Folgen des Waldsterbens im Harz auf das Rappbode-Talsperrensystem / „Wissenschaft im Rathaus“ am 28. August

Veröffentlicht in: Magdeburg | 0

Magdeburg. Mit einem Vortrag über die Auswirkungen des Waldsterbens auf die Wasserqualität und Wasserversorgung meldet sich die Reihe „Wissenschaft im Rathaus“ am kommenden Montag, 28. August, um 19.00 Uhr aus der Sommerpause zurück. Referent ist der Hydrologe Prof. Dr. Michael Rode vom Department Aquatische Ökosystemanalyse des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ). Am Beispiel der Rappbode-Talsperre wird er erklären, wie sich der klimabedingte Waldverlust auf die Wasserqualität auswirken kann.
 
Wälder spielen im Wasserkreislauf eine wichtige Rolle: Sie speichern und filtern das Wasser, binden Nährstoffe und sind deshalb notwendig für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt und eine gute Wasserqualität. Das in Talsperren gespeicherte Wasser sichert die Trinkwasserversorgung. Gute Wasserqualität ist dafür wichtig – wird aber durch den Klimawandel stark gefährdet. Untersuchungen des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) im Harz konnten zeigen, wie sich der klimabedingte Waldverlust im Einzugsgebiet der größten Trinkwassertalsperre Deutschlands auf die Wasserqualität auswirken kann.
 
Die Langzeituntersuchungen des UFZ zur Wasserqualität im Harz weisen auf einen Anstieg der Nährstoffkonzentrationen hin. Für die Trinkwasseraufbereitung ist es jedoch besser, wenn das Wasser einer Talsperre weniger Nährstoffe – also Stickstoff- oder Phosphorverbindungen – enthält.
 
In neuen Untersuchungen konnte zudem gezeigt werden, dass bei einem zu erwartenden Waldverlust von bis zu 80 Prozent die erhöhten gelösten Nährstoffkonzentrationen zu einer Eutrophierung im Rappbode-Talsperrensystem führen können. Diese Ergebnisse zeigen, dass im Bereich des Trinkwassermanagements Anpassungen auf verschiedensten Ebenen notwendig sein werden.
 
Die Ergebnisse für die Rappbodetalsperre lassen sich auch auf andere Einzugsgebiete von Talsperren in vergleichbaren Regionen übertragen. Es zeigt sich, dass der Waldverlust als indirekte Folge des Klimawandels einen stärkeren Effekt auf die Wasserqualität von Talsperren hat als direkte Auswirkungen des Klimawandels wie etwa die Erhöhung der Wassertemperatur.
 
Die Vortragsreihe „Wissenschaft im Rathaus“ ist seit 10 Jahren ein Gemeinschaftsprojekt der Magdeburger Forschungseinrichtungen, der Städtischen Volkshochschule und dem Team Wissenschaft der Stadtverwaltung. Seit dem Start im September 2013 gab es bislang 73 Vorträge mit 2.737 Zuhörerinnen und Zuhörern.
 
Die Teilnahme ist kostenfrei. Um eine Voranmeldung unter der Rufnummer 03 91/ 535 47 70 oder per E-Mail unter info@vhs.magdeburg.de wird gebeten.

Quelle: Landeshauptstadt Magdeburg

Foto/pixabay