Sachsen-Anhalt tritt Netzwerk der europÀischen Solarindustrieregionen bei

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Magdeburg/Dresden. RĂŒckenwind fĂŒr einen kraftvollen Wiederaufbau der Solarindustrie in Mitteldeutschland: Energieminister Prof. Dr. Armin Willingmann (Foto) hat heute im Beisein seines sĂ€chsischen Amtskollegen Wolfram GĂŒnther den Beitritt Sachsen-Anhalts zum Netzwerk der europĂ€ischen Solarindustrieregionen (SIRE) besiegelt.

Die Allianz ist auf Initiative Sachsens Anfang 2023 gegrĂŒndet worden und umfasst derzeit sechs Regionen aus fĂŒnf europĂ€ischen LĂ€ndern. Neben Sachsen und Sachsen-Anhalt setzen sich auch Andalusien (Spanien), KĂ€rnten (Österreich), Liberec (Tschechien) und Grand Est (Frankreich) ĂŒber das Netzwerk fĂŒr die nachhaltige StĂ€rkung der europĂ€ischen Solarindustrie ein. Die Unterzeichnung des Beitritts erfolgte heute im Rahmen eines Unternehmensbesuches beim Photovoltaik-Anbieter Solarwatt in Dresden.

Willingmann betonte: „Der russische Überfall der Ukraine hat unsere Situation und bestehende AbhĂ€ngigkeit von einem Rohstoff-Großlieferanten verdeutlicht. Putins Entscheidung, die Belieferung mit Erdgas komplett einzustellen, war ein Weckruf, der auch im Energiebereich die Notwendigkeit einer ‚Zeitenwende‘ verdeutlicht hat. Wir mĂŒssen europaweit möglichst schnell hin zu erneuerbaren ‚Freiheitsenergien‘, die uns unabhĂ€ngiger machen von Energieimporten. Ein wichtiger Baustein dafĂŒr ist eine starke europĂ€ische Solarindustrie. FĂŒr deren kraftvolle Renaissance wirken Sachsen und Sachsen-Anhalt jetzt mit weiteren europĂ€ischen Regionen in einer neuen Solarallianz zusammen. Das ist ein wichtiger Schritt fĂŒr mehr EnergiesouverĂ€nitĂ€t auf unserem Kontinent und fĂŒr eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung in Mitteldeutschland.“

Durch den Beitritt zur neuen „Solarallianz“ wolle Sachsen-Anhalt dazu beitragen, dass sich Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik stĂ€rker vernetzen, um Kompetenzen zu bĂŒndeln und Synergien zu nutzen. „Wir wollen die Rahmenbedingungen fĂŒr Produktion, Forschung und Nutzung von Photovoltaik verbessern und darĂŒber hinaus ein StĂŒck weit mitreden, wenn in BrĂŒssel jetzt die industriepolitischen Weichen fĂŒr die Zukunft der europĂ€ischen Solarindustrie gestellt werden.“

So fordert das neue Solarnetzwerk SIRE u.a. die Angleichung der Wettbewerbsbedingungen fĂŒr die europĂ€ische Photovoltaik-Industrie gegenĂŒber Herstellern aus Drittstaaten, die EinfĂŒhrung hoher Nachhaltigkeitsstandards als verbindliche Mindestkriterien fĂŒr Photovoltaik-Produkte, die Sicherung von Lieferketten fĂŒr Rohstoffe und Komponenten sowie die Förderung von FachkrĂ€ften in der Photovoltaik-Industrie.

Der Minister verwies auch auf aktuelle Erfolge beim Wiederaufbau der Solarindustrie in Sachsen-Anhalt: „Mit dem Aufbau und weiter geplanten Ausbau der Solarzellenproduktion samt Forschung hat das Schweizer Unternehmen Meyer Burger das Solarvalley bei Bitterfeld-Wolfen gewissermaßen aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Große Bedeutung fĂŒr Sachsen-Anhalt haben zudem das Solarforschungszentrum des sĂŒdkoreanischen Konzerns Hanwha Qcells, weitere starke Forschungseinrichtungen aus unserer Wissenschaft wie etwa das Fraunhofer-Center fĂŒr Silizium-Photovoltaik CSP oder Unternehmen wie der Speicherspezialist Tesvolt, der seit Jahren außerordentlich dynamisch wĂ€chst.“

Hintergrund:

In Sachsen-Anhalt waren Ende Februar 2023 rund 54.600 PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von gut 2,8 Gigawatt in Betrieb – das bedeutet Platz 6 im Ranking der BundeslĂ€nder und entspricht der durchschnittlichen Leistung von fĂŒnf bis sechs Kohlekraftwerken.

Quelle: Ministerium fĂŒr Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt

Foto (c) BD-LPSA