Spanien als wichtige Etappe fĂŒr Audi auf dem Weg zur Rallye Dakar 2024

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  • Produktiver Test in Spanien mit allen drei Fahrerpaarungen
  • Start bei der Baja AragĂłn außerhalb der Wertung
  • Fernziel Dakar: Vorbereitung auf den Januar 2024

Audi Sport schaltet in der Vorbereitung auf die Rallye Dakar 2024 in den Wettbewerbsmodus: Nach einem Test im Mai in Saudi-Arabien kombiniert die Mannschaft aktuell in Spanien einen weiteren Test mit einem anschließenden Wettbewerb, der Baja AragĂłn. Drei Audi RS Q e-tron starten bei der traditionsreichen Veranstaltung mit den Fahrerpaarungen Mattias Ekström/Emil Bergkvist, StĂ©phane Peterhansel/Edouard Boulanger und Carlos Sainz/Lucas Cruz.

Das Team Audi Sport hat seit dem 11. Juli sieben Tage lang auf der Iberischen Halbinsel getestet und dabei ĂŒber 1.500 Kilometer zurĂŒckgelegt. „Basierend auf unseren Erkenntnissen aus Saudi-Arabien haben unsere Ingenieure detaillierte weitere Schritte in Angriff genommen und abgearbeitet“, sagt Audi-Motorsportchef Rolf Michl. „Die RĂŒckmeldungen unserer Fahrer an das Team waren wertvoll und zeigen uns, dass wir in die richtige Richtung arbeiten. Als nĂ€chsten Schritt bestreiten wir die Baja AragĂłn.“ Diese Rallye steht vom 21. bis 22. Juli rund um die ostspanische Stadt Teruel im Programm des Teams Audi Sport und von Q Motorsport unter Leitung von Teamchef Sven Quandt. Audi hat mit dem innovativen RS Q e-tron mit elektrischem Antrieb, Energiewandler und reFuel-Kraftstoff einen Prototyp fĂŒr die T1-U-Kategorie entwickelt. Diese Klasse fĂŒr Low-Emission-Rennwagen existiert bei der Baja AragĂłn nicht. Dennoch darf Audi Sport mit einer Ausnahmegenehmigung starten. „Auch wenn wir nicht innerhalb der Wertung des Gesamtklassements fahren, versprechen wir uns von der Teilnahme sowohl eine grĂŒndliche Vorbereitung unter Wettbewerbsbedingungen fĂŒr Fahrer und Beifahrer als auch weitere Erkenntnisse fĂŒr unsere Fahrzeuge“, sagt Sven Quandt.

Erprobung von Fahrwerk und Reifen, verbesserte Details

Im Mittelpunkt der Arbeit des Technischen Leiters Leonardo Pascali und seines Entwicklungsteams standen Fahrwerk und Reifen. „Wir haben verschiedene StoßdĂ€mpferkonfigurationen vorbereitet, um eine Bandbreite von Möglichkeiten darzustellen“, fĂŒhrt Pascali aus. „Und wir haben natĂŒrlich mit den neuen Reifen von BF Goodrich gearbeitet, um den Audi RS Q e-tron optimal darauf abzustimmen.“ Zu den weiteren Details zĂ€hlen unter anderem eine Karosserieoptimierung, dank der die Windschutzscheibe nicht mehr so schnell verschmutzen sollte. „Ich habe hier in zwei Tagen mein Wissen ĂŒber die DĂ€mpfer deutlich erweitert“, kommentierte Mattias Ekström. Carlos Sainz unterstĂŒtzte diese Auffassung: „Das war ein guter und produktiver Schritt nach vorn seit unserem Test zuletzt in Saudi-Arabien.“ Das Team Audi Sport hat die Tage in Saragossa genutzt, um sich auch auf die strengen Servicebedingungen bei der Baja AragĂłn in Teruel vorzubereiten. So ist zwischen den beiden TeilprĂŒfungen am Samstag und nach dem Ende der Etappe gemĂ€ĂŸ Reglement nur ein 30-Minuten-Service erlaubt. Dann dĂŒrfen lediglich drei ArbeitskrĂ€fte sowie Fahrer und Beifahrer am Auto arbeiten.

Baja Aragón als ErgÀnzung des Vorbereitungsprogramms

„Eine Baja ist in nahezu jeder Hinsicht etwas ganz anderes als die Rallye Dakar“, sagt StĂ©phane Peterhansel. „Die Strecken sind eher kurvenreich wie in der Rallye-Weltmeisterschaft, aber viel lĂ€nger. Und man kann sich grundsĂ€tzlich nicht verirren, weil die Strecke gut ausgeschildert ist. Mit diesen unterschiedlichen Anforderungen ist die Baja eine gute ErgĂ€nzung zu unserem Offroad-Programm in der WĂŒste.“ Der 14-malige Dakar-Sieger blickt bei dem Wettbewerb in Spanien auf drei Siege zwischen 2007 und 2012 zurĂŒck, Sven Quandt hat dort mit seinem Team bereits zehnmal gewonnen. In diesem Jahr stehen am 21. Juli ein Prolog und eine erste TeilprĂŒfung auf dem Programm, am 22. Juli komplettieren zwei weitere TeilprĂŒfungen den 500 Kilometer langen Parcours. Mit 271 Teams verteilt auf alle Fahrzeugkategorien verbucht die Veranstaltung bei ihrer 39. Ausgabe eine Rekordzahl an Startern. Erstmals seit seinem Unfall im Januar bei der Rallye Dakar sitzt Co-Pilot Edouard Boulanger wieder im Cockpit neben Peterhansel. „NatĂŒrlich achte ich sehr genau auf meine Gesundheit, bin aber froh, StĂ©phane wieder navigieren zu können“, sagte Boulanger nach dem Test.

Fernziel Dakar: Spanien markiert den Auftakt

Dem Team Audi Sport bleiben weniger als sechs Monate, um sich auf seine dritte Teilnahme bei der Rallye Dakar vorzubereiten. Der rund zweiwöchige Aufenthalt in Spanien markiert den Auftakt einer intensiven Phase. „Testen ist schön, aber es ist wichtig, in den Wettbewerbsmodus zurĂŒckzukehren“, unterstreicht Peterhansel. Das gilt keineswegs nur fĂŒr Fahrer und Beifahrer. Verschiedene neue Teammitglieder arbeiten sich dabei ebenfalls in ihr Umfeld ein. Sie mĂŒssen in ihrem Zusammenspiel unter Zeitdruck fehlerlos bleiben. Nach der Baja AragĂłn steht im Oktober mit der Rallye du Maroc ein weiterer Wettbewerb im Programm. Die Steigerung: Dann gelten bei Strecke und Navigation die Bedingungen der WĂŒste, und die Rallye ist deutlich lĂ€nger als die Baja AragĂłn. ZusĂ€tzliche geplante Erprobungen komplettieren die Vorbereitungsphase des Teams auf den hĂ€rtesten Offroad-Wettbewerb der Welt im kommenden Januar.

Foto: Dakar-Test Saragossa, Juli 2023
Audi RS Q e-tron

Copyright: Audi Communications Motorsport / Michael Kunkel