Der Auftragsmangel in der Industrie wird immer mehr zu einer Belastung fĂŒr die deutsche Konjunktur. Im Januar berichteten 36,9% der Industriefirmen von fehlenden AuftrĂ€gen, nach 36,0% im Oktober. Vor einem Jahr lag der Anteil nur bei 20,9%. Im Dienstleistungssektor stieg jetzt der Anteil von 29,3 auf 32,1%. âDer Auftragsmangel hat sich im letzten Jahr merklich verschĂ€rft. Kaum eine Branche bleibt davon verschontâ, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen. âZudem schmelzen die AuftragsbestĂ€nde.â
In der Industrie klagen vor allem die energieintensiven Branchen ĂŒber fehlende AuftrĂ€ge. Im Papiergewerbe liegt der Anteil bei 53,9%, in der Metallerzeugung und -bearbeitung bei 53,3%, und in der Chemischen Industrie sind es noch 40,6%. Seltener betroffen sind Unternehmen aus der Nahrungsmittelindustrie (14,9%).
Bei den Dienstleistern sind es vor allem die Personalagenturen (54,6%), die aufgrund der schwierigeren Wirtschaftslage weniger AuftrĂ€ge erhalten. In Gastronomie klagen 38,6% ĂŒber fehlende GĂ€ste. Selbst bei den IT-Dienstleistern gibt es noch Luft nach oben. Dort berichtete rund ein Drittel der befragten Unternehmen, dass sie noch zusĂ€tzliche AuftrĂ€ge abarbeiten könnten. Relativ frei von Nachfragesorgen zeigt sich die Beraterbranche (6,8%).
Text/Foto: ifo Institut am 05. Februar 2024