Renn-Premiere in Europa fĂŒr den Porsche 963

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  • PortimĂŁo als BĂŒhne fĂŒr Lauf zwei der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft
  • Porsche Penske Motorsport setzt zwei Hybrid-Prototypen in Portugal ein
  • Werksteam mit Sitz in Mannheim nimmt ersten WEC-Podestplatz ins Visier
  • Kundenteams schicken in der GTE-Am-Klasse sechs 911 RSR an den Start

Das Werksteam Porsche Penske Motorsport tritt in PortimĂŁo hoch motiviert zum zweiten Saisonlauf der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC an. Nach dem Auftakt in Sebring (USA) setzt die Mannschaft den neuen Porsche 963 in Portugal erstmals auf einer europĂ€ischen Rennstrecke ein. Der Hybrid-Prototyp gemĂ€ĂŸ LMDh-Reglement startet in der Hypercar-Klasse der WEC. Porsche-Kundenteams kĂ€mpfen mit sechs 911 RSR um den Sieg in der GTE-Am-Kategorie.

Stuttgart. In PortimĂŁo findet am kommenden Wochenende zum zweiten Mal nach 2021 ein Lauf zur FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC statt. Das AutĂłdromo Internacional do Algarve bietet die BĂŒhne fĂŒr das Europa-DebĂŒt des neuen Porsche 963. Nach der soliden Vorstellung beim 1000-Meilen-Rennen im US-amerikanischen Sebring hat sich Werksteam Porsche Penske Motorsport fĂŒr den zweiten Saisonlauf eine Podiumsplatzierung zum Ziel gesetzt. Die in Mannheim beheimatete WEC-Mannschaft kennt den Kurs von umfangreichen Testfahrten in der jĂŒngeren Vergangenheit. Fahrer-Crews, Ingenieure und Mechaniker gehen somit gut vorbereitet in das 6-Stunden-Rennen. Aufgrund ihrer vielen Steigungen und GefĂ€lle sowie schnellen Kurven verspricht die „Achterbahn an der Algarve“ spannende Action. Das anspruchsvolle Layout fordert die Michelin-Reifen stark und verlangt auch der Physis der Fahrer einiges ab.

„Unser Werksteam Porsche Penske Motorsport hat beim Saisonauftakt in Sebring wichtige Erkenntnisse gewonnen“, erklĂ€rt Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Auf Grundlage dieser Daten und Erfahrungen mĂŒssen wir nun das Potenzial des Porsche 963 deutlich mehr ausschöpfen. Ich bin sicher, dass die AblĂ€ufe in unserer neu zusammengestellten WEC-Mannschaft immer besser werden. Beim Rennen in Portugal peilen wir unseren ersten Podestplatz an.“

„Unsere beiden Teams sind zeitgleich auf beiden Seiten des Atlantiks im Einsatz: die WEC-Mannschaft in PortimĂŁo, die IMSA-Crew in Long Beach“, erklĂ€rt Urs Kuratle. Der Leiter Werksmotorsport LMDh fĂŒgt hinzu: „Auch wenn die Austragungsorte aufgrund der besonderen Charakteristiken sehr unterschiedlich sind, stehen die Einsatzteams in einem engen Austausch miteinander. Jeder gefahrene Kilometer in einer der beiden Serien hilft uns beim VerstĂ€ndnis des Autos. Die Strecke in Portugal ist bekannt fĂŒr ihren aggressiven Asphalt. Das bedeutet: hohes Grip-Niveau aber auch hohen Reifenverschleiß. Der SchlĂŒssel zum Erfolg wird in der optimalen Nutzung der Michelin-Rennreifen liegen.“

Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport: „Nach Sebring können wir in unserem WEC-Programm auf vieles aufbauen. Das macht uns zuversichtlich, wenn wir jetzt nach PortimĂŁo fahren. Wir hatten dort vor der Saison einen großartigen Test und konnten einige Rennbedingungen simulieren, was unserem Team bei der Vorbereitung auf den Auftakt und dieses Rennen sehr geholfen hat. Dann hatten wir einen soliden Einsatz in Sebring, wo wir keine grĂ¶ĂŸeren Probleme hatten und unser Team ein komplettes Rennwochenende absolvieren konnte. Jetzt wollen wir das, was wir aus all dem gelernt haben, zusammen mit einigen Daten, die wir im Rahmen des IMSA-Programms sammeln konnten, auf das zweite Rennen des Jahres in PortimĂŁo anwenden.“

