DIW-Ökonomin Kemfert: Klimagipfel zum Scheitern verurteilt

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„Klimakonferenz muss von fossilen Lobbyinteressen befreit werden“

OsnabrĂŒck (ots). Die Klima-Expertin Claudia Kemfert (Foto) vom Deutschen Institut fĂŒr Wirtschaftsforschung (DIW) hĂ€lt den Klimagipfel COP28 in Dubai fĂŒr zum Scheitern verurteilt. Die COP werde keine echte Klimakonferenz, sondern „eine Greenwashing-Klima-Konferenz“, kritisierte Energieökonomin Claudia Kemfert im GesprĂ€ch mit der „Neuen OsnabrĂŒcker Zeitung“. Statt einen Durchbruch erwartet Kemfert nur den kleinsten gemeinsamen Nenner, und der werde diesmal „so klein wie nie“.

Grund dafĂŒr ist, dass COP-PrĂ€sident Sultan Al-Dschaber zugleich PrĂ€sident des grĂ¶ĂŸten Energiekonzerns der Emirate ist und der Staat gigantische neue Gasfelder erschließt, um sie noch jahrzehntelang auszubeuten. Kemfert sagte: „Es ist im höchsten Maße problematisch, dass ein COP-PrĂ€sident so eng mit der fossilen Industrie verflochten ist.“ Die Klimakonferenz mĂŒsse dringend befreit werden von fossilen Lobbyinteressen.

Die Gipfel-Kritikerin Claudia Kemfert sagte: „Diese Klimakonferenz ist vermutlich vergeudet.“ Sie rĂ€umte aber ein: „Dennoch ist es wichtig, dass sie stattfindet. Es mĂŒssen alle Anstrengungen unternommen werden, um globalen Klimaschutz voranzubringen.“ Denn die Welt brauche in puncto Klimaschutz „Siebenmeilenstiefel, keine angezogenen Handbremsen“.

Foto (c) DIW Berlin