Außenministerin Baerbock vor ihrer erneuten Nahost-Reise

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Vor ihrer Nahost-Reise erklĂ€rte Außenministerin Annalena Baerbock heute (19.10.2023):

“ Unsere unverbrĂŒchliche SolidaritĂ€t gilt Israel im Kampf gegen die Hamas. Israel hat das Recht, sich gegen den Hamas-Terror zu verteidigen – in dem Rahmen, den das Völkerrecht fĂŒr solche Ausnahmesituationen vorgibt. Eine enorm schwierige Herausforderung angesichts eines grausamen Gegners, der Menschen als Schutzschilde missbraucht. Es ist das perfide KalkĂŒl der Hamas, die palĂ€stinensische Zivilbevölkerung Tod, Not und Leid auszusetzen, um den NĂ€hrboden fĂŒr weiteren Terrorismus zu schaffen. Und zugleich zielt der Terror darauf, die bisher erreichten AnnĂ€herungsschritte zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn in Gefahr bringen und die arabischen LĂ€nder vom globalen Norden zu trennen. Dieses terroristische KalkĂŒl darf nicht aufgehen.

Schon viel zu viele Frauen, MÀnner und Kinder sind gestorben. Der Kampf gilt der Hamas, nicht der palÀstinensischen Zivilbevölkerung. Auch sie leiden enorm. Unglaublich viele Kinder sind bereits ums Leben gekommen. Mir ist daher wichtig, den PalÀstinenserinnen und PalÀstinensern deutlich zu machen, dass wir auch ihr Leid sehen. Auch deswegen reise ich in die Region.

Die humanitĂ€re Lage fĂŒr hunderttausende unschuldiger Menschen in Gaza ist katastrophal. Es fehlt dort an allem. Dass internationale Hilfe, Lebensmittel, Wasser und medizinische Versorgung rasch und ungehindert bei den Menschen in Gaza ankommen, ist von zentraler Bedeutung. Gleichzeitig arbeiten wir intensiv daran, dass deutsche BĂŒrgerinnen und BĂŒrger so rasch wie möglich aus Gaza ausreisen können.

Um unsere Hilfsanstrengungen zu koordinieren, habe ich eine Sondergesandte fĂŒr Fragen der humanitĂ€ren Hilfe im Nahen Osten ernannt. Sie wird mich auf der Reise in die Region begleiten und arbeitet mit ihrem Stab gemeinsam mit unseren Partnern in den G7, der EU und der Region intensiv an humanitĂ€ren ZugĂ€ngen nach Gaza und der Versorgung der Menschen dort. Deutschland steht bereit, umfassend Hilfe zu leisten.

Die Frauen, MĂ€nner und Kinder, die Hamas und ihre VerbĂŒndeten in Kellern und Verließen gefangen hĂ€lt, mĂŒssen sofort freigelassen werden. Wir werden weiter alles dafĂŒr tun, dass das gelingt. Ich werde diese Reise nutzen, um mit all denen, die ĂŒber KanĂ€le zur Hamas verfĂŒgen, darĂŒber zu sprechen, wie die Geiseln freigelassen werden können und weitere Kontakte herstellen. Im Rahmen des bestehenden Krisenstabs der Bundesregierung im AuswĂ€rtigen Amt haben wir einen Sonderkrisenstab Geiseln eingerichtet, der rund um die Uhr an der Freilassung der deutschen Geiseln arbeitet und die intensiven BemĂŒhungen der beteiligten Ressorts und Behörden innerhalb der Bundesregierung koordiniert.

Quelle: AuswÀrtiges Amt

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