Das WEC-Rennen

Das 2008 eröffnete AutĂłdromo Internacional do Algarve liegt im hĂŒgeligen Hinterland der AtlantikkĂŒste nahe der Ferienorte PortimĂŁo und Lagos. Der 4,684 Kilometer lange Kurs, auf dem auch die Formel 1 bereits zweimal gastierte, bietet ein stetiges Auf und Ab – an der steilsten Stelle geht es mit ĂŒber zwölf Prozent GefĂ€lle bergab. Einige der insgesamt 16 Kurven können die Fahrer nicht einsehen. Abseits des Asphalts lauern tiefe Kiesbetten. Die Start-Ziel-Gerade ist 969 Meter lang.

Die Porsche-Teams und -Fahrer

Das Werksteam Porsche Penske Motorsport schickt in der FIA WEC zwei LMDh-Prototypen in der Hypercar-Klasse an den Start. Deren Antriebsleistung liegt nach der aktuellen Anpassung der Balance of Performance (BoP) bei 516 kW (702 PS). Im Cockpit der Nummer 5 wechseln sich Dane Cameron aus den USA, der Franzose Frédéric Makowiecki und Michael Christensen aus DÀnemark ab. Das Schwesterauto mit der Nummer 6 teilen sich Kévin Estre (Frankreich), André Lotterer (Deutschland) und Laurens Vanthoor (Belgien).

Die Porsche-Kundenteams setzen sechs Exemplare des rund 378 kW (515 PS) starken 911 RSR in der GTE-Am-Kategorie ein. Iron Dames stellt das einzige reine Frauenteam in der WEC. Den pinkfarbenen Neunelfer mit der Nummer 85 pilotieren Sarah Bovy aus Belgien, Michelle Gatting aus DĂ€nemark und die Schweizerin Rahel Frey. Im Nummer-60-Schwesterfahrzeug agieren die Italiener Claudio Schiavoni und Matteo Cressoni sowie Alessio Picariello aus Belgien unter dem Banner von Iron Lynx.

Die Nummer 77 von Dempsey-Proton Racing fÀhrt Teambesitzer Christian Ried aus Schöneburg gemeinsam mit Mikkel Pedersen aus DÀnemark und dem ehemaligen Porsche-Junior Julien Andlauer aus Frankreich. Im Neunelfer von Proton Competition gehen der Amerikaner Ryan Hardwick, Zacharie Robichon aus Kanada und der Brite Harry Tincknell mit der Nummer 88 ins Rennen.

Den 911 RSR von Project 1 – AO mit der Startnummer 56 steuern die beiden Portugiesen Guilherme de Oliveira und Miguel Ramos sowie Matteo Cairoli. Der Italiener zĂ€hlte ebenfalls zum Porsche-Junior-Kader. Ins Lenkrad der Nummer 86 von GR Racing greifen das Duo Michael Wainwright und Ben Barker aus Großbritannien sowie der Italiener Riccardo Pera.

Die Teams und Fahrer in der Übersicht

Hypercar-Klasse (Porsche 963):

  • Porsche Penske Motorsport (#5): Dane Cameron (USA), Michael Christensen (DK), FrĂ©deric Makowiecki (F)
  • Porsche Penske Motorsport (#6): KĂ©vin Estre (F), AndrĂ© Lotterer (D), Laurens Vanthoor (B)

GTE-Am-Klasse (Porsche 911 RSR):

  • Project1 – AO (#56): Matteo Cairoli (I), Guilherme de Oliveira (P), Miguel Ramos (P)
  • Iron Lynx (#60): Claudio Schiavoni (I), Matteo Cressoni (I), Alessio Picariello (B)
  • Dempsey-Proton Racing (#77): Christian Ried (D), Mikkel Pedersen (DK), Julien Andlauer (F)
  • Iron Dames (#85): Sarah Bovy (B), Michelle Gatting (DK), Rahel Frey (CH)
  • GR Racing (#86): Michael Wainwright (UK), Riccardo Pera (I), Ben Barker (UK)
  • Proton Competition (#88): Ryan Hardwick (USA), Zacharie Robichon (CDN), Harry Tincknell (UK)

Der Zeitplan (Ortszeit, MESZ -1 Stunde)

