Nach Pandemie & persönlichen Lebenskrisen: Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie hat noch vereinzelt Therapieplätze

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Magdeburg. In der Pandemie war seine Klinik von den Lockdowns und Hygiene-Maßnahmen besonders betroffen: Aus Angst vor Corona-Ausbrüchen mussten in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie von Prof. Dr. Wolfgang Jordan viele Leistungen heruntergefahren werden. Beispiel Gruppentherapie: keine Chance, wenn aufgrund der Abstandsvorgaben nur vereinzelt Personen in einem Raum sein durften. Dabei war gerade die Zeit der Pandemie geprägt von Ängsten, Traumen und manifesten Krisen. Anlass genug eigentlich, die Angebote im Klinikum aufzusuchen.

Nach zweieinhalb Jahren Ausnahmezustand und dem Wegfall der Maskenpflicht will der Mediziner nun mit seinem Team die Klinik wieder in die Spur bringen. „Wir haben derzeit noch vereinzelt Kapazitäten“, sagt Prof. Jordan, dessen Klinik seit 2007 von 80 auf 112 stationäre Betten und von 20 auf 76 Tagesklinik-Plätze angewachsen ist. Zusätzlich gibt es zahlreiche ambulante Angebote. Der steigende Bedarf lässt sich vor allem damit erklären, dass Sachsen-Anhalt in vielerlei Hinsicht ein Hotspot für Erkrankungen ist.

„Die Menschen, die hier leben, sind verglichen mit dem Bundesdurchschnitt relativ alt, weshalb die Demenz relativ oft auftritt und behandelt werden muss“, erklärt Prof. Jordan. Aber auch persönliche Schicksale wie Arbeitsplatzverluste lösten bei vielen Menschen Existenzängste aus. Depressionen oder die Flucht in „Sucht-Karrieren“ seien deshalb vielfach zu beobachten.

Für dieses Spektrum an psychischen Ausnahmezuständen hat Prof. Jordan eine ganze Reihe an Therapieangeboten, z.T. auch deutschlandweit einzigartige. Ein solches Leuchtturm-Projekt ist etwa die Behandlung suchtkranker, alleinerziehender Eltern. „Im Wesentlichen geht es uns darum, den Patienten zugeschnittene Therapieoptionen bieten zu können. Mein Team und ich setzen alles daran, dass das gelingt. Die Chancen war nie größer als jetzt, einen Therapieplatz zu bekommen“, sagt Prof. Jordan.

Bild: Prof. Dr. Wolfgang Jordan, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Klinikum Magdeburg

(c) Klinikum Magdeburg