18,8 % mehr beantragte Regelinsolvenzen im November 2023 als im November 2022

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  • 24,7 % mehr Unternehmensinsolvenzen von Januar bis September 2023 als von Januar bis September 2022
  • 0,2 % mehr Verbraucherinsolvenzen von Januar bis September 2023 gegenĂŒber Januar bis September 2022

Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland ist nach vorlĂ€ufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im November 2023 um 18,8 % gegenĂŒber dem Vorjahresmonat gestiegen. Im Oktober 2023 hatte sie bereits um 22,4 % gegenĂŒber Oktober 2022 zugenommen. Seit Juni 2023 sind damit durchgĂ€ngig zweistellige Zuwachsraten im Vorjahresvergleich zu beobachten. Bei den Ergebnissen ist zu berĂŒcksichtigen, dass die AntrĂ€ge erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik einfließen. Der tatsĂ€chliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liegt in vielen FĂ€llen annĂ€hernd drei Monate davor. Die Insolvenzstatistik bildet nur GeschĂ€ftsaufgaben ab, die im Zuge eines Insolvenzverfahrens ablaufen, nicht jedoch solche aus anderen GrĂŒnden beziehungsweise vor Eintritt akuter Zahlungsschwierigkeiten. Diese und weitere Hinweise sind bei der Interpretation der Insolvenzstatistiken zu beachten.

Zahl der Unternehmensinsolvenzen von Januar bis September 2023 um knapp ein Viertel gestiegen

Von Januar bis September 2023 meldeten die Amtsgerichte nach endgĂŒltigen Ergebnissen 13 270 beantragte Unternehmensinsolvenzen. Das waren 24,7 % mehr als von Januar bis September 2022, als die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in etwa auf dem niedrigen Niveau des von Corona-Sonderregelungen geprĂ€gten Vergleichszeitraums des Jahres 2021 geblieben war (-0,4 % gegenĂŒber Januar bis September 2021). Die Forderungen der GlĂ€ubiger aus den von Januar bis September 2023 gemeldeten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte auf rund 21,1 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum hatten die Forderungen bei rund 10,8 Milliarden Euro gelegen.

InsolvenzhÀufigkeit im Bereich Verkehr und Lagerei am höchsten

Bezogen auf 10 000 Unternehmen gab es von Januar bis September 2023 in Deutschland insgesamt 39,1 Unternehmensinsolvenzen. Die meisten Insolvenzen je 10 000 Unternehmen entfielen auf den Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei mit 79,5 FÀllen. Dann folgten die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (zum Beispiel Zeitarbeitsfirmen) mit 63,8 FÀllen. Die geringste InsolvenzhÀufigkeit mit 4,4 Insolvenzen je 10 000 Unternehmen gab es in der Energieversorgung.

0,2 % mehr Verbraucherinsolvenzen von Januar bis September 2023 als von Januar bis September 2022

Von Januar bis September 2023 gab es 50 018 Verbraucherinsolvenzen. Damit stieg die Zahl der Verbraucherinsolvenzen um 0,2 % gegenĂŒber dem Vorjahreszeitraum.

Destatis am 12. Dezember 2023

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