CAREN MIOSGA heute um 21:45 Uhr im Ersten: Hilft Reden gegen Radikale, Herr Kretschmer?

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Umfragen zufolge verlieren nicht nur in Sachsen, wo im September gewĂ€hlt wird, immer mehr Menschen das Vertrauen in die Demokratie und ihre Akteure und werden empfĂ€nglicher fĂŒr populistische Botschaften. Bislang setzt Sachsens MinisterprĂ€sident Kretschmer auf ein bewĂ€hrtes Konzept: BĂŒrgernĂ€he und die unbedingte Bereitschaft zum GesprĂ€ch. Ist das auch kĂŒnftig ein Rezept, um die zwar skandalgeschĂŒttelte, aber in Umfragen weiterhin starke AfD einzuhegen? In ihrer Sendung diskutiert Caren Miosga mit ihren GĂ€sten darĂŒber, welche Gefahren es mit sich bringt, wenn der GesprĂ€chsfaden zwischen Politik und Gesellschaft abreißt und wie es sich verhindern lĂ€sst, dass immer weniger Menschen von den Vorteilen der Demokratie ĂŒberzeugt zu sein scheinen. 

Michael Kretschmer

Der sĂ€chsische MinisterprĂ€sident Michael Kretschmer gilt als Landesvater, der die NĂ€he zu seinem Wahlvolk auch dann sucht, wenn es anstrengend wird. Er stellt sich dem GesprĂ€ch auf der Straße, geht keiner Diskussion aus dem Weg und lĂ€sst sich im Zweifel auch beschimpfen. In der CDU-Spitze eckt er mit einigen seiner politischen Positionen an, zum Beispiel in der Frage nach weiteren Waffenlieferungen an die Ukraine. Kretschmer fordert stattdessen Verhandlungen zur Beendigung des Krieges.

Elisabeth Niejahr

Die GeschĂ€ftsfĂŒhrerin des Bereiches “Demokratie stĂ€rken” der GemeinnĂŒtzigen Hertie-Stiftung befasst sich mit der Frage, wie Demokratie gestĂ€rkt werden kann. Die frĂŒhere „Wirtschaftsjournalistin des Jahres“ arbeitet heute mit Unternehmen zusammen und schult deren Belegschaften und FĂŒhrungskrĂ€fte in Strategien zum richtigen Umgang mit Hass und Hetze. Sie glaubt, dass viele Probleme, die jetzt im Osten zu sehen sind, bald auf das ganze Land zukommen werden.

Ilko-Sascha Kowalczuk

Der Historiker und Publizist beschĂ€ftigt sich intensiv mit der Aufarbeitung der SED-Diktatur. Er erklĂ€rt den Erfolg der AfD in Ostdeutschland unter anderem mit der Sozialisation der Menschen in einem autoritĂ€ren System. Seiner Meinung nach sollten demokratische Parteien nicht die Themen rechtsextremer Parteien ĂŒbernehmen, sondern sich auf die WĂ€hler und WĂ€hlerinnen konzentrieren, die an Demokratie und Freiheit glauben.