EVG: Martin Burkert lehnt Zerschlagung des Deutsche-Bahn-Konzerns strikt ab

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Der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Martin Burkert, lehnt eine Zerschlagung des Deutsche-Bahn-Konzerns ab:

Wir sind fĂŒr den Erhalt des integrierten DB-Konzerns und gegen die Trennung von Netz und Betrieb. Denn entscheidend fĂŒr einen besseren Schienenverkehr in Deutschland ist die auskömmliche Finanzierung der Infrastruktur. CDU und CSU sind hauptsĂ€chlich verantwortlich fĂŒr das marode Schienennetz und den Sanierungsstau. Jetzt versucht die Union ihre verfehlte Verkehrspolitik von CSU-Ministern der Deutschen Bahn anzulasten.

Die Eisenbahnfamilie lĂ€sst sich nicht fĂŒr Wettbewerbswahn und eine falsche Verkehrspolitik zerschlagen. Es fehlt an WertschĂ€tzung von DB-BeschĂ€ftigten, die tĂ€glich fĂŒr MobilitĂ€t in unserem Land sorgen. Durch eine Trennung von Netz und Betrieb wĂŒrden viele gute und tarifgebundene ArbeitsplĂ€tze im DB-Konzern gefĂ€hrdet.

Zudem fielen Synergieeffekte im DB-Konzern weg und zahlreiche neue Schnittstellen entstĂŒnden. Struktur- und Rechtsform-Debatten dĂŒrfen die Eisenbahnbranche nicht auf Jahre lĂ€hmen und Ressourcen binden. Zeit, die wir angesichts eines ungebremst fortschreitenden Klimawandels nicht haben. Entscheidend um die Eisenbahn in den nĂ€chsten Jahren nach vorn zu bringen sowie mehr Personen- und GĂŒter-Verkehr auf der umweltfreundlichen Schiene verlagern zu können, ist vor allem eine langfristige auskömmliche und effektive Finanzierung der maroden Schieneninfrastruktur. Nur so kann der enorme Sanierungsstau effektiv und schnell abgebaut werden.

Die Trennungsdebatte lenkt also von den großen, realen Problemen der Eisenbahn- und Verkehrspolitik ab und behindert ihre Lösung. Die EVG hĂ€lt den integrierten Konzern Deutsche Bahn AG als RĂŒckgrat der ökologischen Verkehrswende fĂŒr das beste Modell, um die großen Herausforderungen in den kommenden Jahren zu meistern. Gleichzeitig ist es richtig, dass die Infrastruktur-Unternehmen der DB AG kĂŒnftig stĂ€rker auf gemeinwirtschaftliche Aufgaben statt auf Renditemaximierung ausgerichtet werden sollen.

Foto: Martin Burkert (c) EVG Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft / Max Lautenschlaeger