Wie sich der Klimawandel aktuell auf die Tierwelt auswirkt und was man tun kann

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Der Klimawandel ist ein PhĂ€nomen, das nicht nur uns Menschen, sondern auch die Tierwelt auf der ganzen Welt betrifft. Die steigenden Temperaturen von Jahr zu Jahr, der Anstieg des Meeresspiegels und andere klimatische VerĂ€nderungen haben aktuell erhebliche Auswirkungen auf die LebensrĂ€ume und Überlebensmöglichkeiten vieler Tierarten. Daher ist es Zeit, einen tiefen Einblick in die aktuellen Auswirkungen des Klimawandels auf die Tierwelt zu geben und Wege zu finden, wie man diesen negativen EinflĂŒssen entgegenwirken kann.

Die direkten Auswirkungen des Klimawandels auf die Tierwelt

VerÀnderung von LebensrÀumen

Eines der markantesten Beispiele fĂŒr den Verlust von LebensrĂ€umen ist die Arktis. Durch die steigenden Temperaturen schmilzt das Polareis seit einiger Zeit rapide. Die Ausdehnung des Meereises im Sommer hat in den letzten Jahrzehnten dramatisch abgenommen. Dies hat gravierende Folgen fĂŒr Tiere wie den EisbĂ€ren. FĂŒr ihn stellt das Meereis eine wichtige JagdflĂ€che dar, auf der er Robben fĂ€ngt. Da das Eis aber immer weiter zurĂŒckgeht, mĂŒssen die EisbĂ€ren lĂ€ngere Strecken schwimmen. Das fĂŒhrt zu erhöhter Erschöpfung und in manchen FĂ€llen sogar zum Tod fĂŒhrt.

Aber nicht nur polare Regionen sind betroffen. In gemĂ€ĂŸigten Zonen fĂŒhrt die ErwĂ€rmung dazu, dass einige Arten höhere Lagen suchen, um den steigenden Temperaturen zu entkommen. Andere wĂ€hrenddessen, die nicht so mobil sind, laufen Gefahr, auszusterben. Denn ihre gewohnten LebensrĂ€ume werden immer hĂ€ufiger zu warm fĂŒr sie.

Nahrungsketten im Ungleichgewicht

Der Einfluss des Klimawandels auf Pflanzen und die PrimĂ€rproduktion in Ökosystemen hat kaskadenartige Auswirkungen auf die gesamte Nahrungskette. Nehmen wir das Beispiel Krill im SĂŒdpolarmeer: Dieser kleine Krebs bildet die Hauptnahrungsquelle fĂŒr eine Vielzahl von Tieren, von Fischen ĂŒber Pinguine bis zu Walen. Da das Eis schmilzt, verringert sich die Algenproduktion, von der sich der Krill ernĂ€hrt. Das wiederum fĂŒhrt zu einem RĂŒckgang der Krillpopulation. Dies beeinflusst letztlich die gesamte Nahrungskette und kann zum Kollaps ganzer Ökosysteme fĂŒhren.

An anderer Stelle, wie in gemĂ€ĂŸigten WĂ€ldern, können wĂ€rmere Temperaturen und verĂ€nderte Niederschlagsmuster die PflanzenblĂŒte beeinflussen. Dieser Prozess hat wiederum Auswirkungen auf BestĂ€uber wie Bienen und Schmetterlinge. So kann es etwa dazu kommen, dass Insekten weniger Nahrung in der Natur finden und sich vermehrt in besiedelten Umgebungen wiederfinden. Dann wiederum wird das Thema Schutz der Menschen gegen Insekten wichtiger. Diverse Fallen und FangbehĂ€lter mit unterschiedlicher Funktion mĂŒssen dann vermehrt gekauft und aufgestellt werden, um einen umfassenden Schutz zu gewĂ€hrleisten.

Zunehmende Wetterextreme

Die Auswirkungen von hĂ€ufigeren und intensiveren Extremwetterereignissen können verheerend sein. Wir haben in den letzten Jahren beobachtet, wie ganze Kolonien von Meeresvögeln aufgrund von StĂŒrmen verlorengegangen sind. Auch Überschwemmungen können Brutgebiete zerstören und Nahrungsquellen verschmutzen, was zu massiven Sterberaten fĂŒhrt.

Andererseits können DĂŒrrebedingungen die VerfĂŒgbarkeit von Wasser in vielen Ökosystemen einschrĂ€nken. Dadurch sind die Tiere gezwungen, ihre angestammten Territorien zu verlassen und sich in neue, bereits besiedelte Gebiete zu begeben. Die Folgen davon sind erhöhte Konflikte und höhere Sterberaten.

Anpassung und Wanderung – Wie Tiere auf den Wandel reagieren

PhÀnologische Verschiebungen

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Eine bemerkenswerte Anpassung vieler Tiere an die KlimaverÀnderungen sind phÀnologische Verschiebungen. Viele Vögel etwa haben ihre Zugmuster verÀndert. Anstatt auf traditionelle klimatische Anzeichen zu warten, beginnen sie ihre Wanderung nun basierend auf den sich verÀndernden Temperaturen.

