Energiesparmodus bei Zuganzeigern spart tausende Kilowattstunden

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Rund 1.800 Anzeiger an Bahnsteigen in ganz Deutschland schalten sich aus, wenn kein Zug fĂ€hrt ‱ Tausende Kilogramm CO₂ weniger ‱ Besonders nachts und an kleinen Stationen großes Sparpotenzial

(Berlin, 7. April 2024) Der intelligente Energiesparmodus bei Zuganzeigern auf Bahnsteigen hilft jetzt bundesweit, Energie an den Bahnhöfen zu sparen. Rund 1.800 GerÀte an Stationen in ganz Deutschland schalten in Zeiten ohne Zugverkehr selbststÀndig die Hintergrundbeleuchtung aus. Weitere sollen folgen. WÀhrend sich ein Anzeiger im Sparmodus befindet, sinkt sein Verbrauch auf ein Drittel.

Damit Reisende auch weiterhin alle nötigten Informationen am Gleis erhalten, wird der Energiesparmodus mit Echtzeit-Informationen gefĂŒttert. Bei wichtigen AnkĂŒndigungen und Hinweisen erwachen die Anzeiger sofort aus dem Schlaf. In der Regel ist dies 15 Minuten nach der letzten Abfahrt und bis zu 30 Minuten vor der nĂ€chsten Abfahrt eines Zuges der Fall. Dadurch verbrauchen die Zuganzeiger nur einen kleinen Teil der Energie, die sie im normalen Betrieb benötigen. So lassen sich jedes Jahr tausende Kilogramm CO₂ einsparen. Besonders hohes Einsparpotenzial gibt es an kleinen Stationen mit verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig wenig Bahnbetrieb und nachts.

Getestet wurde der Energiesparmodus im Rahmen eines Pilotprogramms in der zweiten JahreshÀlfte 2023 zunÀchst an den Berliner Bahnhöfen Potsdamer Platz und Wannsee, spÀter mit 100 GerÀten an verschiedenen Standorten in ganz Deutschland.

  • Wie viel Strom wurde im Pilotprogramm gespart?
  • Die Top 3 Bahnhöfe im Piloten sparen im Monat etwa so viel wie ein Ein-Personen-Haushalt im Jahr verbraucht.
  • Im Piloten hat ein einzelner Anzeiger im Spitzenwert hochgerechnet etwa 720 kWh pro Jahr eingespart – das entspricht dem Jahresverbrauch eines elektrischen Herdes und eines KĂŒhlschrankes zusammen.

Der Pilot ergab, dass auf allen Anzeigern durchschnittlich ein Viertel der Zeit der Energiesparmodus lief.

Seit 2. April 2024 sind beispielsweise an folgenden Bahnhöfen Zuganzeiger im zeitweisen Stand-by: Bahnhof Leipzig Hbf., DĂŒsseldorf Hbf., Ludwigshafen (Rh.), Augsburg Hbf., Aschaffenburg Hbf., Berlin Lichtenberg, Westerland (Sylt), Dessau Hbf. und Frankfurt (Main) Messe. Lautsprecherdurchsagen laufen unabhĂ€ngig vom Energiesparmodus weiter. Über 250 Bahnhöfe sparen so aktuell Strom.

Wenn kein Zug ein- oder durchfÀhrt, ist der Anzeiger im Energiesparmodus (siehe Anzeiger rechts im Bild am Berliner Hauptbahnhof). Credit: Deutsche Bahn AG / Lara Sommer

Eine weitere Neuerung bei den Anzeigen kommt fĂŒr die Kund:innen unbemerkt im Hintergrund: Mit dem intelligenten Energiesparmodus rollt die DB auch ein Softwareupdate aus, das genauere Prognosen bei den Abfahrtszeiten ermöglicht.

Bisher haben die Zuganzeiger an den Bahnhöfen bei Änderung der Abfahrtszeit mit Prognosen in dezidierten Schritten gearbeitet, also beispielsweise fĂŒnf, zehn oder 15 Minuten zur ursprĂŒnglichen Abfahrtzeit addiert, auch wenn die Prognose sechs, acht oder elf Minuten betrug. Reisende fanden somit Inkonsistenzen zwischen App und Anzeige am Bahnsteig. Wie auch schon im DB Navigator gibt es auf den Zuganzeigern an den Bahnsteigen seit April 2024 keine zusĂ€tzliche Rundung der Prognose mehr. Stattdessen zeigen sie die minutengenaue Prognose der ZĂŒge an, genau wie in der App.

Die Deutsche Bahn wird bis 2040 klimaneutral. Im Sinne ihrer Konzernstrategie „Starke Schiene“ trĂ€gt sie dazu bei, den CO2-Ausstoß im Verkehrssektor zu verringern und macht ihre Bahnhöfe zu Drehscheiben moderner MobilitĂ€t, um mehr Menschen von der klimafreundlichen Bahn zu ĂŒberzeugen.

Foto Credit: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben