EVG: SchienengĂŒterverkehr am Scheideweg

Veröffentlicht in: NACHRICHTEN | 0

Nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa steht der SchienengĂŒterverkehr vor einem Kipppunkt, denn es fehlt ihm offenbar an der notwendigen politischen UnterstĂŒtzung. Gerade der Einzelwagenverkehr, bei dem einzelne Wagen oder auch Wagengruppen verschiedener Versender zu einem Zug gebĂŒndelt und dann gemeinsam transportiert werden, spielt hier eine SchlĂŒsselrolle.

Er kann nicht nur dem LKW Paroli bieten und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele, sondern ist fĂŒr deutsche SchlĂŒsselindustrien, etwa in der Stahl- und Chemiebranche, ĂŒberlebensnotwendig. Er ist aber nicht eigenwirtschaftlich zu betreiben, sondern braucht tatkrĂ€ftige politische UnterstĂŒtzung.

385 Millionen Euro sind im Bundeshaushalt 2024 notwendig, um den Einzelwagenverkehr zu sichern. Nun mĂŒssen wir aber befĂŒrchten, dass nach der sogenannten Bereinigungssitzung, die am Donnerstag im Bundestag stattfindet, nur noch 100 Millionen Euro eingeplant sind. FĂŒr diesen Fall hat DB Cargo bereits angekĂŒndigt, den Einzelwagenverkehr weitestgehend einzustellen.

Das wĂŒrde konkret bedeuten:

  • 2.000 GĂŒterzĂŒge tĂ€glich weniger
  • DafĂŒr 40.000 Lkw mehr auf deutschen Autobahnen
  • 2 Millionen Tonnen CO2 zusĂ€tzlich in der AtmosphĂ€re
  • 10.000 ArbeitsplĂ€tze fallen weg

Wir sagen hier unmissverstĂ€ndlich: Das wĂ€re eine komplette Katastrophe fĂŒr das Klima und fĂŒr die Industrie. Wir fordern die Politik daher nachdrĂŒcklich auf, die nötigen Mittel fĂŒr den Einzelwagenverkehr bereitzustellen und die BeschĂ€ftigten nicht einfach im Stich zu lassen.

Text/Foto: Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft