BARMER Sachsen-Anhalt: Bewusstsein fĂŒr Krebsvorsorge bei Sachsen-Anhaltern gering – Weltkrebstag am 4. Februar

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Magdeburg, 2. Februar 2023 – MĂ€nner in Sachsen-Anhalt gehen selten zur Krebsvorsorge. Das teilt die BARMER anlĂ€sslich des Weltkrebstags am 4. Februar mit. Wie aus einer Analyse der Krankenkasse hervorgeht, nahm im Jahr 2021 nur jeder vierte Sachsen-Anhalter die Prostatakrebsvorsorge in Anspruch. Bei einer solchen KrebsfrĂŒherkennungsuntersuchung fĂŒhrt der Arzt beziehungsweise die Ärztin eine gezielte Anamnese durch sowie eine Tastuntersuchung des Genitalbereichs und der Lymphknoten. Alle gesetzlich versicherten MĂ€nner ab 45 Jahren können diese KrebsfrĂŒherkennung in Anspruch nehmen. â€žBei uns MĂ€nnern ist noch viel Luft nach oben vorhanden, was die Krebsvorsorge angeht. FrĂŒherkennungsuntersuchungen können Leben retten. Je frĂŒher eine Krebserkrankung erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen. Nicht ohne Grund ist Krebsvorsorge Kassenleistung“, sagt Axel Wiedemann (Foto), LandesgeschĂ€ftsfĂŒhrer der BARMER in Sachsen-Anhalt. Laut Statistischem Landesamt sei Krebs nach Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems in Sachsen-Anhalt die hĂ€ufigste Todesursache.

Corona-Pandemie ist nicht alleine schuld an rĂŒcklĂ€ufigen Zahlen

Die niedrige Inanspruchnahme sei laut Daten der BARMER nicht alleine auf die Hochphase der Corona-Pandemie zurĂŒckzufĂŒhren, in der viele Menschen aus Angst vor einer Ansteckung auf Arztbesuche verzichtet hĂ€tten. Der AbwĂ€rtstrend habe schon vorher begonnen. So seien im Jahr 2010 noch 25,9 Prozent der anspruchsberechtigten Sachsen-Anhalter zur ProstatakrebsfrĂŒherkennung gegangen. Im Jahr 2020 sei mit 24 Prozent der niedrigste Wert innerhalb eines Jahrzehnts festgestellt worden. Im Jahr 2021 hat sich die Zahl der Inanspruchnahmen im Vergleich zum Vorjahr zwar etwas erholt (25,2 Prozent), sie bleibt aber dennoch unter dem Niveau von 2010. „Die MĂ€nner in Sachsen-Anhalt mĂŒssen sich ein Herz fassen und die Vorsorge ernster nehmen. Niemand will mit den Konsequenzen mangelnder KrebsfrĂŒherkennungsuntersuchungen leben mĂŒssen“, appelliert Wiedemann.

Hautkrebs frĂŒh erkennen

Wie aus der Analyse der BARMER weiter hervorgeht, nutzen MĂ€nner und Frauen in Sachsen-Anhalt die HautkrebsfrĂŒherkennung unterschiedlich stark. Versicherte ab 35 Jahren können alle zwei Jahre ein Hautkrebsscreening in Anspruch nehmen. Im Jahr 2021 haben diese Möglichkeit acht Prozent der MĂ€nner und 9,4 Prozent der Frauen in Sachsen-Anhalt wahrgenommen. „Wir möchten mehr Versicherte zu HautkrebsfrĂŒherkennung motivieren. Daher erhalten BARMER-Versicherte, die jĂŒnger als 35 Jahre sind, alle zwei Jahre einen kostenfreien Haut-Check. Er dient der Erkennung von Hautkrebs in einem frĂŒhen Stadium und der frĂŒhzeitigen Einleitung einer Behandlung“, so Wiedemann.

Darmkrebsvorsorge leicht gemacht

Auch im Rahmen der Darmkrebsvorsorge hĂ€lt die BARMER ein besonderes Angebot bereit. Die Krankenkasse bietet eine „DarmkrebsfrĂŒherkennung fĂŒr Zuhause“ an. Über einen Link kann ein immunologischer Stuhltest angefordert werden, der anschließend kostenlos zur Auswertung in ein Labor verschickt wird. Den Test können Versicherte bereits ab einem Alter von 40 Jahren machen. Gesetzlich ist er erst ab 50 Jahren vorgesehen. „Das sind Chancen und LeistungsansprĂŒche, die genutzt werden sollten“, sagt Wiedemann. Ein herkömmlicher immunologischer Stuhltest zur FrĂŒherkennung von Darmkrebs erfordere einen Arztbesuch. Laut BARMER-Daten ließen in Sachsen-Anhalt lediglich rund 4,2 Prozent der MĂ€nner und 8,6 Prozent der Frauen einen solchen Test durchfĂŒhren.

Foto © BARMER/Viktoria KĂŒhne