Magdeburg, 10. Januar 2025 â Immer mehr Kinder und Jugendliche in Sachsen-Anhalt haben Schwierigkeiten mit der Wort- und Satzbildung sowie dem VerstĂ€ndnis von Gelesenem und Gesprochenem. Dies belegen die Daten des BARMER Kinderatlas. Demnach wiesen im Jahr 2023 insgesamt 13,8 Prozent der bis 14-JĂ€hrigen in Sachsen-Anhalt Ă€rztlich dokumentierte Sprachdefizite auf. Das entspricht rund 38.000 betroffenen Kindern und Jugendlichen. Vor zehn Jahren waren es 10,2 Prozent der Heranwachsenden beziehungsweise rund 25.800 Betroffene.Â
âZu den Sprech- und Sprachstörungen zĂ€hlen etwa ein begrenztes Vokabular, Schwierigkeiten in der Satzbildung und bei der Grammatik sowie Probleme in der AusdrucksfĂ€higkeit und bei der Lautbildung. All das zieht dann oft sekundĂ€re Folgen nach sich, wie beispielsweise Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben, Störungen im Bereich der zwischenmenschlichen Beziehungen sowie im emotionalen und Verhaltensbereichâ, sagt Axel Wiedemann (Foto), LandesgeschĂ€ftsfĂŒhrer der BARMER in Sachsen-Anhalt.
Jungen hÀufiger betroffen als MÀdchen
Aus den BARMER-Analysen geht weiterhin hervor, dass Jungen in Sachsen-Anhalt deutlich hĂ€ufiger von Sprachstörungen betroffen sind als MĂ€dchen. Demnach wurde im Jahr 2023 bei 16,1 Prozent der bis 14-jĂ€hrigen Jungen hierzulande eine Entwicklungsstörung des Sprechens und der Sprache diagnostiziert. Bei den MĂ€dchen waren 11,4 Prozent betroffen. âEltern spielen eine entscheidende Rolle in der sprachlichen Entwicklung ihrer Kinder. Es ist wichtig, dass sie viel mit ihren Kindern sprechen. Dabei sollten sie sich bewusst sein, dass sie selbst Sprachvorbilder sind. Wichtig sind der Blickkontakt und das Sprechtempo sowie ein Sprachniveau, das dem Alter des Kindes entsprichtâ, so Wiedemann.
Datenquelle: BARMER Kinderatlas
Foto: Axel Wiedemann © BARMER/Viktoria KĂŒhne