Doch solche Verschiebungen sind nicht ohne Risiken. Sie können zu einer Art Disharmonie zwischen Tieren und ihren Nahrungsquellen fĂŒhren. Wenn beispielsweise Vögel frĂŒher in ihre Brutgebiete zurĂŒckkehren und die Insekten, von denen sie sich ernĂ€hren, sich noch nicht an die verĂ€nderten Bedingungen angepasst haben, kann dies zu Nahrungsmangel und geringeren Bruterfolgen fĂŒhren.

Neue Gebiete und Konkurrenz

Auf der Suche nach gĂŒnstigeren Lebensbedingungen bewegen sich viele Arten in neue Gebiete, was die BiodiversitĂ€t in einigen Regionen erhöht. Doch diese Wanderungen können zu ökologischen Konflikten fĂŒhren. Einwandernde Arten verdrĂ€ngen nicht selten einheimische Arten oder fĂŒhren neue Krankheiten. Ein gutes Beispiel hierfĂŒr ist der Asiatische MarienkĂ€fer in Europa, der lokale Arten verdrĂ€ngt hat.

Genetische Anpassungen

Der Klimawandel spielt zudem eine Rolle in der schnellen Evolution einiger Arten. In Gebieten, in denen die Temperaturen besonders schnell steigen, mĂŒssen sich Arten entweder anpassen oder auswandern. Einige Tiere, wie bestimmte Fischarten, haben bereits genetische VerĂ€nderungen gezeigt. Sie ihnen helfen dabei, mit wĂ€rmerem Wasser umzugehen.

Was man tun kann, um den Tieren zu helfen

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Naturschutzgebiete erweitern und verbinden

Schutzgebiete sind unerlĂ€ssliche RĂŒckzugsrĂ€ume fĂŒr Tiere. Sie bieten einen sicheren Hafen inmitten von landwirtschaftlichen oder stĂ€dtischen Landschaften. Doch isolierte Schutzgebiete sind nicht ausreichend. Es ist wichtig, diese Gebiete durch grĂŒne Korridore miteinander zu verbinden, sodass Tiere sich frei bewegen und ihre Populationen stabil halten können. Solche Korridore ermöglichen es, genetische Vielfalt zu erhalten, da sie den Austausch zwischen Populationen fördern.

Förderung von nachhaltiger Landwirtschaft und Forstwirtschaft Nachhaltige Landwirtschaftspraktiken können helfen, den Verlust von TierlebensrĂ€umen zu minimieren. Dazu gehören Techniken wie Fruchtfolge, Agroforstwirtschaft und biologischer Pflanzenschutz. Ein Schwerpunkt sollte auf der Erhaltung von Hecken, Teichen und anderen Mikrohabitaten liegen, die wertvolle Zufluchtsorte fĂŒr Wildtiere bieten.

Nachhaltige Forstwirtschaft hat ebenfalls großes Potential. Durch selektiven Holzeinschlag, Wiederaufforstung und den Schutz alter WĂ€lder können wir sicherstellen, dass unsere WĂ€lder lebendige Ökosysteme bleiben.

Bildung und Bewusstsein schaffen

Die Macht des Einzelnen sollte nicht unterschĂ€tzt werden. Jeder kann dazu beitragen, sein eigenes Verhalten zu Ă€ndern und sein Umfeld zu beeinflussen. Bildungsinitiativen in Schulen, UniversitĂ€ten und Gemeinschaften tragen dazu bei, das Bewusstsein fĂŒr die Auswirkungen des Klimawandels zu schĂ€rfen und die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen hervorzuheben. Workshops, Exkursionen und interaktive Programme sind in der Lage, den Menschen die Natur nĂ€herzubringen und das VerstĂ€ndnis fĂŒr ökologische ZusammenhĂ€nge zu fördern.

UnterstĂŒtzung von wissenschaftlichen Untersuchungen

Forschung liefert die Basis fĂŒr fundierte Entscheidungen. Wer in wissenschaftliche Projekte investiert, ermöglicht es, besser zu verstehen, wie der Klimawandel die Tierwelt beeinflusst und welche Maßnahmen am effektivsten sind. Das Sponsoring von Studien, die Überwachung von Tierpopulationen und die Entwicklung neuer Technologien fĂŒr den Naturschutz sind nur einige Möglichkeiten, wie sich die Forschung unterstĂŒtzen lĂ€sst.

Reduzierung des eigenen CO2-Fußabdrucks

Eine der direktesten Maßnahmen, die man ergreifen kann, ist die Reduzierung des eigenen CO2-Fußabdrucks. Das kann durch einfache Schritte wie den Umstieg auf erneuerbare Energien, die Reduzierung des Fleischkonsums oder etwa den Gebrauch von öffentlichen Verkehrsmitteln oder FahrrĂ€dern geschehen. Zudem ist es ratsam, Unternehmen, die keine nachhaltige Praktiken verfolgen, kĂŒnftig nicht mehr zu unterstĂŒtzen.

Aktive Beteiligung und Freiwilligenarbeit

Es gibt zahlreiche Organisationen weltweit, die sich dem Schutz der Tierwelt und ihrer LebensrĂ€ume widmen. Viele von ihnen sind auf die Hilfe von Freiwilligen angewiesen. Ob man nun vor Ort hilft, in Schutzgebieten arbeitet, Informationsveranstaltungen organisiert oder Spendenaktionen durchfĂŒhrt – jede Hilfe zĂ€hlt!

Quelle/Traute

Titelfoto (c) adobe.stock | Mario Hoppmann