Das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team will in SĂŁo Paulo auf Erfolgskurs bleiben

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Auf ihrer Reise um den Globus macht die ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft am 25. MĂ€rz erstmals in Brasilien Station. Der SĂŁo Paulo E-Prix in der grĂ¶ĂŸten Stadt des Landes ist das sechste Saisonrennen der innovativen Elektrorennserie. Das in der Teamwertung fĂŒhrende TAG Heuer Porsche Formel-E-Team ist in der Zwölfmillionen-Metropole mit zwei Porsche 99X Electric am Start.

Stuttgart. Die Formel E ist weiter auf Expansionskurs: Mit dem SĂŁo Paulo E-Prix setzt die erste Elektrorennserie der Welt jetzt auch Brasilien auf ihre Landkarte. Der SĂŁo Paulo Street Circuit ist bereits die dritte neue Strecke, auf der die 22 Piloten mit ihren neuen Gen3-Autos in dieser Saison antreten. Auch auf dem schnellen Stadtkurs im brasilianischen Wirtschafts- und Finanzzentrum können sich die Fans auf ein spannendes Rennen mit den leistungsstarken und energieeffizienten Elektrorennwagen freuen. Neben dem TAG Heuer Porsche Formel-E-Team mit seinen Fahrern Pascal Wehrlein und AntĂłnio FĂ©lix da Costa (POR) schickt auch das Porsche-Kundenteam Avalanche Andretti zwei Porsche 99X Electric ins Rennen. Als Fahrer kommen Jake Dennis (GBR) und AndrĂ© Lotterer (GER) zum Einsatz.

Vor dem Gastspiel in SĂŁo Paulo fĂŒhrt Pascal Wehrlein, der Sieger beider Rennen in Diriyah, mit 80 Punkten in der Fahrerwertung vor Mexiko-Gewinner Jake Dennis (62). AntĂłnio FĂ©lix da Costa, der zuletzt in Kapstadt seinen ersten Sieg als Porsche-Werksfahrer feierte, ist mit 46 Punkten Vierter. In der Teamwertung liegt das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team mit 126 Punkten an der Spitze vor Envision Racing (84) und Avalanche Andretti (80).

Fragen und Antworten zum SĂŁo Paulo E-Prix
 
Florian Modlinger, Gesamtprojektleiter Formel E

Nach fĂŒnf Rennen im Zwei-Wochen-Rhythmus hattet ihr vor SĂŁo Paulo eine lĂ€ngere Pause. Wie wirkte sich das auf die IntensitĂ€t der Vorbereitung aus?

„Bis jetzt ging alles Schlag auf Schlag. Jeder musste das Maximum aus sich herausholen. Als Team mussten wir sehr fokussiert arbeiten und von Rennen zu Rennen große Schritte machen, um konkurrenzfĂ€hig zu bleiben. Das ist uns gelungen. In die vierwöchige Pause sind wir mit dem Anspruch gegangen, die Batterien aufzuladen und hart daran zu arbeiten, das Potential unseres Porsche 99X Electric weiter zu verbessern.“

Wie willkommen war diese Pause?

„Nach so einem anspruchsvollen Saisonauftakt mit fĂŒnf Rennen in sechs Wochen in vier verschiedenen Metropolen war etwas Zeit zum Durchatmen natĂŒrlich sehr willkommen. Doch mit unserem neuen Auto befinden wir uns immer noch in einer steilen Lernkurve. Die Pause bot uns die Chance, weitere Schritte nach vorne zu machen. Die sind sicherlich auch nötig, denn auch unsere Konkurrenten haben die Pause genutzt, um weiter an ihren Paketen zu arbeiten.“

Wie fÀllt Deine Bilanz der ersten Saisonrennen aus? Was ist schon sehr gut gelaufen und wo siehst Du noch Potential?

„Es war ein sehr erfolgreicher Saisonstart fĂŒr unser Team. Drei Siege in fĂŒnf Rennen – darauf kann jeder im Team und in unserer Entwicklungsmannschaft stolz sein. Unsere StĂ€rken in der bisherigen Saison waren die RenndurchfĂŒhrung an sich und die Rennperformance. Wir haben weniger Fehler gemacht als die Konkurrenz und haben konstant unser Potential abgerufen. Am Qualifying mĂŒssen wir noch arbeiten. Da haben wir definitiv noch Reserven. Wenn wir von weiter vorne starten wĂŒrden, wĂŒrde das fĂŒr uns vieles einfacher machen. Doch auch da haben wir uns in den letzten Wochen sukzessive verbessert.“

AntĂłnio FĂ©lix da Costa, Porsche-Werksfahrer (#13)

War Kapstadt das beste Deiner bisher 101 Formel-E-Rennen und was macht Deinen Sieg so besonders?

