BÜRGERGELD: Flüchtlinge und Arbeitsunwillige – Warum Deutschlands Sozialsysteme am Limit sind

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Im WELT-Interview kritisiert Peter Tiede, Chefreporter der Bild-Zeitung, die aktuelle Form des Bürgergeldes in Deutschland. Tiede betont, dass sich der Staat diese Sozialleistungen nicht mehr leisten kann, da ein Drittel der Wirtschaftskraft, also ein Drittel des Bruttoinlandsprodukts, für Sozialleistungen ausgegeben wird. Besonders die Kostenexplosion beim Bürgergeld von 36 auf 42 Milliarden Euro innerhalb eines Jahres bereitet Sorge.

Tiede kritisiert, dass viele Erwerbsfähige, die Bürgergeld beziehen, kaum arbeiteten. Diese Diskrepanz zeige sich auch in der steigenden Zahl offener Stellen, die trotz hoher Arbeitslosigkeit nicht besetzt werden. Er fordert eine Reform des Sozialstaates, da das aktuelle System nicht nachhaltig sei.

Ein weiteres Problem sieht Tiede in der Migration. Rund 55 % der syrischen Flüchtlinge, die nach Deutschland kamen, bezogen noch immer Bürgergeld. Dies belaste das Sozialsystem zusätzlich und zeige, dass die Integration und der Arbeitsmarkt nicht reibungslos funktionierten. Die Krankenkassen klagen ebenfalls über hohe Kosten, die nicht vollständig durch den Staat gedeckt sind.

Tiede unterstreicht, dass eine Debatte über den Umbau des Sozialstaates unausweichlich sei. Auch die Frage der Migration müsse offen diskutiert werden. Besonders betont er die Notwendigkeit, den Sozialstaat für zukünftige Generationen zu erhalten. Es müsse gehandelt werden, um den Kollaps des Systems zu verhindern. Tiede sieht die Gesellschaft an der Grenze der Integrationsfähigkeit und fordert eine klare, zukunftsorientierte Strategie.

Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 04. August 2024