MinisterprÀsident Haseloff heute im Bundesrat: Fortschritte bei Rentenangleichung, aber weiter erhebliche Unterschiede zwischen Ost und West

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Magdeburg/ST. In seiner Rede vor dem Bundesrat hat MinisterprĂ€sident Dr. Reiner Haseloff heute seiner Freude darĂŒber Ausdruck verliehen, dass die Ost-West-Anpassung bei den Rentenwerten schneller vollzogen werden konnte als geplant. Es bestĂŒnden jedoch in vielen Bereichen immer noch erhebliche Unterschiede zwischen Ost und West.

„In vielen Statistiken können Sie nach wie vor erkennen, wo bis zur Wiedervereinigung die innerdeutsche Grenze verlief. Es gibt in etlichen Branchen weiterhin ein West-Ost-GefĂ€lle. Die Tarifbindung in den neuen LĂ€ndern ist nach wie vor unterdurchschnittlich, der Niedriglohnsektor grĂ¶ĂŸer“, so Haseloff.

Positiv hob der MinisterprĂ€sident hervor, dass es in den letzten Jahren eine ganze Reihe gesetzlicher Maßnahmen gegeben habe, um die Gefahr der Altersarmut abzumildern, von der Flexi-Rente, besseren Leistungen fĂŒr Erwerbsgeminderte, die Grundrente bis zu besseren Möglichkeiten zur ergĂ€nzenden Altersvorsorge fĂŒr BeschĂ€ftigte in kleinen und mittleren Unternehmen oder mit geringen Einkommen.

Gleichwohl sei die Lage fĂŒr heutige und kĂŒnftige Rentnergenerationen im Osten schwieriger. „Menschen, die in der Erwerbsphase weniger verdienen, können weniger ergĂ€nzende Altersvorsorge betreiben bzw. Vermögen aufbauen, um ihren Lebensstandard zu erhalten oder gar Altersarmut zu vermeiden. Und das betrifft bis heute mehr Menschen in den neuen, als in den alten LĂ€ndern“, betonte der MinisterprĂ€sident.

Haseloff wies zudem erneut auf das Problem der Finanzierung von Renten aus Sonder- und Zusatzversorgungssystemen der DDR hin. Sie belasteten die OstlĂ€nder in diesem Jahr mit weiteren 77 Millionen € und 2024 mit zusĂ€tzlichen 154 Mio. €, die dem Bund zu erstatten seien. Dazu mĂŒsse man mit dem Bund weiter im GesprĂ€ch bleiben.

Quelle/Staatskanzlei

Foto: Dr. Reiner Haseloff © Steffen Boettcher