Cranach-Triegel-Altar kann nach Naumburg zurĂŒckkehren

Veröffentlicht in: Heute in Sachsen-Anhalt | 0

Der Cranach-Triegel-Altar kann nach Naumburg zurĂŒckkehren und im Rahmen einer Ausstellung bis Juli 2025 erneut im Westchor des Naumburger Doms gezeigt werden. Dem hat das Welterbe-Zentrum der Unesco mit Schreiben an die Bundesregierung zugestimmt. Der Brief wurde heute ĂŒber die Staatskanzlei und Ministerium fĂŒr Kultur an die Vereinigten Domstifter in Naumburg weitergeleitet. Die Vereinigten Domstifter hatten das Projekt auf Anraten der Staatskanzlei dem Welterbezentrum in Paris im vergangenen Jahr zur PrĂŒfung vorgelegt.

Damit ist der Streit ĂŒber mögliche Folgen der RĂŒckkehr des Altars fĂŒr den Welterbe-Status des Doms vorerst ausgerĂ€umt. Staatsminister und Minister fĂŒr Kultur Rainer Robra: „Aus Sicht des Landes ist sehr zu begrĂŒĂŸen, dass nun fĂŒr den Moment Klarheit herrscht.“ Wissenschaft und Besucher hĂ€tten damit Zeit, sich ein eigenes Bild zu machen.

Die jetzt vorliegende Zustimmung der Unesco enthĂ€lt keine weitere fachliche Bewertung der Frage, ob der Altar eine GefĂ€hrdung fĂŒr den Welterbe-Status des Doms ist, und basiert auf einer fachlichen Stellungnahme des Internationalen Rats fĂŒr Denkmalpflege (Icomos) aus dem Juni 2022.

Die Unesco rĂ€umt in dem Schreiben zunĂ€chst eine dreijĂ€hrige Ausstellungszeit ab dem Zeitpunkt der erstmaligen Aufstellung des Altars am 3. Juli 2022 im Westchor des Naumburger Doms ein. Der Altar war bis zum Dezember 2022 dort aufgestellt, wurde danach im Diözesanmuseum in Paderborn gezeigt und ist derzeit im Stift Klosterneuburg bei Wien zu sehen. Die Vereinigten Domstifter betonten in einer ersten Reaktion, sie wĂŒnschten, den Altar ab Anfang Dezember 2023 bis zum Juli 2025 wieder im Westchor zu prĂ€sentieren, dies in Übereinstimmung mit dem Schreiben aus Paris. „Wir sind ĂŒberglĂŒcklich ĂŒber die Heimkehr des Altarretabels und bedanken uns herzlich fĂŒr die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Welterbezentrum in Paris und der Staatskanzlei Sachsen-Anhalt“, Ă€ußerten die Dechantin der Vereinigten Domstifter Prof. Dr. Karin von Welck und der Stiftsdirektor Dr. Holger Kunde.

Hintergrund:

Der Leipziger Maler Michael Triegel hatte den zwischen 1517 und 1519 von Lukas Cranach dem Älteren geschaffenen und spĂ€ter teils zerstörten Altaraufsatz um ein Mittelteil ergĂ€nzt. Der Marienaltar war ab Juli 2022 im Naumburger Dom zu sehen. Umstritten ist der Standort des Altaraufsatzes im Westchor des Doms zwischen den Stifterfiguren wie Uta von Naumburg. Aus Sicht von Experten des Weltdenkmalrats beeintrĂ€chtigt der Altaraufsatz die Blickbeziehungen im Westchor. So wurde wegen des Standorts sogar ĂŒber eine mögliche Aberkennung des Welterbetitels fĂŒr den Dom diskutiert. Vor diesem Hintergrund hatten die Vereinigten Domstifter die zunĂ€chst fĂŒr drei Jahre geplante Ausstellung verkĂŒrzt und den Altar auf Reisen geschickt.

Quelle: Staatskanzlei

Foto (c) Vereinigte Domstifter