Dokumentarfilm: Mahlzeit! HexenkĂŒche Lebensmittelindustrie

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Immer mehr Menschen sterben an den Folgen von Krankheiten, die durch ErnÀhrung ausgelöst oder verstÀrkt werden: Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes. Die Lebensmittelindustrie agiert intransparent und hÀlt sich bedeckt. ARTE hat in Deutschland und Frankreich, aber auch in Irland und der Schweiz recherchiert und hinter die Kulissen der Fertiggerichtproduktion geblickt.

Industriell verarbeitete Lebensmittel sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Die Palette an Fertiggerichten wird immer grĂ¶ĂŸer, ihr Preis immer geringer. Fettleibigkeit und Diabetes nehmen zu, die Angaben auf der Verpackung werden immer unverstĂ€ndlicher. Zum GlĂŒck wehren sich Konsumenten, Verbraucherorganisationen und auch einzelne Unternehmen zunehmend gegen den ungesunden „Fertigfraß“.

Um hinter die Kulissen der Lebensmittelindustrie zu blicken, nehmen die Dokumentarfilmer die Perspektive eines Lebensmittelchemikers ein und stellen ein klassisches Fertigprodukt her: ein Cordon bleu. Warum brauchen wir fĂŒr das panierte Kalbsschnitzel an die 30 Zutaten, obwohl eigentlich nur fĂŒnf nötig wĂ€ren? Kann man beim Fleisch, das in der Industrieversion steckt, wirklich noch von Fleisch sprechen? Und was hat die mit jeder Menge Zusatzstoffen versehene Schmelzmasse mit KĂ€se zu tun? An einem konkreten Beispiel entschlĂŒsselt der Dokumentarfilm, was genau da in unseren Magen wandert und fragt, ob dies noch gesund sein kann.

ARTE hat in Deutschland und Frankreich, aber auch in Irland und der Schweiz nachgefragt, wie die Rezepturen klassischer Fertiggerichte aussehen. Schnell hat sich gezeigt, dass man fĂŒr die Zubereitung keine KĂŒche, sondern ein Chemielabor und jede Menge Pulver und Granulate braucht. Die hochgradig verarbeiteten Lebensmittel besitzen keinen nennenswerten NĂ€hrwert, können aber das Risiko fĂŒr Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.

Die nationalen und europĂ€ischen Lebensmittelbehörden geben an, ĂŒberlastet zu sein und zögern damit, gesundheitsgefĂ€hrdende Zutaten, die sie selbst zugelassen haben, wieder zu verbieten. Doch unter dem Druck von Konsumenten und Apps zum Scannen von Barcodes auf Produkten wie „Yuka“ haben einige Unternehmen damit begonnen, nachzubessern. Sie beschrĂ€nken die Liste der Zutaten, setzen weniger Zusatzstoffe ein und verwenden pflanzliche Proteine.

Das Vorgehen ist zu begrĂŒĂŸen, auch wenn es eine echte Herausforderung darstellt und sogar kontraproduktiv sein kann, wenn etwa ein veganes Gericht in Verdacht gerĂ€t, der Gesundheit zu schaden. Letztendlich geht es um die Frage, ob die Gesellschaft bereit ist, einen höheren Preis fĂŒr gesunde ErnĂ€hrung zu bezahlen.

Dokumentarfilm von Martin Blanchard und Maud Gangler (F 2019, 90 Min)

Film: 90 Min.

Video auf YouTube verfĂŒgbar bis zum 03/05/2023