Meck-Pomm News: Quartiere zu Himmelfahrt und Pfingsten im Urlaubsland zu drei Vierteln gebucht

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Erwartete Auslastung liegt unter der des Vorjahres / Wirtschaftliche Lage auf Niveau von 2022 / ArbeitskrÀftemangel: Vor allem Azubis und Aushilfen fehlen

Laut der aktuellen Branchenumfrage des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern unter rund 350 Anbietern, darunter zwei Drittel Beherbergungsbetriebe, werden die Quartiere an Himmelfahrt und zu Pfingsten 2023 im Urlaubsland zu drei Vierteln gebucht sein. Genauer gesagt erwarten die Befragten an Himmelfahrt eine Auslastung von rund 74 Prozent (Himmelfahrt 2022: 84 Prozent) und zu Pfingsten von rund 76 Prozent (Pfingsten 2022: 85 Prozent).

Bisher sind die Quartiere zu Himmelfahrt zu 63 Prozent und an Pfingsten zu 62 Prozent gebucht, es wird wie zuletzt mit kurzfristigen Buchungen gerechnet, die das Bild verĂ€ndern. Dazu Tobias Woitendorf, Tourismusbeauftragter des Landes und GeschĂ€ftsfĂŒhrer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern: „Auch beim zweiten großen Feiertagsblock des Jahres – Himmelfahrt und Pfingsten – liegt die erwartete Auslastung unter der des Vorjahres. Aus Erfahrung wissen wir: Wenn das Wetter mitspielt, ziehen die kurzfristigen Buchungen noch an; jedoch dĂŒrfen wir nicht vergessen, dass wir uns verstĂ€rkt im Wettbewerb mit internationalen Reisezielen befinden, in die das Reisen nach der Pandemie wieder einfacher geworden ist. Gleichzeitig ist die wirtschaftliche Lage in den Privathaushalten angespannt, da wird bisweilen am Kurzurlaub gespart.“

Wirtschaftliche Lage auf Niveau des Vorjahres

Die wirtschaftliche Lage wird von 45 Prozent aller Betriebe als sehr sicher oder sicher eingestuft, 41 Prozent verhielten sich neutral, nur 14 Prozent stuften diese als gefĂ€hrdet oder akut gefĂ€hrdet ein. Dazu Tobias Woitendorf: „Auch wenn ein Großteil der Betriebe auf sicheren Beinen steht, zeigt die Umfrage doch auch, dass rund jedes siebente Unternehmen gefĂ€hrdet ist – ein zu hoher Anteil fĂŒr ein Urlaubsland wie Mecklenburg-Vorpommern.“ Bei den Regionen beurteilen die Betriebe an der Mecklenburgischen OstseekĂŒste ihre wirtschaftliche Lage auf einer Notenskala von eins (sehr sicher) bis fĂŒnf (akut gefĂ€hrdet) mit 2,23 am besten und die Betriebe auf Usedom mit 2,83 am schlechtesten.

Preissteigerungen gegenĂŒber dem Vorjahr

Die Preise bei den touristischen Unternehmen sind im zweiten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitrum um zwölf Prozent gestiegen, wobei sich die Preissteigerungen am stÀrksten bei den gastronomischen Betrieben (+21 Prozent) und am geringsten bei den Beherbergungsbetrieben (+11 Prozent) bemerkbar machen. Bei den Regionen vermeldete die Insel Usedom die höchsten (+18 Prozent) und das Vorpommersche Festland die niedrigsten (+8 Prozent) Preissteigerungen.

Parallel dazu ist das wahrgenommene Ausgabeverhalten der GĂ€ste gesunken: So gaben rund zwei von drei Unternehmen (68 Prozent) an, dass ihre GĂ€ste weniger oder sogar wesentlich weniger ausgaben als im Vorjahreszeitraum; 23 Prozent bemerkten ein Ă€hnliches Ausgabeverhalten wie im letzten Jahr; acht Prozent berichteten ĂŒber ausgabefreudigere GĂ€ste. Besonders stark ist die Ausgabebereitschaft der GĂ€ste aus Sicht der touristischen RegionalverbĂ€nde (88 Prozent sagten, dass GĂ€ste weniger oder deutlich weniger ausgeben) und der wassertouristischen Betriebe (92 Prozent) gesunken. Am wenigsten macht sich dies bei den gastronomischen Betrieben bemerkbar; hier berichteten 36 Prozent, dass GĂ€ste weniger ausgaben.

ArbeitskrÀftemangel in fast jedem zweiten Unternehmen

Aktuell gaben 44 Prozent der Betriebe an, vom ArbeitskrĂ€ftemangel betroffen zu sein, womit der Anteil auf demselben Niveau liegt wie im MĂ€rz 2023 und im Dezember 2022, aber niedriger als im August 2022 (49 Prozent Anteil). Besonders stark betroffen sind derzeit die gastronomischen Betriebe (60 Prozent), am wenigsten betroffen sind laut Umfrage die wassertouristischen Betriebe (25 Prozent). Jedes zweite Unternehmen (51 Prozent) sieht den ArbeitskrĂ€ftemangel als hohes oder sehr hohes Risiko fĂŒr die wirtschaftliche Entwicklung des eigenen Unternehmens; 32 Prozent stehen dem neutral gegenĂŒber; nur 16 Prozent sehen hier derzeit kein oder nur ein geringes Risiko. Dabei wird das Risiko aktuell etwas geringer eingestuft als noch im MĂ€rz 2023 oder im August 2022 (58 Prozent beziehungsweise 59 Prozent Anteil fĂŒr hohes/sehr hohes Risiko).

Am besten können die Betriebe aktuell dabei noch den Bedarf an VollzeitkrĂ€ften decken (79 Prozent komplett oder zum grĂ¶ĂŸten Teil). Am schlechtesten sieht es bei der Besetzung von AusbildungsplĂ€tzen aus: Nur 47 Prozent können den Bedarf an Azubis aktuell vollstĂ€ndig oder fast vollstĂ€ndig decken. Jedes fĂŒnfte Unternehmen kann den Bedarf aktuell gar nicht decken. Ähnlich schlecht sieht es bei der Suche nach AushilfskrĂ€ften aus, wo ebenfalls fast jedes zweite Unternehmen noch nennenswerten Bedarf hat.

Befragt man die Unternehmen zu den in Betracht gezogenen Optionen, um dem ArbeitskrĂ€ftemangel entgegenzuwirken, so kommen auf betrieblicher Ebene besonders EinschrĂ€nkungen der Öffnungszeiten (65 Prozent) beziehungsweise die Verknappung des Angebotes (49 Prozent) in Betracht. Eine komplette Betriebsaufgabe ist immerhin fĂŒr neun Prozent der Unternehmen eine Option. Auf personeller Ebene spielt besonders die höhere Entlohnung eine Rolle (56 Prozent), die weitere Rekrutierung von ArbeitskrĂ€ften aus dem Inland und der EU (41 Prozent) sowie die bessere Sicherstellung der Work-Life-Balance (37 Prozent)

Ausblick auf die Hauptsaison

FĂŒr die beiden Hauptsaison-Monate Juli und August erwarten die Beherbergungsbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern eine Auslastung von jeweils durchschnittlich 82 Prozent. Dieser Wert liegt etwa fĂŒnf Prozentpunkte unter dem des Vorjahreszeitraumes. Auch hier geht die Hoffnung vieler Unternehmen in Richtung kurzfristiger Buchungen, die aber unter anderem vom Wetter abhĂ€ngen.

Quelle: Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e. V.

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