BĂŒrgerservice und Verwaltung in Sachsen-Anhalt werden digitaler

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Magdeburg. Das Land Sachsen-Anhalt habe in den zurĂŒckliegenden zweieinhalb Jahren große Fortschritte auf dem Weg zu einer modernen, digitalen Verwaltung gemacht, erklĂ€rte der StaatssekretĂ€r im Ministerium fĂŒr Infrastruktur und Digitales, Sachsen-Anhalts CIO Bernd Schlömer (Foto), heute in Magdeburg. „Die digitale Transformation hat deutlich an Fahrt aufgenommen und bringt konkrete Verbesserungen fĂŒr BĂŒrgerinnen und BĂŒrger, Unternehmen sowie die Verwaltung selbst“, betonte Schlömer bei der Vorstellung des dritten Berichtes des Beauftragten der Landesregierung fĂŒr Informations- und Kommunikationstechnologie (CIO).

Nach den Worten des StaatssekretĂ€rs gehören die Versorgung mit schnellem Internet und modernem Mobilfunk zu den zentralen Themen der Landesregierung. Dank zahlreicher Breitband-Ausbauprojekte konnten bereits 50 Prozent der Haushalte in Sachsen-Anhalt gigabitfĂ€hige InternetanschlĂŒsse erhalten, und auch im lĂ€ndlichen Raum wird der Ausbau vorangetrieben.

Im Rahmen des Projektes â€žSchulen ans Netz“ sind Schlömer zufolge 96 Prozent (von insgesamt 876 Schulen) nun an das Glasfasernetz angeschlossen und damit fit fĂŒr den digitalen Unterricht der Zukunft.

Auch die WLAN- und Freifunkförderung wurde mit neuen Projekten in allen Regionen des Landes fortgesetzt (seit 2017 rund 110 Projekte, gefördert mit knapp 6,5 Millionen Euro).

Der zielgerichtete Ausbau digitaler Infrastrukturen in der Strukturwandelregion im SĂŒden des Landes hat mit 5G-Campusnetzprojekten begonnen. Das erste davon wurde kĂŒrzlich an der Hochschule Merseburg in Betrieb genommen.

Auch beim Mobilfunkausbau geht es voran. Mehr als 90 Prozent der LandesflĂ€che sind inzwischen mit 5G-Mobilfunk abgedeckt. Der Ausbau weißer Flecken, also in Gebieten mit schlechter Mobilfunkversorgung, wird weiterhin aktiv vorangetrieben. „Das bedeutet fĂŒr die Menschen in Sachsen-Anhalt mehr VerbindungsqualitĂ€t, schnellere Internetgeschwindigkeiten und eine stĂ€rkere digitale Vernetzung – egal, wo sie wohnen“, sagte Schlömer.

Mit der Digitalstrategie „Sachsen-Anhalt Digital 2030″ hat die Landesregierung auch die Verwaltung stĂ€rker in den Blick genommen. „Die Verwaltung muss noch einfacher, transparenter und digitaler werden“, betonte der CIO. Bereits jetzt könnten zahlreiche Verwaltungsleistungen (193) bequem online erledigt werden, und es kĂ€men stetig neue hinzu. „Sachsen-Anhalt nimmt hier im Ranking der BundeslĂ€nder bereits den 9. Platz ein“, bilanzierte Schlömer.

Eine weitere SĂ€ule der Digitalisierung sind standardisierte digitale DatenflĂŒsse und frei verfĂŒgbare digitale Daten der öffentlichen Verwaltung. Die Verwaltungsdaten des Landes werden – soweit sie nicht sensibel oder personenbezogen sind – auf der Grundlage europĂ€ischer Standards fĂŒr die freie Nutzung zugĂ€nglich gemacht. Dabei werden unter anderem die Bereitstellungsprozesse fĂŒr die von der EuropĂ€ischen Kommission festgelegten besonders hochwertigen DatensĂ€tze koordiniert und es wurde die technische Infrastruktur fĂŒr die zentrale Erfassung der die Open Data beschreibenden Daten eingerichtet. Anwendung finden diese Informationen im Rahmen des Breitband- und Mobilfunkausbaus, der Planung von Infrastrukturmaßnahmen im Bereich Straße und Schiene, aber auch bei der Beantwortung von Fragstellungen zum Ausbau regenerativer Energien.

Inzwischen wurde die elektronische Akte (EVA-LSA) in neun obersten Landesbehörden und drei nachgeordneten Behörden eingefĂŒhrt. Auch der Landtag und der Landesrechnungshof nutzen das System bereits. „Bis 2027 sollen alle Behörden und Einrichtungen der unmittelbaren Landesverwaltung, die allgemeines Schriftgut verwalten, flĂ€chendeckend auf die digitale Akte umgestellt sein“, gab der StaatssekretĂ€r einen Ausblick. Dies werde die Bearbeitung von VorgĂ€ngen weiter beschleunigen und den Abbau von BĂŒrokratie vorantreiben.

Mit Blick auf die Sicherheit der digitalen Infrastrukturen erklĂ€rte Schlömer: „Wir arbeiten aktuell mit Hochdruck an der Umsetzung eines landesweiten Informationssicherheitsgesetzes. Gleichzeitig wird der Arbeitsplatz der Zukunft entwickelt. Der sogenannte Standardarbeitsplatz (StApl) ermöglicht den BeschĂ€ftigten, mit modernster Technik von ĂŒberall aus sicher und effizient zu arbeiten. Bisher gibt es in der sachsen-anhaltischen Landesverwaltung rund 3.500 solcher ArbeitsplĂ€tze.

„Das Land Sachsen-Anhalt hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt und ist auf einem sehr guten Weg, diese zu erreichen“, sagte Bernd Schlömer. „Die Digitalisierung ist ein zentraler SchlĂŒssel fĂŒr unsere ZukunftsfĂ€higkeit und wir arbeiten konsequent daran, BĂŒrgerinnen und BĂŒrgern sowie Unternehmen im Land den Zugang zu schnellen, effizienten und sicheren digitalen Diensten zu ermöglichen“, fĂŒgte er hinzu.

Dabei setzt die Landesregierung auch auf eine enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Kommunen, um die Digitalisierung auf allen Ebenen voranzutreiben. Diese Kooperation ermöglicht es, digitale Lösungen wie die Beantragung von Online-Diensten schneller und kostengĂŒnstiger umzusetzen. Durch die verbesserte Vernetzung und gemeinsame Nutzung von Ressourcen können digitale Projekte effizienter geplant und umgesetzt werden, was die Verwaltung modernisiert und den BĂŒrgerinnen und BĂŒrgern schneller zugutekommt.

Zu Ihrer Information:

Mobilfunkabdeckung in Sachsen-Anhalt

  • 2G-Quote (nur Telefonie): 99,9 % der LandesflĂ€che
  • 4G-Quote: 97,4 %
  • 5G-Quote: 91,8 %

Zahlen, Daten und Fakten zur aktuellen Versorgungssituation vor Ort finden Sie hier: „Digitale Infrastrukturen Sachsen-Anhalt

Quelle: Staatskanzlei und Ministerium fĂŒr Kultur am 10. September 2024

Foto: StaatssekretÀr Bernd Schlömer © Benjamin Diedering