Terra X: Weltgeschichte der Religionen: Wie entstand der Glaube? (ZDF 19:15 – 20:15 Uhr)

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Warum glauben Menschen? Welche Götter schufen die frĂŒhen Weltbewohner? Auf den Spuren der großen Religionen sucht Christopher Clark Antworten auf diese elementaren Fragen des Menschseins.

Auf Reisen nach Afrika, in den Nahen Osten und nach Asien besucht Christopher Clark GlĂ€ubige, Religionsgelehrte und KultstĂ€tten. Er gewinnt tiefe Einblicke in die Religion der Pharaonen, der Hindus und Buddhisten. Fachleute wie der PrĂ€historiker Hermann Parzinger unterstĂŒtzen ihn auf seiner Suche. Dabei zeigt sich unter anderem, inwiefern die Konzentration auf einen einzigen Gott mit weltlicher Macht zusammenhĂ€ngt.

Erste Glaubenssysteme der Menschheit

Mit dem Homo sapiens, dem modernen Menschen, kommt plötzlich die Kunst in die Welt – wunderbare Höhlenmalereien, spĂ€ter auch geschnitzte weibliche Figuren oder der elfenbeinerne Löwenmensch, ein Mischwesen, halb Mensch halb Tier. Auch Spuren von Bestattungen lassen sich nachweisen, was auf erste Glaubenssysteme der Menschheit hindeutet. Beides, das Kunstschaffen sowie die AusĂŒbung von Ritualen, war fĂŒr die frĂŒhen Menschengruppen, fĂŒr ihr Zusammenleben und Gedeihen, grundlegend. Christopher Clark entdeckt erste KultstĂ€tten wie Göbekli Tepe in der TĂŒrkei, wo rauschende Feste gefeiert wurden, oder das englische Stonehenge.

Im „Götterhimmel“ der frĂŒhen Ă„gypter kommt deren magische Beziehung zu Tieren zum Ausdruck: Viele der Gottheiten tragen Tierköpfe und verkörpern damit besondere Eigenschaften. Doch auch die Pharaonen werden als Götter verehrt. Am Grab eines Ă€gyptischen Gottkönigs und im Tempel von Karnak findet Christopher Clark viele Hinweise auf das damalige Glaubenssystem.

Grundlage des Hinduismus

In den Induskulturen Asiens entstanden hochentwickelte StĂ€dte und Kulte, die sich mit den Vorstellungen halbnomadischer Einwanderer mischten. In dieser Zeit, etwa 1200 bis 1000 vor Christus, erschienen die Veden, eine Sammlung religiöser Texte und GesĂ€nge, die die Grundlage des Hinduismus bilden. Der Hinduismus ist somit eine religiöse Mischform. Sinnbildlich zeigt sich dies im farbenfrohen Holi-Fest, das fĂŒr die Konkurrenz unter den vielen hinduistischen Göttern und fĂŒr Fruchtbarkeitsriten steht. Ein heiliger Mann zeigt Christopher Clark in Rishikesh und in der indischen Bergwelt, wie er sein einfaches Leben bestreitet.

Der Buddhismus ist dem Hinduismus zwar eng verwandt, kommt aber ganz ohne Gott aus. Nach dem buddhistischen Glauben kann der Einzelne nur durch Selbsterkenntnis zur Erlösung gelangen – eine rationale Religion ohne Dogmen. Christopher Clark besucht buddhistische StĂ€tten in Kambodscha, Laos und Japan. In Deutschland unterhĂ€lt er sich mit europĂ€ischen Buddhisten.

Die erste „Buchreligion“ kommt in die Welt

Mit dem Judentum kommt die erste „Buchreligion“ in die Welt, doch enthalten ihre grundlegenden Schriften keine Offenbarungen, die als unumstĂ¶ĂŸliche Wahrheiten geglaubt werden mĂŒssen, wie dies im Christentum der Fall ist. Christopher Clark spĂŒrt in Jerusalem und am Sinai den Wurzeln beider Religionen nach. In der orthodoxen Kirche Äthiopiens findet er Glaubensgemeinschaften, die nach unverfĂ€lscht frĂŒhchristlichen Maßgaben agieren.

Vorab
VideolÀnge: 58 min / Datum: 29.03.2024
Video verfĂŒgbar bis 27.03.2034