270 Garten- und Landschaftsbauer in Magdeburg: GrĂŒne Jobs, aber rote Zahlen auf dem Lohnkonto

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IG BAU fordert „Inflationsausgleich plus X statt Reallohnverlust“

Magdeburg. Sie pflegen GĂ€rten, pflastern Wege, kĂŒmmern sich um Parks und Friedhöfe, planen und bauen SportplĂ€tze: Die „grĂŒne Branche“ in Magdeburg hat rund 270 BeschĂ€ftigte im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, so die IG Bauen-Agrar-Umwelt. Die IG BAU Altmark-Börde-Harz beruft sich dabei auf Angaben der Arbeitsagentur.

„Die Branche hat Saison und die Betriebe haben alle HĂ€nde voll zu tun. Doch hinter den ‚grĂŒnen Betriebstoren‘ rumort es krĂ€ftig. Es geht um höhere Löhne“, sagt MichĂ©l Eggert. Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Altmark-Börde-Harz kritisiert den Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau: Dieser trete bei der laufenden Tarifrunde „krĂ€ftig auf die Lohnbremse“.

Das treffe BeschĂ€ftigte der Branche in Magdeburg hart. Die Arbeitgeber hĂ€tten umgerechnet lediglich 3,75 Prozent Lohnzuwachs pro Jahr als Angebot vorgelegt. „So wie die Preise durch die Inflation gestiegen sind, wĂŒrde das fĂŒr die BeschĂ€ftigten bis 2025 einen erheblichen Reallohnverlust bedeuten“, sagt MichĂ©l Eggert. Die IG BAU dagegen fordere den „Inflationsausgleich plus X“ fĂŒr Löhne, GehĂ€lter und AusbildungsvergĂŒtungen der Branche.

Eine Forderung, an der die IG BAU auch in der dritten Verhandlungsrunde festhalten will: „Die grĂŒne Branche mutet ihren BeschĂ€ftigten rote Zahlen auf dem Lohnkonto zu. Die Arbeitgeber sind nicht einmal bereit, die Inflation auszugleichen. Dabei leisten die Garten- und Landschaftsbauer bei Wind und Wetter eine harte Arbeit. So hĂ€lt und gewinnt man keine FachkrĂ€fte.“ Das mĂŒsse den 33 Betrieben der Branche in Magdeburg klar sein. „Und das mĂŒssen auch die heimischen Arbeitgeber ihrem Bundesverband klarmachen. Andernfalls werden die bundesweiten Tarifverhandlungen scheitern“, so Eggert.

Die IG BAU verweist dabei auch auf die FrĂŒhjahrsumfrage des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau. Das „Branchen-Barometer“ mache deutlich, dass unter den befragten Betrieben fĂŒr gut zwei Drittel der Arbeiten in PrivatgĂ€rten höhere Preise verlangt wĂŒrden als noch im Vorjahr. FĂŒr die „grĂŒnen AuftrĂ€ge“ der öffentlichen Hand schreibe die Branche zu 45 Prozent höhere Rechnungen. „Da kann es nicht sein, dass die BeschĂ€ftigten jetzt beim Lohn in die Röhre gucken sollen“, so MichĂ©l Eggert.

Foto: Sie machen die „grĂŒnen Jobs“ in Magdeburg: „Garten- und Landschaftsbauer sind bei Wind und Wetter draußen. DafĂŒr haben sie mehr auf dem Lohnkonto verdient – und nicht weniger. Denn die Inflation ist – um es branchentypisch zu sagen – eine gefrĂ€ĂŸige Raupe in der LohntĂŒte‘“, so die IG BAU. (c) IG BAU | Nils Hillebrand