Kunst aus dem Todeslager: MDR-Dokumentation erstmals bei ARTE

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AnlĂ€sslich des Gedenktages fĂŒr die Opfer des Nationalsozialismus wird erstmals die MDR-Dokumentation „Kunst aus dem Todeslager“ ausgestrahlt – ab sofort in der ARTE-Mediathek und am Sonntag, 29. Januar 2023 um 16.45 Uhr im ARTE-TV. Der MDR zeigt den Film am 11. April zum Tag der Befreiung des KZ Buchenwald.

Die Vernichtungslager der Nazis waren Orte unfassbarer Grausamkeit. Doch selbst hier entstand Kunst in all ihren Formen – im Auftrag der SS, aber auch heimlich unter Lebensgefahr wurde gezeichnet, arbeiteten Bildhauer, wurden Konzerte aufgefĂŒhrt und Theater gespielt. FĂŒr manche KZ-HĂ€ftlinge war Kunst eine Überlebensstrategie, eine Möglichkeit, sich wieder wie ein Mensch zu fĂŒhlen.

Die Dokumentation „Kunst aus dem Todeslager“ begibt sich auf die Suche nach den Kunstwerken und ihren Schöpfern. Filmemacher Manfred Van Eijk stĂ¶ĂŸt dabei auf großes Leid, aber auch auf nicht zu brechenden Überlebenswillen und unschĂ€tzbare Zeugnisse fĂŒr die grausame RealitĂ€t der Lager.

Im österreichischen Mauthausen fertigten Insassen Skizzen der Tatorte an, an denen Mitgefangene angeblich beim Fluchtversuch umgekommen waren. Im KZ Buchenwald mussten die HÀftlinge bei eisiger KÀlte ein Lagerlied einstudieren, bis es in den Ohren ihrer Peiniger perfekt klang.

Neben der erzwungenen Kunst gab es aber auch illegale Zeichnungen, die der Außenwelt Einblick in das tatsĂ€chliche Lagerleben geben konnten. So gelang es dem Tschechen Bedƙich Fritta, Hunderte Zeichnungen ĂŒber das Elend in Theresienstadt anzufertigen und aus dem Lager zu schmuggeln.

Die Kunst, ob erzwungen oder im Geheimen, war fĂŒr die HĂ€ftlinge ĂŒberlebenswichtig. Sie schĂŒtzte sie nicht nur vor wesentlich hĂ€rterer Arbeit, die schöpferische TĂ€tigkeit war zudem eine der wenigen Möglichkeiten aus der alltĂ€glichen Hölle zu entfliehen.

„Kunst aus dem Todeslager“ ist eine Koproduktion der niederlĂ€ndischen Produktionsfirma Sarphati Media Producties mit dem ORF, dem tschechischen Fernsehen ČeskĂĄ televize und dem MDR in Zusammenarbeit mit ARTE.

MDR-Produktionen bei ARTE

Als Mitglied des deutsch-französischen Gemeinschaftsprogramms ARTE steuert der MDR regelmĂ€ĂŸig Produktionen zum ARTE-Programmangebot bei. Dazu gehören Reportagen, Dokumentationen und fiktionale Produktionen mit besonderem Schwerpunkt auf Themen aus Mitteldeutschland und Osteuropa.

Foto: Zur ARTE-Sendung Kunst aus dem Todeslager Autor des Films „Kunst aus dem Todeslager“ Manfred Van Eijk (re.) und Kameramann Chris Blokhuis (li.) wĂ€hrend der Dreharbeiten in der GedenkstĂ€tte Auschwitz © MDR/Chris Blokhuis

Film:

Dauer: 53 Min.

VerfĂŒgbar: Vom 22/01/2023 bis 28/04/2023