Speiseröhrenkrebszentrum der UMMD wurde zertifiziert

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Die Deutsche Krebsgesellschaft bescheinigt damit die hohe VersorgungsqualitÀt.

Magdeburg. Die UniversitĂ€tsklinik fĂŒr Allgemein-, Viszeral-, GefĂ€ĂŸ- und Transplantationschirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. med. Dr. h. c. Roland S. Croner, hat fĂŒr das Speiseröhrenkrebszentrum im Herbst 2022 eine Erstzertifizierung durch OnkoZert erhalten. OnkoZert ist ein unabhĂ€ngiges Zertifizierungsinstitut der Deutschen Krebsgesellschaft. Die Deutsche Krebsgesellschaft bescheinigt hiermit, dass die festgelegten hohen QualitĂ€tskriterien von dem Magdeburger Zentrum erfĂŒllt werden.

Prof. Croner sagt: „Wir freuen uns sehr ĂŒber dieses Zertifikat. Damit erweitert sich unser Viszeralonkologisches Zentrum und spiegelt unseren hohen Standard im Bereich der onkologischen Versorgung in der UniversitĂ€tsmedizin Magdeburg wider. Der Leiter des Bereiches fĂŒr Speiseröhrenerkrankungen Prof. Frank Benedix ergĂ€nzt: „Das Zentrum bildet mit weiteren sogenannten Organkrebszentren das Onkologische Zentrum der UniversitĂ€tsmedizin Magdeburg, das im Jahr 2020 erstzertifiziert wurde. Wir freuen uns sehr darĂŒber, dass ein weiteres sehr bedeutsames Zentrum dazu gekommen ist und wir unseren Patientinnen und Patienten die bestmögliche Versorgung mit modernsten Diagnose- und Therapiemöglichkeiten anbieten können. DarĂŒber hinaus bekrĂ€ftigt diese Zertifizierung die exzellente interdisziplinĂ€rere Zusammenarbeit an der UniversitĂ€tsmedizin Magdeburg, welche insbesondere bei der Behandlung von onkologischen Erkrankungen von Bedeutung ist

Folgende Fachbereiche im Viszeralonkologischen Zentrum sind bereits erfolgreich zertifiziert: Darmkrebs-, Pankreaskrebszentrum und neu hinzugekommen das Speiseröhrenkrebszentrum.

Beim Speiseröhrenkrebs, der in der Fachsprache als Ösophaguskarzinom bezeichnet wird, kann es im Bereich der Speiseröhre sowie am Übergang von der Speiseröhre zum Magen zum Auftreten von Zellwucherungen, sog. Karzinomen kommen. Speiseröhrenkrebs ist in Deutschland eine Tumorerkrankung, die in den letzten Jahrzehnten aufgrund von Lebensstilfaktoren an HĂ€ufigkeit zugenommen hat. Alkohol und Nikotin gehören dabei zu den wichtigsten Risikofaktoren, besonders in der Kombination dieser beiden Genussmittel ĂŒber einen langen Zeitraum. Auch ein erhöhter RĂŒckfluss (Reflux) von Magen- und GallensĂ€uren aus dem Magen gehört zu den Risikofaktoren fĂŒr die Entstehung des Speiseröhrenkrebses, da es durch den Reflux zu einer SchĂ€digung der Speiseröhrenschleimhaut kommt. Übergewicht und ErnĂ€hrung mit erhöhtem Fettkonsum können ebenso eine Rolle bei der Entstehung von Speiseröhrenkrebs spielen. FĂŒr eine erfolgreiche Behandlung ist eine genaue Diagnostik und somit die Erfassung des Ausmaßes der Tumorerkrankung von großer Bedeutung. In den meisten FĂ€llen wird Speiseröhrenkrebs erst in einem fortgeschrittenen Stadium, meist aufgrund von Schluckbeschwerden, diagnostiziert.

In einem sehr frĂŒhen Stadium besteht die Möglichkeit einer lokalen Abtragung im Rahmen einer Speiseröhrenspiegelung. Bei weiter fortgeschrittenen Tumoren erfolgt die Entfernung des Tumors im Speiseröhrenkrebszentrum der UniversitĂ€tsmedizin Magdeburg in minimal invasiver Technik (SchlĂŒssellochtechnik) mit Hilfe eines OP Roboters.

Das Viszeralonkologische Zentrum der UniversitĂ€tsmedizin Magdeburg wurde als erste Einrichtung dieser Art in Sachsen-Anhalt von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) erfolgreich zertifiziert. Die Auszeichnung als Viszeralonkologisches Zentrum bestĂ€tigt, dass die gesamte Bandbreite der diagnostischen und interdisziplinĂ€ren therapeutischen Verfahren fĂŒr die Behandlung von Darmkrebs und Pankreaskrebs (BauchspeicheldrĂŒsenkrebs) sowie fĂŒr den Speiseröhrenkrebs auf dem qualitativ höchsten Niveau durchgefĂŒhrt wird.

Foto: Prof. Benedix und sein OP-Team bei der DurchfĂŒhrung einer Speiseröhrenkrebs OP in minimal invasiver, roboter-assistierter Technik mit Hilfe eines Da Vinci-Operationssystems. An der UniversitĂ€tsmedizin Magdeburg wird das DaVinci System seit 2017 interdisziplinĂ€r durch verschiedene Kliniken (Bauchchirurgie, GynĂ€kologie, Thoraxchirurgie und Urologie) genutzt. Mit Hilfe der robotischen Assistenz können die Operationen ĂŒber kleine Hautschnitte noch prĂ€ziser und schonender fĂŒr den Patienten durchgefĂŒhrt werden.

(c) Fotografin: Melitta Schubert/UMMD