Krankes Kind: Wann in die Apotheke, wann zum Arzt?

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Viele leichte Kinderkrankheiten können mit rezeptfreien Arzneimitteln behandelt werden. „Apothekerinnen und Apotheker können dazu beraten, wann einem Kind rezeptfreie Arzneimittel helfen – und wann es zu einem Kinderarzt oder sogar ins Krankenhaus gebracht werden sollte“, sagte Dr. Miriam Ude. Die Fachapothekerin aus Darmstadt referierte gemeinsam mit dem Kinderarzt Dr. Steffen Fischer aus Hochheim am Main beim Internationalen Fortbildungskongress pharmacon.

Fischer: „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Außerdem unterscheiden sich Kinder je nach Alter und Gewicht deutlich voneinander. Zudem Ă€ußern sie ihre Beschwerden oft nicht oder nicht deutlich. Deshalb mĂŒssen fĂŒr Kinder individuell passende Lösungen gefunden werden.“

Beispiel Durchfall: Durch den Verlust von Wasser und Elektrolyten können SĂ€uglinge und Kleinkinder KrampfanfĂ€lle bekommen. Zeichen fĂŒr einen fortgeschrittenen Verlust sind unter anderem MĂŒdigkeit oder Apathie des Kindes, kĂŒhle Arme und Beine oder verminderter Urinbildung. Wenn man zwischen den Fingern am Bauch des Kindes eine Hautfalte bilden kann, die lĂ€nger als 2 Sekunden bestehen, ist das ein weiteres Alarmsignal. Behandelt wird der Durchfall in erster Linie mit Elektrolytlösungen aus der Apotheke. Treten gleichzeitig Fieber, Erbrechen, Bauchschmerzen oder Blut im Stuhl auf, gehört das Kind zum Arzt.

Beispiel Verstopfung: Gegen Verstopfung gibt es eine ganze Reihe von rezeptfreien Arzneimitteln in unterschiedlichen Darreichungsformen wie z.B. Tropfen, ZÀpfchen oder Klistiere. Zum Arzt gehört ein Kind bei Blut im Stuhl, wenn der Stuhlgang eine auffÀllige Form oder Farbe hat, wenn es massiv aufgeblÀht ist oder sehr viel schreit.

Symbolfoto/pixabay

Text/ABDA