Neue Studie: Intensivmediziner wollen mit neuartigem GerÀt den Verlauf einer Blutvergiftung beeinflussen

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Ziel ist, Multiorganversagen bei Sepsis schnell in den Griff zu bekommen

Magdeburg. Wenn ĂŒber eine Infektion Erreger ins Blut gelangen, kann es zu einer Blutvergiftung kommen. Eine solche „Sepsis“ zu behandeln, ist sehr komplex und gehört deshalb mit zur Königsklasse der Medizin. Genau hier setzt eine Studie an, die jetzt im Klinikum Magdeburg startet. „Ziel einer Sepsis-Therapie ist es vor allem, den Kreislauf stabil zu halten und ein Multiorganversagen zu verhindern oder schnell zu therapieren“, erklĂ€rt Prof. Dr. Martin Sauer, Chefarzt die Klinik fĂŒr Intensiv- und Rettungsmedizin. Dazu gibt es im Klinikum Magdeburg eine neue Maschine zur Blutreinigung, die ein wahres Multi-Talent ist.

Mit dem „ADVOS“-System (Advanced Organ Support) können die Medizinerinnen und Mediziner nĂ€mlich gleich mehrere Systeme auf einmal im Körper unterstĂŒtzen. Neben der Lunge und Kreislauf werden auch Leber und Niere entlastet. „Wenn Lunge, Nieren und Leber versagen, kommt es zu einer lebensbedrohlichen Ansammlung von Giftstoffen im Körper, was innerhalb weniger Tage zum Tod fĂŒhren kann“, erklĂ€rt Prof. Sauer. „mit dieser neuen hocheffektiven BlutwĂ€sche kann innerhalb kurzer Zeit, das Blut von den Giftstoffen gereinigt werden.“

Bis dato gab es fĂŒr jeden dieser Angriffspunkte bei Organversagen ein eigenes System, das an den Körper des Patienten angeschlossen werden musste. „Jetzt haben wir ein einziges System und damit auch nur einen Zugang, was das Risiko fĂŒr Infektionen weiter reduziert“, erklĂ€rt Prof. Sauer. Zudem ist dieses System besonders fĂŒr die FrĂŒhphase einer Sepsis geeignet. „Zu diesem Zeitpunkt reagiert die Immunabwehr des Körpers ĂŒber und wehrt sich massiv gegen die Erreger. Man kann fast sagen, dass das Immunsystem verrĂŒcktspielt, denn wenig spĂ€ter geht er dann komplett ins Gegenteil und reagiert kaum noch“, so Prof. Sauer.

Die Studie wurde und wird durch die Kollegen der Klinik fĂŒr Intensiv- und Rettungsmedizin konzipiert und geleitet. Das eigene Studienzentrum der Klinik ĂŒberwacht und organisiert die Studie, die auch an der Uniklinik Essen durchgefĂŒhrt werden wird. Ziel ist es, zu ermitteln, ob durch den frĂŒhen Einsatz der Maschine innerhalb der ersten 24 Stunden das Organversagen verhindert und die Schwere der Erkrankung reduziert werden kann. Georg Richter, Leiter des klinikinternen Studienzentrums dazu: „Das wĂ€re ein Knaller, wenn wir endlich etwas in die Hand bekommen wĂŒrden, um gegen die hohe Sterblichkeit bei schwerer Sepsis was zu machen.“

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Foto: Intensivmediziner wollen mit neuartigem GerĂ€t den Verlauf einer Blutvergiftung beeinflussen. Eine solche Sepsis ist sehr komplex – und im Klinikum Magdeburg gibt es eine neue Maschine zur Blutreinigung, die ein wahres Multitalent ist: Neben Lunge und Kreislauf werden auch Leber und Niere entlastet.

Quelle: Klinikum Magdeburg / Lisa MĂŒller am 28. Oktober 2025