Polizeiliche Verkehrsunfallstatistik der Polizeiinspektion Magdeburg fĂŒr das Jahr 2023

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  • Leichter Anstieg der Gesamtunfallzahlen
  • RĂŒckgang der Anzahl tödlich verunglĂŒckter Personen
  • Anzahl der Schwerverletzten weiter rĂŒcklĂ€ufig
  • Gleichbleibende Hauptunfallursachen: WildunfĂ€lle, Wenden und

RĂŒckwĂ€rtsfahren, fehlender Sicherheitsabstand, unangepasste Geschwindigkeit sowie Missachtung der Vorfahrt

Im ZustĂ€ndigkeitsbereich (Stadt Magdeburg, Landkreis Börde, Landkreis Harz und Salzlandkreis) der Polizeiinspektion Magdeburg (PI MD) ereigneten sich im Jahr 2023 25.534 VerkehrsunfĂ€lle. Das stellt im Vergleich zum Jahr 2022 einen Anstieg von 1,06% (+ 268 UnfĂ€lle) dar.

Innerhalb geschlossener Ortschaften stieg die Anzahl der VerkehrsunfĂ€lle von 17.431 auf 17.605, wĂ€hrend die Polizei außerhalb geschlossener Ortschaften (ohne Autobahnen) eine Absenkung der UnfĂ€lle um 3,12% (- 182 UnfĂ€lle) verzeichnete[1]. Auf den Autobahnabschnitten der A2 und A14 sowie auf der A36, welche im ZustĂ€ndigkeitsbereich der PI Magdeburg liegen, ereigneten sich 2023 insgesamt 2.283 VerkehrsunfĂ€lle, 276 (+ 13,75%) UnfĂ€lle mehr als im Vorjahr.

Die Anzahl der VerkehrsunfĂ€lle mit Personenschaden stieg um 45 UnfĂ€lle von 2.897 auf 2.942 (+ 1,55%). Dabei wurden insgesamt 3.764 Personen verletzt, 106 Verkehrsteilnehmer mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Leichtverletzten stieg um 215 (+ 7,37 %), die Anzahl der Schwerverletzten sank um 109 Personen von 740 auf 631 Personen (-14,73%). Bei den VerkehrsunfĂ€llen verunglĂŒckten insgesamt 49 Personen tödlich, 10 weniger als im Jahr 2022 (- 16,95%). Darunter waren 10 LKW-Fahrer/Insassen, 20 PKW-Fahrer/Insassen, 09 Kradfahrer, 03 Radfahrer und 07 FußgĂ€nger. Insgesamt 14 (+ 16,67%) Unfalltote wurden auf den Autobahnen registriert. Innerhalb geschlossener Ortschaften sank die Anzahl der getöteten Personen um 40% von 20 auf 12. DarĂŒber hinaus hatten die UnfĂ€lle auf den Autobahnen 81 (- 22,12%) Schwerverletzte sowie 344 (- 7,77%) Leichtverletzte zur Folge.

Bei VerkehrsunfĂ€llen unter Beteiligung der Personengruppe der ab 65-JĂ€hrigen wurden 575 Personen verletzt (2022: 575). Mit einem Abfall von 20 auf 11 Unfalltoten war eine nicht unerhebliche Verringerung der tödlich verunglĂŒckten Senioren erkennbar.[2] Erfreulicherweise ereigneten sich im Jahr 2023 keine tödlichen VerkehrsunfĂ€lle von 18- bis 25-jĂ€hrigen Verkehrsteilnehmen (2022: 7).

In 360 FĂ€llen stellte die Polizei bei den Unfallbeteiligten vorherigen Alkoholkonsum fest. Dies bedeutet eine Abnahme um 42 FĂ€lle (– 10,45%). Über das Jahr wurden aber auch 1.035 (2022: 985) folgenlose Trunkenheitsfahrten, also ohne Unfallgeschehen, festgestellt.

DarĂŒber hinaus wurden 100 UnfĂ€lle unter Einfluss von Drogen oder Mischkonsum (Alkohol und Drogen) festgestellt. Ohne Unfallgeschehen konnte 1.310 (2022: 983) FahrzeugfĂŒhrern das Fahren unter Einfluss von BetĂ€ubungsmitteln oder sog. Mischkonsum nachgewiesen werden. Um dem entgegen zu wirken wurden im Jahr 2023 unter anderem die sogenannten DiS-Kontrollen (Drogenerkennung im Straßenverkehr) erstmalig in Sachsen–Anhalt durchgefĂŒhrt. Diese Großkontrollen, die unter anderem auch in Magdeburg und an der A2 (PM 065/2023 und PM 68/2023) stattfanden, wurden unter der Maßgabe der ÜberprĂŒfung der FahrtĂŒchtigkeit von Verkehrsteilnehmern durchgefĂŒhrt. Dabei wurden zum einen repressiv nicht fahrtĂŒchtige Personen aus dem Verkehr genommen und vor allem prĂ€ventiv durch den erhöhten Kontrolldruck das Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer geschĂ€rft.

WildunfĂ€lle sind nach wie vor mit nahezu gleichbleibenden Zahlen (3.899) die Hauptunfallursache Nr. 1. Es folgen VerkehrsunfĂ€lle aufgrund fehlenden Sicherheitsabstands (3.503), Manöver das Wenden und RĂŒckwĂ€rtsfahren betreffend mit 2.300 UnfĂ€llen sowie UnfĂ€lle aufgrund unangepasster Geschwindigkeit (+ 3,03%) mit 1.631 UnfĂ€llen. Eine Zunahme von VerkehrsunfĂ€llen aufgrund von falschem Verhalten von FußgĂ€ngern um 21,13% wird ebenfalls verzeichnet.[3]

Angestiegen sind die Zahlen der sogenannten Unfallfluchten â€“ das unerlaubte Entfernen vom Unfallort. 5.506 FĂ€lle (davon 1.824 aufgeklĂ€rt) stehen 5.444 Delikten (davon 2.165 aufgeklĂ€rt) aus 2022 gegenĂŒber.

Im Rahmen von Geschwindigkeitskontrollen wurden 2023 im ZustĂ€ndigkeitsbereich der PI Magdeburg rund 12.363 Messstunden geleistet, bei denen 118.956 GeschwindigkeitsverstĂ¶ĂŸe festgestellt und geahndet wurden.

[1] PrĂ€ventionshinweis: https://www.dvr.de/praevention/kampagnen/landstrasse

[2] PrĂ€ventionshinweis: https://www.dvr.de/praevention/kampagnen/rueckmeldefahrt

Quelle: Polizeiinspektion Magdeburg am 17. April 2024

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