VdK-Präsidentin: „Heizungsgesetzentwurf lässt soziale Fragen offen“

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  • Bentele: „Menschen dürfen finanziell und organisatorisch nicht überfordert werden“
  • VdK-Präsidentin: „Förderung nach dem Geldbeutel, nicht nach dem Gießkannen-Prinzip“

Nach monatelangen Diskussionen geht das Gebäudeenergiegesetz (GEG) in die Abstimmung in den Bundestag. Dazu erklärt VdK-Präsidentin Verena Bentele (Foto):

„Es ist schön, dass die Ampel-Koalition ihre Einigung als Erfolg verkauft. Aber Fakt ist, dass noch wichtige soziale Fragen offen sind. Stattdessen kümmert sich die Regierung bisher nur um ordnungsrechtliche und technische Details.

Wir erwarten jetzt, dass die Koalition bis zu den großen Ferien ihre Hausaufgaben macht und den Menschen endlich die Angst vor einer klimafreundlichen Heizungswende nimmt. Deshalb fordern wir dringend, dass die Koalition mit dem Gebäudeenergiegesetz auch eine sozial gerechte Förderung des Heizungsaustausches beschließt. Für uns ist ganz wichtig, dass die Förderung nicht nach dem Gießkannen-Prinzip, sondern nach dem Geldbeutel der Bewohner ausgerichtet wird. Das wäre dringend nötig, um zerstörtes Vertrauen wiederherzustellen und die Akzeptanz für klimafreundliche Politik zu erhöhen.

Die Menschen dürfen finanziell und organisatorisch nicht überfordert werden. Diejenigen, die von Sozialleistungen leben, müssen eine 100-prozentige Förderung erhalten. Ansonsten werden sie von der Wärmewende ausgeschlossen. Für alle anderen Menschen mit wenig Geld fordern wir eine nach Einkommen gestaffelte Förderung. Der Millionär darf nicht die gleiche Förderung erhalten wie der Rentner.

Außerdem muss es für Hochbetagte und Pflegebedürftige Ausnahmeregeln geben. Sie wären mit einem Heizungsaustausch und den damit einhergehenden Bauarbeiten organisatorisch überfordert.“

Foto: VdK-Präsidentin Verena Bentele © VdK / Susie Knoll