Freitag, 14.04.
10:30 Uhr – 12:00 Uhr: Freies Training 1
15:30 Uhr – 17:00 Uhr: Freies Training 2

Samstag, 15.04.
11:15 Uhr – 12:15 Uhr: Freies Training 3
15:30 Uhr – 15:45 Uhr: Qualifying GTE-Am
16:20 Uhr – 16:35 Uhr: Qualifying Hypercar

Sonntag, 16.04.
12:00 Uhr – 18:00 Uhr: Rennen

Fahrerstimmen vor dem Rennen

Michael Christensen (Porsche 963 #5): „Ich bin gespannt, ob wir uns in PortimĂŁo gegenĂŒber dem Lauf in Sebring verbessern können. Das vorige Rennen lief nicht so wie erhofft, weil wir noch einen Performance-RĂŒckstand hatten. Nach dem Wochenende waren wir direkt noch einmal testen. Wir haben das GefĂŒhl, dass wir dabei vorangekommen sind. Hoffentlich können wir das in Portugal in die Tat umsetzen und um interessante Positionen kĂ€mpfen.“

Kevin EstrĂ© (Porsche 963 #6): â€žWir haben Ende Februar in PortimĂŁo getestet, deshalb starten wir nicht bei null. Im Vergleich zum Auftakt in Sebring erwartet uns diesmal eine Strecke mit einem Asphalt, den wir kennen – ohne Bodenwellen. Auch fĂŒr unsere WEC-Crew lĂ€uft alles wieder ein bisschen ,normaler‘ ab, zum Beispiel bei den Boxenstopps. Das Team hat zwischen den beiden Rennen weiter hart gearbeitet und erwartet einen Performance-Fortschritt.“

Julien Andlauer (Porsche 911 RSR #77): â€žDie Saison hat in Sebring mit dem zweiten Platz bestens fĂŒr uns begonnen. Alles funktioniert bereits ziemlich gut: Wir sind zufrieden mit dem Auto, mit der Fahrerbesetzung, der technischen Seite sowie mit den Ingenieuren und den Mechanikern. Jetzt geht es nach PortimĂŁo – ein Kurs, der mir besonders mit dem 911 RSR gefĂ€llt. Ich möchte dort unbedingt weitere Punkte holen. Wir geben unser Bestes, um wieder eine TrophĂ€e mit nach Hause zu bringen.“

Rahel Frey (Porsche 911 RSR #85): â€žAuch das Rennen an der portugiesischen Algarve ist ein ganz besonderes im WEC-Kalender. Mit dem stĂ€ndigen Auf und Ab gleicht die Strecke einer Achterbahn und verspricht immer sehr viel Spannung. Eine Achterbahnfahrt der GefĂŒhle haben wir ja bereits in Sebring erlebt. Nach der tollen Pole-Position von Sarah Bovy im Qualifying hat ein Fehler meinerseits unglĂŒckliche Konsequenzen nach sich gezogen und ein besseres Resultat vereitelt. Das heißt, wir haben einiges gutzumachen. Wir fĂŒhlen uns im Porsche sehr, sehr wohl und sind schnell. Das konnten wir in Florida unter Beweis stellen. Wir haben eine tolle Crew und starke Leute an unserer Seite, die uns noch konkurrenzfĂ€higer machen. Die Herausforderung in PortimĂŁo nehmen wir gerne an und freuen uns darauf.“

Ryan Hardwick (Porsche 911 RSR #88): „Beim Saisonauftakt in Sebring fĂŒhrte ein unverschuldeter Unfall im zweiten Training zum enttĂ€uschend frĂŒhen Ende unseres Rennwochenendes. Jetzt freue ich mich sehr darauf, in PortimĂŁo gegen den Rest des WEC-Feldes anzutreten. Den 911 RSR habe ich im vergangenen Herbst auf diesem Kurs getestet, die Strecke gefiel mir sehr gut. Ich denke, dass wir im 88er-Auto mit Harry Tincknell, Zacharie Robichon und mir eine starke Fahrerbesetzung aufbieten. Ich kann es kaum erwarten, endlich in Portugal loszulegen.“

Foto: Porsche 963, Porsche Penske Motorsport (#6), Kevin Estre (F), Andre Lotterer (D), Laurens Vanthoor (B)

(c) Porsche AG