Energieministerkonferenz in Rostock: Willingmann drÀngt auf Senkung der Energiepreise

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Bei der Energieministerkonferenz am heutigen Freitag in Rostock haben die Energieministerinnen und -Minister der LĂ€nder die StĂ€rkung der Akzeptanz fĂŒr die Energie- und WĂ€rmewende in den Mittelpunkt gestellt. An den Beratungen beteiligte sich erstmals auch die neue Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche. Sachsen-Anhalts Energieminister Prof. Dr. Armin Willingmann (Foto) erklĂ€rte: „FĂŒr die Energiewende benötigen wir breite Akzeptanz in der Bevölkerung und der Wirtschaft. Umso wichtiger ist es, dass die Stromkosten jetzt zeitnah gesenkt werden. Hier bestehen völlig zu Recht hohe Erwartungen an die neue Bundesregierung. Wir brauchen eine zĂŒgige Senkung der Stromsteuer, wir mĂŒssen die Netzentgelte abpuffern.“

Der Minister bekrĂ€ftigte zudem mit Blick auf die WĂ€rmewende seine Forderung nach VerlĂ€sslichkeit und Planungssicherheit: „Die Energiewirtschaft und auch HauseigentĂŒmer fordern von der Politik ein, einmal getroffene Grundsatzentscheidungen nicht gleich wieder zurĂŒckzudrehen. Ein Zickzack-Kurs wĂŒrde dazu fĂŒhren, dass die dringend notwendigen Investitionen in WĂ€rmeinfrastrukturen und Heiztechnik abgewĂŒrgt werden.“ Der Minister verwies in diesem Zusammenhang auf die KonferenzbeschlĂŒsse. „Wir brauchen KontinuitĂ€t bei der kommunalen WĂ€rmeplanung und im Grundsatz auch KontinuitĂ€t beim GebĂ€udeenergiegesetz, wenngleich nichts gegen Nachjustierungen im Sinne des Berliner Koalitionsvertrags spricht. Kurzfristig wird die grĂ¶ĂŸte Herausforderung zudem darin liegen, die WĂ€rmewende nachhaltig zu finanzieren“, so Willingmann. „Die Energieminister der LĂ€nder haben hier noch einmal auf Antrag Sachsen-Anhalts ihre Forderung nach der Einrichtung eines Energiewendefonds bekrĂ€ftigt.“

Willingmann nutzte die Konferenz auch, um unter dem Stichwort Akzeptanz fĂŒr die Energiewende noch einmal lĂ€nderĂŒbergreifend fĂŒr eine stĂ€rkere finanzielle Beteiligung von BĂŒrgern und Kommunen beim Ausbau erneuerbarer Energien zu werben. „BĂŒrgerinnen und BĂŒrger, die den Ausbau erneuerbarer Energien vor der eigenen HaustĂŒr erleben, sollten davon auch spĂŒrbar finanziell profitieren. In Sachsen-Anhalt werden wir deshalb noch in diesem Jahr ein Akzeptanz- und Beteiligungsgesetz verabschieden.“

Auf breite Zustimmung traf auch der Antrag von Baden-WĂŒrttemberg und Sachsen-Anhalt, die FernwĂ€rme weiter zu stĂ€rken. „Die LĂ€nder werben jetzt gemeinsam fĂŒr die klimafreundliche UmrĂŒstung der WĂ€rmenetze mit Mitteln aus dem Sondervermögen fĂŒr den Klima- und Transformationsfonds, auch hier setzen wir an den Bund ein starkes Signal“, so Willingmann. Gut jeder vierte Haushalt in Sachsen-Anhalt heizt aktuell mit FernwĂ€rme. Mit einem Anteil von 25,6 Prozent ist die Heiztechnik am zweithĂ€ufigsten im Land verbreitet, vor allem in dicht besiedelten Gebieten. Um kĂŒnftig möglichst ohne klimaschĂ€dliche Treibhausgase heizen zu können, sollen die Heizkraftwerke in den nĂ€chsten Jahren von Erdgas, Kohle und Öl auf klimafreundliche Technologien wie Biomasse, GroßwĂ€rmepumpen und Geothermie umgerĂŒstet werden.

Text/Foto: Ministerium fĂŒr Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt am 23. Mai 2025