VdK zur Krankenhausreform: Ziel darf nicht verfÀlscht werden

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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich mit den Vertreterinnen und Vertretern der BundeslÀnder auf die Eckpunkte der Krankenhausreform geeinigt. Dazu erklÀrt VdK-PrÀsidentin Verena Bentele:

„Diese Krankenhausreform ist dringend notwendig, da sind sich alle einig. Wichtig ist aber, dass KrankenhĂ€user weiterhin fĂŒr NotfĂ€lle, Geburten und einfache Eingriffe fĂŒr Patientinnen und Patienten gut erreichbar sein mĂŒssen. FĂŒr planbare und komplizierte Eingriffe muss eine gute BehandlungsqualitĂ€t das ausschlaggebende Kriterium sein. Allerdings mĂŒssen sich Patientinnen und Patienten darauf einstellen, dass fĂŒr solche Operationen ein lĂ€ngerer Anfahrtsweg in Kauf genommen werden muss. Am Ende hilft allen, dass spezialisierte Ärztinnen und Ärzte sowie KrankenhĂ€user eine bessere Behandlung gewĂ€hrleisten, was Studien belegen. Minister Lauterbachs Plan, Daten zur BehandlungsqualitĂ€t aller Kliniken zu veröffentlichen, wird den Patientinnen und Patienten auch zugutekommen. Wichtig ist, dass diese Daten gut aufbereitet sind, um verstĂ€ndlich und nachvollziehbar zu sein. Außerdem muss veröffentlicht werden, ob die KrankenhĂ€user die QualitĂ€tsanforderungen fĂŒr ihre Leistungsgruppen erfĂŒllen.

Die teilweise Ablösung der Fallpauschalen durch eine sogenannte Vorhaltepauschale ist der Schritt in die richtige Richtung. Das Eckpunktepapier sieht bisher eine Vorhaltepauschale von 60 Prozent lediglich als Übergang bis 2026 vor. Danach ist dieser Anteil offen. Der VdK fordert, dass auch nach 2026 der Anteil der VorhaltevergĂŒtung zwischen 40 und 60 Prozent bleibt. So sollen Anreize fĂŒr eine gewinnorientierte Behandlung abgeschwĂ€cht werden.
Diese Reform bedarf nun einige Zwischenschritte an Vorlauf und detaillierten Vorgaben durch die BundeslĂ€nder. Bei allen notwendigen Vorarbeiten und SachzwĂ€ngen darf das Ziel nicht verfĂ€lscht werden: eine qualitativ hochwertige Behandlung der Patientinnen und Patienten. Es darf nicht zu viele Ausnahmen und Weichmacher fĂŒr einzelne KrankenhĂ€user geben, wenn es um die QualitĂ€tsanforderungen geht.“

Foto: VdK-PrÀsidentin Verena Bentele © VdK / Susie Knoll