„In meiner Formel-E-Karriere gab es einige Rennen, bei denen ich von weit hinten ganz nach vorne gefahren bin. Kapstadt war auf jeden Fall eines meiner besten, ich wĂŒrde sagen, es gehört zu meinen Top 3. Dass es mein erster Sieg mit Porsche war, macht es natĂŒrlich schon besonders. Vor allem, weil mein Start in diese Saison nicht einfach war. Doch mit der UnterstĂŒtzung meines Teams habe ich mich aus dem Tief gekĂ€mpft. Ich bin fest davon ĂŒberzeugt, dass uns das zusammengeschweißt und noch stĂ€rker gemacht hat. Ich fĂŒhle mich inzwischen viel besser in meinem Auto und hoffe, dass wir jetzt durchstarten und zusammen noch weitere Rennen erleben werden wie das in Kapstadt.“

Du bist sehr gerne in Brasilien. Woher kommt diese Liebe zu dem Land und wie hast Du die Zeit vor dem SĂŁo Paulo E-Prix genutzt?

„Da die Formel E nicht in Portugal fĂ€hrt, ist SĂŁo Paulo schon so etwas wie mein Heimrennen. Ich liebe Brasilien. Ich fahre dort jedes Jahr ein Stock-Car-Rennen, und ich werde von den Fans immer sehr herzlich empfangen. Die Fahrer sind nicht ganz so gut auf mich zu sprechen, weil ich meistens gewinne oder zumindest auf dem Podium lande. Trotzdem komme ich mit allen gut klar. Vor SĂŁo Paulo hatten wir etwas mehr Zeit als vor den bisherigen Rennen. Dadurch konnten wir etwas tiefer in die Analyse eintauchen, um herauszufinden, wo wir uns noch verbessern können. In Hyderabad und Kapstadt haben wir uns auf neuen Strecken ganz gut geschlagen. Ich wĂŒsste nicht, warum uns nicht auch in SĂŁo Paulo etwas Großes gelingen sollte.“

Pascal Wehrlein, Porsche-Werksfahrer (#94)

Kam Dir die lĂ€ngere Pause vor SĂŁo Paulo entgegen oder wĂ€rst Du nach Deinem Ausfall in Kapstadt lieber schon frĂŒher wieder ins Auto gestiegen?

„Am liebsten wĂ€re ich schon am nĂ€chsten Tag wieder ein Rennen gefahren. Nach einem schlechten Resultat will man immer so schnell wie möglich wieder ins Auto steigen, um mit einem guten Resultat das schlechte vergessen zu machen. Trotzdem habe ich mich auf die Pause gefreut. Der Auftakt der Saison war doch sehr anstrengend – alle zwei Wochen ein Rennen in unterschiedlichen Zeitzonen und dazwischen die Simulatorarbeit. Die Auszeit habe ich dazu genutzt, die bisherigen Rennen noch einmal Revue passieren zu lassen und Daten zu analysieren sowie Zeit mit meiner Familie zu verbringen. In SĂŁo Paulo ist unser Team dann wieder mit frisch aufgeladenen Batterien am Start.“

Du fĂŒhrst in der Weltmeisterschaft. Wie blickst Du auf die ersten Saisonrennen zurĂŒck?

„Insgesamt bin ich sehr glĂŒcklich mit meinem Start in die Saison. Ich habe zwei Rennen gewonnen, wurde einmal Zweiter und konnte viele Punkte sammeln. Ich fĂŒhre in der Weltmeisterschaft, genauso wie unser Team. Das ist ein schöner Erfolg. Wir haben uns als Team super entwickelt. Bei uns herrscht eine unglaublich positive Energie. Wir haben alle das gleiche Ziel. DafĂŒr arbeitet jeder hart, alle wollen in jedem Rennen das maximale Ergebnis erreichen. Ich bin sehr stolz auf das Team und darauf, ein Teil davon zu sein. Mir als Fahrer macht es sehr viel Freude, in so einem tollen Auto zu zeigen, was in uns steckt.“

Die Strecke

Der SĂŁo Paulo Street Circuit ist 2,933 Kilometer lang und weist elf Kurven auf. Er fĂŒhrt durch das Anhembi Sambadrome, in dem zur Karnevalszeit 100.000 Zuschauer den farbenprĂ€chtigen Umzug der Sambaschulen verfolgen können. Der Kurs ist eine typische Formel-E-Strecke mit 90-Grad-Kurven sowie einer Schikane auf der Gegengerade. Es gibt keine High-Speed-Kurven. Um diese Jahreszeit regnet es in SĂŁo Paulo fast tĂ€glich. Die Temperaturen liegen zwischen 20 und 25 Grad Celsius.

Live im TV und Internet

Das sind die Übertragungszeiten im TV und als Livestream im Internet vom Formel-E-Rennen in São Paulo:
– Samstag, 25.3. – 13.30 Uhr, ran.de: Qualifying Rennen 6 live
– Samstag, 25.3. – 17.30 Uhr, ProSieben und ran.de: Rennen 6 live

Foto: Porsche 99X Electric: #13 AntĂłnio FĂ©lix da Costa (vorne), #94 Pascal Wehrlein (c) Porsche AG