Doku: Leningrad – Stimmen einer belagerten Stadt (Arte 20:15 – 21:45 Uhr)

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Es war eines der großen Verbrechen des Zweiten Weltkriegs: Von 1941 bis 1944, 872 Tage, dauerte die Belagerung, die Aushungerung Leningrads auf Befehl Hitlers, und ĂŒber eine Million Menschen fielen ihr zum Opfer. Hungernde schrieben TagebĂŒcher, Kameraleute drehten in der erstarrten Stadt. Vor 80 Jahren, am 27. Januar 1944, endete die Blockade.

Über eine Million Menschen sind wĂ€hrend der Belagerung Leningrads durch die Wehrmacht 1941 bis 1944 ums Leben gekommen. Der Dokumentarfilm „Leningrad. Stimmen aus einer belagerten Stadt“ erzĂ€hlt die Geschichte der Leningrader Blockade aus der Sicht derer, die sie erlitten, in TagebuchauszĂŒgen und privaten Notizen.

Sommer 1941: Vor den Toren Leningrads steht die deutsche Wehrmacht. Hitler nennt die Stadt ein „Giftnest“ und befiehlt im September 1941, dass die Stadt „zerschossen und ausgehungert“ werden soll. Mit diesen Worten kĂŒndigt sich eines der großen Verbrechen des Zweiten Weltkriegs an. Zeugnisse aus der Hölle der belagerten Stadt, viele der Filmaufnahmen, aber vor allem die TagebĂŒcher, auf denen dieser Film basiert, blieben nach dem Krieg unter Verschluss. Die Stimmen derer, die diese schreckliche Zeit durchlitten, sollte niemand hören.

Die meisten der Aufzeichnungen stammen von Frauen. Es sind TagebĂŒcher des Sterbens – oder des Überlebens. Versuche, nicht zu stĂŒrzen und liegenzubleiben wie so viele EntkrĂ€ftete, Sterbende. Es sind mĂŒhsam der alles lĂ€hmenden SchwĂ€che abgerungene Zeilen. Die Schreiberinnen fĂŒrchten sich nicht vor dem Feind und nicht vor der Kommunistischen Partei, die sich als unfĂ€hig erwiesen hat. Die verantwortlich ist dafĂŒr, dass die einen zu essen haben, die anderen nicht.

Es sind Stimmen, die nach dem Krieg ungehört verklangen. Sie passten nicht zum Pathos des Leningrader Heldenlieds, das offiziell angestimmt wurde.

Laufzeit: 90 Minuten
Genre: Dokumentation, D 2024
Regie: Artem Demenok

Doku verfĂŒgbar bis 14/01/2025