Bund der Energieverbraucher beklagt Abzocke durch FernwÀrme-Anbieter

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Vorsitzende Holling: E.on schlĂ€gt gerade „voll zu“ – Gesetzgeber muss Mitnahmeeffekten „Riegel vorschieben“

OsnabrĂŒck (ots). Der Bund der Energieverbraucher hat vor Abzocke durch FernwĂ€rme-Anbieter gewarnt und die Politik zum Eingreifen aufgerufen. „In etlichen BundeslĂ€ndern drĂ€ngen Versorger Privatkunden in teure NeuvertrĂ€ge oder drohen mit KĂŒndigung“, sagte die Vorsitzende Leonora Holling im GesprĂ€ch mit der „Neuen OsnabrĂŒcker Zeitung“ (NOZ). FernwĂ€rmekunden seien gerade „ganz schlecht dran“, sagte die VerbraucherschĂŒtzerin. Der Konzern E.on gehöre zu denjenigen, „die gerade voll zuschlagen“.

Aus Sicht des Energieverbraucher-Bundes sind die teils um Hunderte Euro höheren monatlichen AbschlĂ€ge „nicht gerechtfertigt“, sagte Holling. Es gebe den akuten Verdacht von Mitnahmeeffekten. Viele Verbraucher seien „völlig verĂ€ngstigt“ durch die Anschreiben ihrer Versorger. Probleme gebe es nicht nur in NRW, auch in Baden-WĂŒrttemberg, Rheinland-Pfalz und inzwischen auch in Berlin und Brandenburg. „Das beunruhigt uns sehr“, sagte die Energieexpertin.

Zwar deckelt der Staat mit seinen Energiepreisbremsen auch die FernwĂ€rme, bei 9,5 Cent pro Kilowattstunde. „Aber die NeuvertrĂ€ge, die den Kunden aufgedrĂ€ngt werden, haben Laufzeiten von teils zehn Jahren. Die staatliche Preisbremse lĂ€uft aber in 14 Monaten aus. Verbraucher drohen daher in eine böse Falle zu tappen“, warnte Holling. Die Vertragsklauseln seien maximal intransparent, aber nach geltender Rechtslage zulĂ€ssig. „Dem muss der Gesetzgeber einen Riegel vorschieben“, forderte die VerbraucherschĂŒtzerin. „Sonst können die Unternehmen weiter Kasse machen, und die Kunden haben kaum eine Chance, sich dagegen zu wehren.“

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