Zum Wochenende und darĂŒber hinaus bietet das Wetter beste Bedingungen fĂŒr Pilzsammler und schon seit einiger Zeit bietet es beste Voraussetzungen fĂŒr die Pilze. Sie schieĂen seit Wochen buchstĂ€blich aus dem Boden. Welchen Einfluss das Wetter auf das Pilzwachstum hat und was beim Pilzesammeln zu beachten ist, wissen die Expertinnen und Experten von WetterOnline.
Pilze mögen es warm und feucht. Die Monate September und Oktober gelten zwar gemeinhin als Hauptsaison fĂŒr Pilzsammler, doch dank der Witterung hat die Pilzsaison in diesem Jahr schon frĂŒher begonnen. Und da jedoch die Spezies Mensch, zu der auch die Pilzsammler gehören, eher warmes und trockenes Wetter bevorzugt, ist das kommende Wochenende der ideale Zeitpunkt zum Pilzesammeln.
âNach einer kleinen Talfahrt der Temperaturen und Regen wird es zunehmend wieder sonniger und wĂ€rmer und zum Start in den September kommt der Sommer zurĂŒck“, sagt Björn Goldhausen, Pressesprecher von WetterOnline.
Ideale Wetterbedingungen fĂŒr Pilze
Nicht alle Pilzarten sprieĂen im Herbst oder mögen es warm. Je nach Art wachsen die Pilze zu unterschiedlichen Zeiten. Manche gedeihen besser, wenn es mehr regnet, weil sie mehr Feuchtigkeit brauchen als andere, oder sie vertragen Temperaturen um den Gefrierpunkt besser als ihre Verwandten. Biologen haben beobachtet, dass sich das Pilzspektrum in den letzten Jahren verĂ€ndert hat. Es gibt Pilzarten, die hĂ€ufiger werden, und solche, die seltener werden. Möglicherweise ist dies auf die KlimaerwĂ€rmung zurĂŒckzufĂŒhren. Pilze sind ĂŒbrigens weder Tiere noch Pflanzen, sondern bilden ein eigenes Reich von Lebewesen.
Wo darf gesammelt werden?
Nach dem Bundesnaturschutzgesetz darf nur dort gesammelt werden, wo kein Betretungsverbot besteht. Ein generelles Sammelverbot gilt fĂŒr öffentliche Parkanlagen, Naturschutzgebiete, Nationalparks sowie fĂŒr eingezĂ€unte WaldflĂ€chen und FlĂ€chen, auf denen Holz geschlagen wird. Aus gesundheitlichen GrĂŒnden sollten Orte in der NĂ€he von Industriegebieten und stark befahrenen StraĂen gemieden werden. Pilze nehmen Giftstoffe besser auf als Pflanzen. Naturbelassene FlĂ€chen mit ausreichendem Pilzwachstum sind zu bevorzugen.
Speisepilz versus Giftpilz
Fast alle Speisepilze haben einen giftigen Zwilling. Wer sich nicht ganz sicher ist, um welchen Pilz es sich handelt, dreht ihn am besten aus dem Boden. Das erleichtert die Bestimmung. Ansonsten sollten Pilze abgeschnitten werden, um das Wurzelgeflecht zu schonen. Zu fast jedem Speisepilz gibt es ein giftiges bis sehr giftiges GegenstĂŒck, das dem Speisepilz zum Verwechseln Ă€hnlichsehen kann. Deshalb sollten Pilze ohne fachkundige Hilfe nur gesammelt und gegessen werden, wenn man sie wirklich genau kennt. Bei einigen Pilzen, die frĂŒher als Speisepilze galten, wird heute vom Verzehr abgeraten. Nicht alle Speisepilze können roh verzehrt werden, da sie in diesem Zustand teilweise giftig sind. Hier kommt es auf die Verarbeitung an. GeprĂŒfte PilzsachverstĂ€ndige können bei allen Unsicherheiten helfen.
Vorschriften und BuĂgelder
Beim Sammeln von Pilzen ist die in Deutschland vorgeschriebene Höchstmenge zu beachten. Diese sind in den einzelnen BundeslĂ€ndern unterschiedlich festgelegt. In den meisten FĂ€llen gilt 1 Kilogramm pro Person und Tag fĂŒr den Eigenbedarf. Wer dennoch kiloweise Pilze aus dem Wald schleppt und dabei erwischt wird, riskiert ein BuĂgeld von bis zu 10.000 Euro.
AusrĂŒstung
An AusrĂŒstung braucht man nicht viel. Ein Korb und ein kleines, scharfes KĂŒchenmesser reichen aus. Pilze sollten nicht in PlastiktĂŒten gesammelt werden, da sie darin verfaulen können. Lange Kleidung schĂŒtzt vor Zecken.
Aufbewahrung
Waldpilze halten sich im GemĂŒsefach des KĂŒhlschranks zwei bis drei Tage. Sie sollten in einem luftdurchlĂ€ssigen BehĂ€lter aufbewahrt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die druckempfindlichen Pilze nicht gequetscht werden.
Bildunterschrift: Zum Sammeln von Pilzen sind luftdurchlĂ€ssige Körbe geeignet. In PlastiktĂŒten können Pilze zu schnell faulen.
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