Bilanz Verkehrsüberwachung „Truck & Bus“: Verstöße bei fast jedem zweiten Fahrzeug festgestellt

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Magdeburg/ST. In der vergangenen Woche kontrollierte die Landespolizei Sachsen‑Anhalt verstärkt den gewerblichen Güter- und Personenverkehr. Vom 8. bis 14. Mai nahmen rund 110 Polizistinnen und Polizisten 493 Fahrzeuge genauer unter die Lupe. Bei rund 45 Prozent, beziehungsweise 220 kontrollierten Fahrzeugen, wurden Verstöße festgestellt. Die Einsatzkräfte stießen unter anderem auf Fahrzeuge mit technischen Mängeln, Verstöße gegen die Lenk- und Ruhezeiten oder fehlende Dokumente. Insgesamt waren 24 Verstöße so gravierend, dass die Weiterfahrt untersagt werden musste.

Innenministerin Dr. Tamara Zieschang: „LKW-Unfälle haben oftmals schwerwiegende Unfallfolgen – nicht nur für den Fahrer selbst, sondern vor allem auch für andere Verkehrsteilnehmer. Übermüdete Fahrer und technisch nicht einwandfreie Fahrzeuge sind ein Sicherheitsrisiko, das es zu mindern gilt. Die Vielzahl der festgestellten Mängel und Verstöße zeigt, dass die intensiven Kontrollen des gewerblichen Personen- und Güterverkehrs wichtig sind. Sie dienen nicht nur der Sicherheit aller Berufskraftfahrer, sondern sollen die Straßen Sachsen‑Anhalts auch für alle anderen Verkehrsteilnehmer sicherer machen.“

In 137 Fällen wurde eine falsche Bedienung des Tachographen festgestellt. Gegen die Lenk- und Ruhezeiten wurde in 78 Fällen verstoßen. Neben 42 festgestellten Geschwindigkeitsverstößen verzeichneten die Beamtinnen und Beamten fehlende Dokumente in 32 Fällen.

Auf eine Überladung bzw. unsichere Ladung stieß die Landespolizei in 26 Fällen. So zum Beispiel auch auf der BAB 38 (PWC Querfurter Platte) in Richtung Leipzig. Dort wurde ein polnischer Sattelzug mit wesentlicher Überschreitung der zulässigen Fahrzeuglänge festgestellt. Eine Ausnahmegenehmigung lag nicht vor, die Weiterfahrt wurde untersagt. Auch der Fahrer eines bulgarischen Gliederzugs durfte seine Weiterfahrt nicht fortsetzen, weil das ziehende Fahrzeug mit zehn Prozent überladen war.

Hintergrund:

Bei den Kontrollen des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs können die Beamtinnen und Beamten der Landespolizei mit dem neuen Sensorik-Koffer auf modernste Technik zurückgreifen. Die Sensoriktechnik ermöglicht es, den digitalen Fahrtenschreiber des vorbeifahrenden Fahrzeugs per Fernauslese auszulesen und Verstöße anzuzeigen. Es handelt sich hierbei um Indizien für Verstöße, die im Rahmen der Kontrolle noch beweiskräftig festgestellt werden müssen. Durch diese Vorselektion können die Fahrzeuge gezielter angehalten und die Kontrollen dadurch effektiver werden.

Die Landespolizei Sachsen-Anhalt beteiligt sich regelmäßig an länderübergreifenden Verkehrsüberwachungsaktionen des ROADPOL-Netzwerks. Die Schwerpunktkontrolle „Truck and Bus“ vom 8. bis 14. Mai 2023 war die zweite von mehreren geplanten Aktionen in diesem Jahr. Bei einer ersten Kontrollwoche im Februar wurden bei 219 Fahrzeugen Verstöße festgestellt.

Der Name „ROADPOL“ steht für „European Roads Policing Network“. Dabei handelt es sich um eine Nicht‑Regierungsorganisation, hervorgegangen aus einem Zusammenschluss von Verkehrspolizeien der Mitgliedsländer der Europäischen Union. Dieses europäische Verkehrspolizei-Netzwerk hat die Aufgabe, europaweit nationale Akteure zur Durchsetzung der Vorschriften im Verkehrssektor zu koordinieren. Das Hauptziel ist die Reduzierung der auf Europas Straßen Getöteten und Schwerverletzten.

Quelle: Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt

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