VdK: E-Rezept sorgt fĂŒr Probleme

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  • Besonders Ă€ltere Menschen verstehen Verfahren bei App-Anmeldung nicht
  • Verena Bentele: „Bei digitalen Neuerungen im Gesundheitssystem mĂŒssen alle Menschen mitgenommen werden“

Seit Jahresbeginn gibt es in allen Arztpraxen das E-Rezept. Doch viele VdK-Mitglieder wenden sich vermehrt mit Fragen und Schwierigkeiten an den Sozialverband. Dazu sagt VdK-PrÀsidentin Verena Bentele:

„Vier Wochen nach der verpflichtenden EinfĂŒhrung des E-Rezepts berichten uns viele Mitglieder von Problemen. Besonders Ă€ltere Menschen verstehen die komplexe Anmeldung in der App nicht und scheitern daher an der Authentifizierung. Andere beschweren sich ĂŒber Praxen, die sich weigern, das E-Rezept auszudrucken, obwohl sie dazu verpflichtet sind. Andere Patientinnen und Patienten haben das GefĂŒhl, ĂŒbergangen zu werden. Sie können durch das E-Rezept nicht mehr einsehen, was ihnen verschrieben worden ist.

GrundsĂ€tzlich unterstĂŒtzt der VdK das E-Rezept, da so die Sicherheit der Patientinnen und Patienten in der Arzneimittelversorgung erhöht werden kann: Zum einen werden unklare Verschreibungen nahezu unmöglich. Zum anderen haben Apothekerinnen und Apotheker einen besseren Überblick ĂŒber die verschriebenen Medikamente und können so Wechselwirkungen ermitteln.

Die Nutzung des E-Rezepts darf aber fĂŒr niemanden zur Belastung werden. Technische Probleme beim Abruf des E-Rezepts mĂŒssen die Betreiber schnellstmöglich beheben. Sie dĂŒrfen nicht dazu fĂŒhren, dass Patientinnen und Patienten lĂ€nger auf ihre Arzneimittel warten mĂŒssen. Wir als Sozialverband ermahnen außerdem Praxen und Apotheken, alle Wege der Rezeptausstellung und -einlösung anzubieten: elektronisch auf der Gesundheitskarte, in der App und als Ausdruck. Gerade im Gesundheitssystem mĂŒssen bei Neuerungen alle Menschen mitgenommen werden. Wir erwarten daher bei allen Digitalisierungsschritten, die jetzt und in Zukunft anstehen, dass Barrierefreiheit mitgedacht wird – so zum Beispiel auch bei der elektronischen Patientenakte, die 2025 kommen soll.“

Foto: VdK-PrÀsidentin Verena Bentele © VdK / Susie Knoll