Sachsen-Anhalt: Krankenstand im ersten Quartal 2024 bundesweit am höchsten

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  • DAK-Gesundheit untersucht Krankschreibungen von rund 47.000 DAK-versicherten BeschĂ€ftigten
  • Arbeitsausfall weit ĂŒber Bundesniveau

Magdeburg. Der Krankenstand in Sachsen-Anhalt ist auch im ersten Quartal 2024 weiter gestiegen. Er lag mit 6,8 Prozent noch ĂŒber dem Vergleichswert des Rekordjahres 2023 (6,6 Prozent im ersten Quartal 2023). Das ist bundesweit der höchste Krankenstand. Das zeigt eine aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit. Im Durchschnitt waren an jedem Tag von 1.000 erwerbstĂ€tigen DAK-Versicherten 68 krankgeschrieben. Der Krankenstand lag zudem weit ĂŒber dem Bundesschnitt (5,8 Prozent). Rechnerisch hatte jede und jeder BeschĂ€ftigte landesweit mehr als sechs Fehltage.

„Beim Krankenstand in Sachsen-Anhalt ist keine Entwarnung in Sicht, im Gegenteil steigt er hierzulande sogar“, kommentiert Steffen Meyrich, Landeschef der DAK-Gesundheit in Sachsen-Anhalt. „Nach Rekordwerten in den Jahren 2022 und 2023 haben sich die hohen Ausfallraten bei den BeschĂ€ftigten auch im ersten Quartal 2024 verfestigt. Die erhoffte und erwartete Trendwende ist in den ersten Monaten des Jahres nicht eingetreten. Deshalb bleibt das Thema Gesundheitsschutz und Gesundheitsmanagement fĂŒr die Arbeitgeber wichtig und zentral.“

Der meiste krankheitsbedingte Arbeitsausfall war im ersten Quartal 2024 in Sachsen-Anhalt auf Erkrankungen des Atmungssystems zurĂŒckzufĂŒhren, gefolgt von Muskel-Skelett-Krankheiten und psychischen Leiden. Mit einer ErkĂ€ltungsdiagnose wurde jeder vierte Fehltag begrĂŒndet. Husten, Schnupfen und Co. verursachten rund 154 Fehltage pro 100 Versicherte, knapp vier Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (148 Fehltage). Muskel- und Skelett-Beschwerden, wie beispielsweise RĂŒckenschmerzen, stiegen um rund acht Prozent auf annĂ€hernd 116 Ausfalltage. Einen RĂŒckgang gab es hingegen bei den psychischen Leiden. In dieser Erkrankungsgruppe – zu der auch Depressionen und Angststörungen gehören – sanken die Fehlzeiten um acht Prozent auf 75 Fehltage je 100 BeschĂ€ftigte. Alle drei Erkrankungsgruppen zusammengenommen verursachten mehr als die HĂ€lfte aller Fehltage (rund 56 Prozent).

AuffĂ€llig sind Altersunterschiede in Bezug auf HĂ€ufigkeit und Dauer von ArbeitsunfĂ€higkeiten. WĂ€hrend jĂŒngere Altersgruppen öfter krankgeschrieben waren, war die durchschnittliche Falldauer bei Ă€lteren BeschĂ€ftigten wesentlich höher. Demnach dauerte ein durchschnittlicher Krankschreibungsfall bei den bis 20-JĂ€hrigen rund fĂŒnf Tage; in der Ă€ltesten BeschĂ€ftigtengruppe ab 60 waren es 20 Tage.

FĂŒr die aktuelle Krankenstands-Analyse wertete das Berliner IGES Institut die Daten von rund 47.000 erwerbstĂ€tigen DAK-Versicherten in Sachsen-Anhalt aus.

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