jetzt fĂŒr enorme Expertise im Bereich der neurowissenschaftlichen Bildgebung, auch im internationalen Vergleich. Der neue MRT wird die entsprechende Forschung in der Landeshauptstadt nochmals auf eine neue Stufe heben, Innovationsimpulse mit enormer Strahlkraft auslösen und den gesamten Forschungsstandort Magdeburg im internationalen Wettbewerb stĂ€rken“, so Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann.

Gemeinsam mit einem bereits an der UniversitĂ€t vorhandenen 7-Tesla-MRT ist das GerĂ€t Teil des Center for Advanced Medical Engineering CAME der UniversitĂ€t Magdeburg und steht ab sofort als gemeinsame Forschungsinfrastruktur, einer sogenannten Core Facility, auch außeruniversitĂ€ren Forschungseinrichtungen wie

  • dem Leibniz-Institut fĂŒr Neurobiologie LIN,
  • dem Deutschen Zentrum fĂŒr Neurodegenerative Erkrankungen DZNE,
  • dem Deutschen Zentrum fĂŒr Psychische Gesundheit DZPG sowie
  • dem medizintechnischen Forschungscampus STIMULATE

fĂŒr Forschungszwecke zur VerfĂŒgung. Die enge Zusammenarbeit und Kooperation mit den außeruniversitĂ€ren Forschungseinrichtungen sei seit Jahren eine StĂ€rke und ein Alleinstellungsmerkmal der Otto-von-Guericke-UniversitĂ€t Magdeburg, so der Rektor, Prof. Dr.–Ing. Jens Strackeljan. „Die UniversitĂ€t ist durch die Entwicklung und Bereitstellung gemeinsamer Forschungsinfrastrukturen, der Core Facilities, ein wichtiger Partner fĂŒr eine in die Zukunft gerichtete Spitzenforschung fĂŒr die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Standort, aber auch fĂŒr Interessierte aus aller Welt.“

Die Einweihung des Hochleistungs-MRT stelle einen weiteren Meilenstein in der langjĂ€hrigen Partnerschaft von Siemens mit dem exzellenten Ultrahochfeld-Forschungsstandort Magdeburg dar, so Dr. Arthur Kaindl, Leiter Magnetresonanztomographie bei Siemens Healthineers. „Mit dem MAGNETOM Terra.X Impulse Edition, einem fĂŒr Kopfuntersuchungen optimierten 7-Tesla-MRT, werden neue MaßstĂ€be in der neuronalen Forschung gesetzt. Der Scanner wird aufgrund seiner hohen FeldstĂ€rke und starken Gradientenleistung optimal sein, um feinste Strukturen im Gehirn klarer zu erkennen. Durch die erstmalige EinfĂŒhrung KI-basierter Algorithmen in der Ultrahochfeld-Technologie beschleunigen wir die Aufnahmen und verbessern gleichzeitig die BildqualitĂ€t.“

Bereits Ende des vergangenen Jahres erfolgte der Transport des großen Magneten als Kernelement an den Standort auf den medizinischen UniversitĂ€tscampus. Dort wurde die dafĂŒr notwendige Einhausung gebaut, in die der fast drei Meter lange zylinderförmige Magnet mit einem Durchmesser von knapp drei Metern mit Hilfe von schwerer Technik eingebracht wurde.

Die Kosten des MAGNETOM Terra.X Impulse Edition MRT belaufen sich inklusive Einhausung auf 18 Millionen Euro (inkl. Eigenanteil der UniversitĂ€t Magdeburg) und wurden aus Mitteln von EU und vom Land Sachsen-Anhalt aus dem EuropĂ€ischen Fonds fĂŒr regionale Entwicklung EFRE finanziert.

Bildunterschrift (v.l.n.r.): Der Minister fĂŒr Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Armin Willingmann, der Sprecher des Center for Advanced Medical Engineering CAME, Prof. Oliver Speck, der StaatssekretĂ€r im Wissenschaftsministerium, Dr. Thomas WĂŒnsch sowie Dr. Arthur Kaindl von Siemens Healthineers und der StaatssekretĂ€r fĂŒr Strukturwandel und Großansiedlungen des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. JĂŒrgen Ude, weihen gemeinsam Europas leistungsstĂ€rksten 7-Tesla-MRT an der Otto-von-Guericke-UniversitĂ€t Magdeburg ein. (c) Jana DĂŒnnhaupt / Uni Magdeburg