Bei der stark beschädigten Carolabrücke in Dresden geht die Feuerwehr derzeit von einer akuten Einsturzgefahr aus. «Wir rechnen damit, dass weitere Teile der Brücke einstürzen könnten», sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Mittwochmorgen vor Ort. Er rief die Menschen auf, der Brücke möglichst fernzubleiben. «Es besteht Lebensgefahr» auf der Brücke und an der Brücke, hieß es. Derzeit sei eine Drohnenstaffel im Einsatz, um das Ausmaß der Schäden zu erkunden. Ein Teil der Brücke war in den frühen Morgenstunden eingestürzt, verletzt wurde niemand.
Die Brücke besteht aus drei Brückenzügen. Eingestürzt ist ein großer Teil des Brückenzuges C, wie Holger Kalbe, Abteilungsleiter Brücken- und Ingenieurbauwerke bei der Stadt Dresden, erläuterte. Der gesamte Brückenzug C sei «hochgradig gefährdet», weil er an den Rändern nur noch eine geringe Auflagefläche habe. Zudem sei dieser Teil mit einem Querriegel mit den anderen beiden Brückenteilen A und B verbunden. «An der Stelle hat es definitiv auch einen Schaden gegeben». Daher müsse nun abgeklärt werden, inwieweit diese beiden Züge mitbetroffen sind.
Beim Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden geht die Polizei bislang von einem Unglück aus. «Es gibt null Anhaltspunkte für irgendein strafbares Verhalten. Es gibt kein Ermittlungsverfahren», sagte Polizeisprecher Thomas Geithner.
Die ersten Informationen zum Brückeneinsturz bei der Polizei seien in der Nacht von den eigenen Kollegen gekommen. «Bei uns ging heute kurz nach 03.00 Uhr die erste Meldung ein. Das waren unsere eigenen Kollegen, die 50 Meter entfernt an der jüdischen Synagoge Objektschutzmaßnahmen durchführen», berichtete Geithner. «Sie haben es beschrieben als großes, schwere Geräusch. Der Boden hat gewackelt.»
Jetzt gehe es darum, die Ursache für den Einsturz zu finden. Sollte sich dabei herausstellen, dass Fehler gemacht worden seien, dann würde auch ein Strafverfahren eingeleitet. «Aber diese Anhaltspunkte fehlen im Moment», sagte Geithner. Da es keine Verletzten oder gar Getötete gebe, habe die Polizei derzeit keinen Anlass, von Amts wegen ein Strafverfahren einzuleiten.
Dass unmittelbar nach dem Unfall im Internet Bilder von der Einsturzstelle mit arabischen Schriftzeichen kursierten, werde von der Polizei beobachtet. Sollte hier die Schwelle zur Strafbarkeit überschritten werden, werde es Ermittlungen geben.
Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 11. September 2024