DB bewegt sich erneut: Die GDL muss jetzt endlich zurĂŒck an den Verhandlungstisch!

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Große ZugestĂ€ndnisse ‱ DB bietet in neuem Angebot 37-Stunden-Woche bei gleichem Gehalt und erhöht auf bis zu 13 Prozent mehr Lohn ‱ Seiler: „Es gibt absolut keinen Grund mehr, sich GesprĂ€chen zu verweigern. Die GDL muss sich nun ihrer Verantwortung stellen und mehr Verhandlungen wagen!“

(Berlin, 19. Januar 2024) Die Deutsche Bahn (DB) unternimmt einen weiteren Anlauf, die Gewerkschaft Deutscher LokomotivfĂŒhrer (GDL) an den Verhandlungstisch zurĂŒckzubringen. „Die LokfĂŒhrergewerkschaft war bisher an echten und ernsthaften Verhandlungen ĂŒberhaupt nicht interessiert“, sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler auf einer Pressekonferenz in Berlin. „Dabei mĂŒssen Streiks immer das letzte Mittel in einem Tarifkonflikt sein. Um eine weitere sinnlose Eskalation abzuwenden, machen wir jetzt erneut große ZugestĂ€ndnisse und reichen der LokfĂŒhrergewerkschaft zum wiederholten Mal die Hand. Im Gegenzug erwarten wir, dass wir endlich wieder miteinander sprechen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Das Beharren auf Maximalforderungen fĂŒhrt nirgendwo hin. Wir wollen einen guten Kompromiss erreichen. Das ist es, was eine verantwortungsvolle Sozialpartnerschaft ausmacht.“

Die DB hat der GDL heute ein neues Angebot ĂŒbermittelt. Es beinhaltet eine Lohnerhöhung von insgesamt bis zu 13 Prozent sowie die Möglichkeit fĂŒr LokfĂŒhrer:innen und Zugpersonal, zum 1. Januar 2026 die Wochenarbeitszeit um eine Stunde auf 37 Stunden bei gleichem Gehalt abzusenken. Alternativ können auch 2,7 Prozent zusĂ€tzlicher Lohn gewĂ€hlt werden. Seiler: „Es gibt nun absolut keinen Grund mehr, sich GesprĂ€chen zu verweigern. Die GDL muss sich ihrer Verantwortung stellen und mehr Verhandlungen wagen!“

Das neue DB-Angebot im Überblick – bis zu 13 Prozent:
– So schnell wie möglich: 2.850 Euro InflationsausgleichsprĂ€mie
(150 Euro wurden bereits im Dezember 2022 gezahlt)
– 1.8.2024: 4,8 Prozent erste tabellenwirksame Entgelterhöhung
– 1.4.2025: 5,0 Prozent zweite tabellenwirksame Entgelterhöhung
-Laufzeit: 32 Monate
Die Gehaltserhöhungen in drei Schritten fĂŒhren insgesamt zu einer Erhöhung von 13 Prozent, da jede Steigerung auf das bereits erhöhte Gehalt angewendet wird.
 
Seiler: „Die Wahloption fĂŒr die Kolleginnen und Kollegen kommt mit einem lĂ€ngeren Vorlauf, damit wir die personellen KapazitĂ€ten sicherstellen können. Der FachkrĂ€ftemangel ist harte RealitĂ€t. Wir werden keiner Lösung zustimmen, die die Personalsituation verschĂ€rft. Das kann mit Blick auf die FahrgĂ€ste und die MobilitĂ€tswende niemand ernsthaft wollen, auch nicht die LokfĂŒhrergewerkschaft.“
Die Wahloption zum 1.1.2026 steht deshalb unter dem Vorbehalt, dass dann genĂŒgend LokfĂŒhrer:innen und Zugpersonal an Bord sind. Ist das nicht der Fall, fĂ€llt die Wahloption weg und die betreffenden Mitarbeitenden erhalten 2,7 Prozent mehr Geld.
 
Bisher haben DB und GDL in zwei Verhandlungsrunden insgesamt 14 Stunden verhandelt. Dagegen stehen drei Streiks der GDL, die insgesamt 120 Stunden gedauert haben. Heute hat die DB bereits ihr drittes Angebot unterbreitet.
 
Die DB hat der GDL vorgeschlagen, am 25. Januar in Berlin zu verhandeln. Die DB
ist aber auch zu jeder anderen Zeit und an jedem anderen Ort bereit zu verhandeln. Um auf rechtssicherer Grundlage wirksame TarifvertrĂ€ge abschließen zu können, ist zudem der Umgang mit der Frage der TariffĂ€higkeit der GDL im Rahmen der Verhandlungen zu klĂ€ren.

Foto Copyright | DB AG/Dominic Dupont